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8.2.2006: nachrichten
8.2.2006
Käseexporte auf hohem Niveau leicht rückläufig

Im 2006 wurden 56068 Tonnen Käse exportiert, 0.6 Prozent weniger als im 2005. Aber die Importe stiegen auf 33346 Tonnen, ein Plus von rund vier Prozent.




Hartkäse wie Emmentaler und Greyerzer (Bild) machen traditionell zwei Drittel des Schweizer Käseexportes aus. Überraschend war letztes Jahr ein sprunghafter Anstieg von Frischkäseexport, allerdings auf tiefem Niveau.


Im letzten Jahr exportierte die Schweiz 56 068 Tonnen Käse, Schmelzkäse und Fertigfondue. Das bedeutet zum Vorjahr einen Rückgang von 364 Tonnen. In den Vorjahren nahmen die Exporte jeweils markant zu, so dass von 2003 bis 2006 exklusive Sonderverkäufe ein Anstieg von 4410 Tonnen (+8,5%) resultierte.

Für den leichten Rückgang im Jahr 2006 war vor allem das zu geringe Angebot bei einzelnen Käsesorten im ersten Halbjahr verantwortlich, teilt die Käseorganisation Schweiz KOS mit. Das führte zu einer Unterversorgung des Exportmarktes im Umfang von rund 1000 Tonnen, was vor allem den Emmentaler betraf. Dieser Rückstand konnte bis zum Jahresende nicht mehr vollständig aufgeholt werden. Ein weiterer Grund sind die im zweiten Halbjahr bei einzelnen Sorten durchgeführten Preiserhöhungen, die am Markt nicht überall akzeptiert wurden.

Rückgänge mussten insbesondere bei Hartkäse (–711 Tonnen), bei Schmelzkäse (–369 Tonnen) und bei Weichkäse (–233 Tonnen) hingenommen werden. Diese konnten durch die Zunahmen bei Halbhartkäse (+393 Tonnen), Frischkäse (+309 Tonnen) und Fertigfondue (+148 Tonnen) nicht wettgemacht werden. Bei den einzelnen Sorten zeigt sich ein unterschiedliches Bild.

Verschiedene Sorten konnten ihren Export steigern, so Le Gruyère AOC (+586 Tonnen), Tête de Moine AOC (+152 Tonnen) und Tilsiter (+32 Tonnen). Dagegen mussten andere Sorten wie Emmentaler (–2189 Tonnen) und Appenzeller (–115 Tonnen) Exportrückgänge in Kauf nehmen. Bei Emmentaler war ein Rückgang von knapp 1000 Tonnen darauf zurückzuführen, dass 2005 Käse als «übriger Hartkäse» hergestellt, aber dennoch als Emmentaler exportiert wurde.

Der Käseexport ist für die ganze Land- und Milchwirtschaft von grosser Bedeutung. In der Schweiz werden mehr als 40 Prozent der Milch zu Käse verarbeitet. Davon wird rund ein Drittel im Ausland abgesetzt. Das bedeutet, dass etwa 14 Prozent der von den Bauern in den Verkehr gebrachten Milchmenge in Form von Käse exportiert wird.

Die Importe von Käse und Schmelzkäse nahmen im Total um 1434 Tonnen (4,5%) auf 33 346 Tonnen zu. Mengenmässig haben die Einfuhren vor allem bei «andere Halbhartkäse», «andere Frischkäse» und «andere Hartkäse» zugenommen. Dagegen sanken die Importe von Weichkäse.

Bei der in der Rubrik «Andere» der Kategorien Hart-, Halbhart- und Frischkäse handelt es sich meist um preisgünstige Industrieware, welche in den Grossverbraucher- und Industriesektor fliesst.

Käseexporte (Tonnen)

Frischkäse : 333
Weichkäse : 374.3
Halbhartkäse : 8'916.10
Hartkäse : 35'935.20
Extra-Hartkäse : 423.7
Schmelzkäse : 4'240.90
Fertigfondue* : 5'158.60
Andere Käse : 292.7
Total : 56'068.10


Käseexporte: Differenz zum Vorjahr in Prozent

Frischkäse : +1308.4
Weichkäse : -38.3
Halbhartkäse : +4.4
Hartkäse : -1.9
Extra-Hartkäse : -7.2
Schmelzkäse : -8
Fertigfondue* : +3
Andere Käse : +79.7
Total : -0.6


Mehrjahresvergleich (Tonnen Total Käseexporte in Normalmärkte)

2003: 51'658.00
2004: 55'612.40
2005: 56'432.40
2006: 56068.1

Medienmitteilung KOS
Bild: foodaktuell

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