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18.1.2007: nachrichten
18.1.2007
Tierschutz kritisiert Missstand bei Tiertransport

Nur 5 von 76 geprüften Tiertransporten mussten letztes Jahr nicht beanstandet werden. Erstmals prämierte der Tierschutz eine Firma für ihre Tierschutzbemühungen (Vianco).



Dass Kontrollen von Tiertransporten auch in der Schweiz notwendig sind, belegen die Untersuchungen des Schweizer Tierschutz STS. Dabei existieren grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Transporteuren.

Die Qualität der Tiertransporte hänge von der Mentalität und Einstellung der leitenden Personen einer Firma ab, war an der heutigen STS-Tagung zu hören. Wenn das Geld im Vordergrund stehe, zwinge der Disponent den Chauffeur, ein paar Schweine mehr aufzuladen. Dringende Reparaturen würden zurückgestellt und ungeeignete Fahrzeuge weiter verwendet. Beim Transport würden sich die gestressten Tiere überhitzten und verletzten.

Wenn das revidierte Tierschutzgesetz in Kraft tritt, dürfen Tiertransporte in der Schweiz nicht mehr länger als höchstens sechs Stunden dauern. Ausserdem soll die Aus- und Weiter-bildung der Chauffeure verbessert werden. Diese Massnahmen sind auch dringend notwendig. Denn bei 76 vom Kontrolldienst des STS überprüften Tiertransporten im letzten Jahr waren lediglich fünf ohne Beanstandungen. Dabei handelte es sich in den allermeisten Fällen um Verstösse gegen Vorgaben der Tierschutzgesetzgebung.

Vianco prämiert für schonende Tiertransporte

Dass es auch anders geht, beweist die Firma VIANCO, welche in den vergangenen drei Jahren konkrete Massnahmen zur Verbesserung des Tierschutzes eingeführt hat. Der STS zeichnet mit der VIANCO zum ersten Mal ein Tiertransportunternehmen für dessen Bemühungen zum Schutz von Tieren aus.

Die Aargauer Kantonstierärztin Erika Wunderlin stellt zwar grosse Anstrengungen bei den Tiertransporteuren in den vergangenen Jahren fest. Mängel bestünden aber zum Teil noch vor allem bei der Ausrüstung der Fahrzeuge und der Ausbildung der Chauffeure von kleineren oder nicht gewerblichen Transporteuren.

Jährlich werden in der Schweiz etwa drei Millionen, Kälber, Kühe, Rinder, Schweine, Schafe, Pferde und Ziegen zum Schlachthof gefahren sowie rund 20 Millionen Hühner transportiert. Zählt man die Zuchtvieh- und Jungtiertransporte dazu, so werden schätzungs-weise 40 Millionen Nutztiere pro Jahr befördert. Das ergibt gegen 200’000 Nutztiere, die an jedem Arbeitstag auf den Strassen unterwegs sind.

Allein schon diese eindrücklichen Zahlen untermauern, wie wichtig die Aufgabe des vom Bund offiziell anerkannten STS-Kontrolldienstes ist. Die Tiertransport-Kontrollen erfolgen jeweils ohne Vorankündigung und sind völlig neutral. Bis jetzt lassen sich die Labels Coop Naturaplan und Swiss Premium im Auftragsverhältnis kontrollieren.

Es wäre nach Ansicht des STS wünschenswert, wenn auch weitere Tiertransportfirmen sich dieser freiwilligen Kontrolle unterziehen würden, um das Tierwohl nachhaltig zu fördern. Auf jeden Fall will der STS die Einhaltung der verschärften Tiertransportbestimmungen in der Praxis kritisch überprüfen. (Medienmitteilung STS)

Vianco über siche selbst

Die VIANCO ist eine bäuerliche Viehhandelsunternehmung mit Sitz in Brugg. Sie ist am 1.Juli 1991 bei der Trennung der Verbands- und der Handelstätigkeit des Schweiz. Viehproduzentenverbandes (SPV) als Tochtergesellschaft gegründet worden.

Die VIANCO verfügt über ein schlagkräftiges Transportunternehmen mit modernen, tierschutzkonformen Fahrzeugen. Für den Transport der Nutz- und Schlachttiere vom Landwirtschaftsbetrieb bis zum Empfänger wird ein möglichst kurzer und direkter Weg gewählt.Die Chauffeure verfügen über den Fähigkeitsausweis der Interessengemeinschaft für tierschutzkonforme Tiertransporte und Schlachthöfe (IGTTS) und sind sich den Umgang mit Tieren gewohnt.

Die VIANCO vermittelt alle Handels- und Qualitätsklassen von Schlachtvieh aller Art an Metzgereien und Grosschlächterein zu Tages- und Wochenpreisen. Seriös ausgebildetes Personal vermarktet die Schlachttiere, besichtigt die Schlachtkörper in den Schlachthöfen

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