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4.5.2007: nachrichten
4.5.2007
Agrarfreihandel würde Gemüsebauern hart treffen

Der Verband schweizerischer Gemüseproduzenten (VSGP) fordert vom Bund Unterstützung für den Fall, dass Agrafreihandel mit der EU Realität wird.




Der Verband schweizerischer Gemüseproduzenten (VSGP) wird dieses Jahr 75 Jahre alt. Bild: Tomatenstauden.


Falls sich der Bundesrat im Sommer für die Aufnahme von Verhandlungn um Agrarfreihandel mit der EU entscheidet, ist das für die Gemüsebauern eine bittere Pille. Laut einer Studie müsste unter Agrarfreihandelsbedingungen 35 bis 50 Prozent der Produzenten ihre Produktion einstellen. Der Grund dafür sind die Lohnkosten, die einen grossen Teil der Kosten ausmachen und doppelt so hoch sind wie etwa in Deutschland.

Unter dem Strich würde das Agrarfreihandelsabkommen AFHA das Gemüse billiger machen bei gleichbleibenden Kosten. Exportchancen seien bei Frischgemüse ausserdem gering, da bei Grundnahrungsmitteln tiefe Preise entscheidend seien, sagte VSGP-Direktor Nicolas Fellay heute vor den Medien.

Der VSGP fordert deshalb in einer Resolution zuhanden des Bundesrats, dass die Rahmenbedingungen zwischen der Schweiz und der EU, beispielsweise bei Löhnen und bei der Raumplanung harmonisiert werden. Auch Investitionshilfen und Förderbeiträge sollen denen in der EU angeglichen werden. Einkommensverluste sollen durch Subventionen ausgeglichen werden. Den Gemüseproduzenten sollen überdies die Übergangsfristen auf mindestens 10 Jahre verlängert werden. (Quelle: LID)

Schweizer Gemüsemarkt in Kürze

Karotten sind das wichtigste Gemüse für Familie Schweizer und werden gemäss Angaben der Schweiz. Zentralstelle Gemüsebau und Spezialkulturen SZG zu über neunzig Prozent im Inland produziert. Bei der zweitwichttigsten Gemüseart, den Tomaten, erreicht die Inlandproduktion nur 44 Prozent.

Die wichtigsten Verarbeitungsgemüse umfassen Bohnen, Erbsen, Spinat und Pariserkarotten. Und die grössten hiesigen Gemüseverarbeiter sind Bischofszell Nahrungsmittel BINA (Migros), Louis Ditzler, Frigemo (fenaco-Gruppe) und Hilcona.

Einige Produzenten verarbeiten ihr Gemüse selbst zu geschälter, geschnittener und verpackter Convenience. Beispiele: Gastro-Star in Dällikon ZH und Leuenberger in Dänikon ZH. Einen Schritt weiter gehen Schwab-Guillod in Müntschemier BE, Brunner KA-GE in Bassersdorf ZH und Geiser-Schwarz AG in Villigen, welche auch gegarte Produkte herstellen.

Inlandproduktion der wichtigsten Gemüsearten im 2006:
(Quelle: SZG)

Karotten: 59472 t
Tomaten: 31798 t
Speisezwiebeln: 26766 t
Kopfsalat: 13212 t
Eisbergsalat: 16983 t

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