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26.1.2007: nachrichten
26.1.2007
Migros wächst leicht trotz tieferen Preisen

Der Migros-Gruppenumsatz nahm um 1,2% auf 21 Mrd Franken zu, aber die Marktanteile sanken um 0.1% wegen Preisabschlägen, M-Budget-Erweiterung und geringerer Expansion.


Bei Regionalprodukten hat Migros die Nase vorn, bei Bio jedoch Coop. Beide führen eine Premium-, Economy- sowie eine Light-Linie und eine Gastronomiekette. Mit der Dennerübernahme werden im Migroskonzern in Zukunft auch alkoholische Getränke und Tabakwaren verkauft. Nicht unerwähnt seien bei Migros die Hausbäckereien, die mit gewerblichen Methoden produzieren und IPSuisse-Mehl verwenden.

In den vergangenen Jahren konnte die Migros markant Marktanteile dazugewinnen und auf hohem Niveau stabilisieren. 2006 sind sie marginal um 0,1 Prozent auf 17,8 Prozent gesunken (2005: 17,9 %). Der leichte Rückgang ist vor allem auf die hohen Preisabschläge, die Ausweitung des M-Budget-Sortiments und die unterdurchschnittliche Expansion zurückzuführen.

M-Budget-Produkte

Die vor zehn Jahren eingeführte M-Budget-Linie spricht eine immer breitere Kundschaft an: Das Umsatzwachstum dieses Sortiments betrug letztes Jahr 37 Prozent, der Umsatz CHF 662,4 Mio. (2005: CHF 482,8 Mio.). Das Sortiment umfasste 2006 gut 500 Artikel (+24 %) - darunter auch die M-Budget-Kreditkarten.

Sélection, Léger, Delizio

Besonders erfolgreich entwickelt sich die neu lancierte Premium-Linie Sélection: 2006 betrug der Umsatz bereits CHF 31,7 Mio. (2005: CHF 6,6 Mio.). Aber auch bei den fettarmen Produkten der Linie Léger konnte ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnet werden: 2006 betrug der Umsatz CHF 54,3 Mio. (2005: CHF 47,5 Mio.). Erfreulich war auch die Einführung von Delizio. Mit den Kaffeemaschinen und -kapseln erreichte die Migros 2006 CHF 21,3 Mio. Umsatz (2005: CHF 14 Mio.).

Produkte mit sozialem und ökologischem Mehrwert

Bei den Labelprodukten mit sozialem und ökologischem Mehrwert, welche mit «Engagement» gekennzeichnet sind, bleibt die Migros mit einem Umsatz von CHF 1,67 Mrd. Marktführerin (2005: CHF 1,70 Mrd.). Der Rückgang von 2 Prozent ist vor allem auf die Preisreduktionen beim Fleisch (7-Punkte-Fleisch-Garantie) und bei den Frischeprodukten mit dem Label IP-Suisse zurückzuführen.

Online-Geschäft, Le Shop etc

Das Internet gewinnt immer mehr an Bedeutung im Schweizer Detailhandel. Die Migros-Gruppe verkaufte via ihre Online-Kanäle LeShop.ch, Exlibris.ch, Hotelplan.ch, Travel.ch, Interhome.ch und Office-World.ch im vergangenen Jahr für CHF 164 Mio. Lebensmittel, Medienprodukte, Büroartikel und Reisen. Insgesamt besuchten über 32 Millionen Kunden die fünf Migros-Internetläden und wickelten gut 900'000 Aufträge ab. Das entspricht einem Wachstum von +34 Prozent gegenüber Vorjahr.

Industrie

Die Eigenindustrie konnte ihre Marktstellung im In- und Ausland erneut ausbauen. Mit einem Umsatz von CHF 4,68 Mrd. (Vorjahr CHF 4,62 Mrd.) weist sie ein Plus von 1,4 Prozent aus.

Gruppenumsatz

Der gesamte Gruppenumsatz nahm um 1,2 Prozent auf CHF 20,64 Mrd. zu (Vorjahr CHF 20,39 Mrd.). Werden die letzten Bereinigungen bei der Globus-Gruppe und der Erwerb von 80,0 Prozent von LeShop berücksichtigt, betrug das Wachstum auf vergleichbarer Basis mit 2005 total 1,5 Prozent. Das Wachstum prägten vor allem Migrol durch die Teuerung auf den Mineralölprodukten und die Erweiterung ihrer Convenience-Shops sowie die Drittmärkte der Migros-Industrie.

Der Detailumsatz der Migros (inkl. Globus, Ex Libris, Migrol) ist im vergangenen Jahr um 1,8 Prozent auf CHF 17,67 Mrd. gestiegen. Preisabschläge auf 800 Migros-Produkten führten zu einer Minus-Teuerung von 1 Prozent, die Ausweitung der M-Budget-Linie ist darin nicht enthalten.

Der Umsatz der gesamten Migros-Gruppe (inkl. Hotelplan, Limmatdruck, Industriebetriebe etc.) hat 2006 um 1,2 Prozent auf CHF 20,64 Mrd. zugenommen. Das zu erwartende Ergebnis wird wiederum gut sein, deshalb erhalten die über 80'000 Mitarbeitenden der Migros-Gruppe als Dankeschön eine ausserordentliche Prämie von CHF 500.

Detailumsatz

Der gesamte Detailumsatz belief sich im letzten Jahr auf CHF 17,67 Mrd. (+1,8 %). Er setzt sich wie folgt zusammen: Genossenschaften CHF 14,66 Mrd. (+0,3 %), Globus-Gruppe CHF 1,13 Mrd. (+2,0 %; vergleichbare Basis mit 2005: +3,0 %), Ex Libris CHF 161 Mio. (-1,8 %) und Migrol (inkl. Convenience-Shops) CHF 1,68 Mrd. (+14,5 %).

Im Inland betrug der Detailumsatz CHF 17,45 Mrd. (Vorjahr CHF 17,13 Mrd.; vergleichbare Basis mit 2005: CHF 17,40 Mrd.), was einem Wachstum von CHF 323 Mio. entspricht (+1,9 %; vergleichbare Basis mit 2005: CHF 280 Mio. oder +1,6 %*). Im Ausland reduzierte sich der Detailumsatz um CHF 6 Mio., verursacht hauptsächlich durch den Verkauf der Globus-Auslandgeschäfte.

Genossenschaften

Die zehn Migros-Genossenschaften haben 2006 einen Nettoumsatz von CHF 14,66 Mrd. (Vorjahr CHF 14,62 Mrd.) erwirtschaftet. Das sind CHF 42 Mio. oder 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Wie der Rückgang bei den Marktanteilen ist auch das eher moderate Umsatzwachstum hauptsächlich auf die Preissenkungen bei 800 Migros-Produkten in der Höhe von über CHF 100 Mio., die Ausweitung des M-Budget-Sortiments von 330 auf über 500 Artikel und die im Super-/Verbrauchermarkt kaum vorhandene Flächenexpansion zurückzuführen.

Die Preise der Migros-Produkte sind im vergangenen Jahr im Durchschnitt um 1 Prozent gesunken, während die Teuerung im Inland +1,1 Prozent betrug. Somit liegt das reale Wachstum bei +1,3 Prozent. Auch das Ergebnis des jüngsten Preisvergleichs bei 50 Frischeprodukten vom Konsumentenmagazin K-Tipp belegt: Migros-Produkte sind im Schnitt 10 Prozent günstiger als beim Hauptkonkurrenten.

Verkaufsfläche / Umsatzproduktivität

Die Verkaufsfläche nahm im vergangenen Jahr im Super-/Verbrauchermarkt und in den Fachmärkten um 25'715 m2 (+2,1 %) auf 1'227'728 m2 per Ende Jahr zu (Vorjahr 1'202'013 m2). 17'010 m2 der Flächenexpansion betreffen die zwei neuen OBI-Fachmärkte in Winterthur Grüze und Oftringen AG. Das Verkaufsnetz der Migros umfasste wie schon 2005 insgesamt 590 Standorte.

Die Preissenkungen von über CHF 100 Mio. und die Ausweitung des M-Budget-Sortiments hatten zur Folge, dass der gewichtete, durchschnittliche Umsatz pro m2 ** zwar weiterhin sehr hoch ist, im vergangenen Jahr jedoch leicht zurückging: im Super-/Verbrauchermarkt betrug die Produktivität CHF 15'226/m2 (Vorjahr CHF 15'411/m2). In den Fachmärkten reduzierte sich der Quadratmeterumsatz auf CHF 4'314/m2 (Vorjahr CHF 4'613/m2). (Medienmitteilung MGB)

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