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23.5.2007: nachrichten
23.5.2007
Ständerat Rolf Büttiker ist neuer SFF-Präsident

Der Schweizer Fleisch-Fachverband SFF wählte den bisherigen SFF-Vize Rolf Büttiker zum neuen Präsidenten und plant eine Fleischbranchen-Bildungsreform per 1.1.2008.


Das oberste Organ des Schweizer Fleisch-Fachverbandes SFF wählte am Wochenende des 20. Mai den Solothurner Ständerat Rolf Büttiker (Bild) zu ihrem Präsidenten. Der Verband will damit stärker in die politische Diskussion über die Rahmenbedingungen der schweizerischen Ernährungswirtschaft eingreifen.

Rolf Büttiker tritt die Nachfolge des Thurgauers Bruno Kamm an, der während 18 Jahren den Verband geführt hat. Die Generalversammlung wählte Bruno Kamm einstimmig zum Ehrenpräsidenten.

Mit der gleichen Zielsetzung hatten sich vor einem Jahr die gewerblichen und industriellen Organisationen der Fleischbranche in einen gemeinsamen Verband zusammengeschlossen. Vor über 400 Delegierten und viel Prominenz aus Wirtschaft und Politik umriss Ständerat Rolf Büttiker in Davos die wichtigsten Ziele der Fleischwirtschaft.

Gewährleistung der Einheit von Gewerbe und Industrie in der Fleischbranche

Der Schweizer Fleisch-Fachverband SFF will seine Stellung als repräsentative Organisation für die gesamte Fleischbranche weiter festigen. Dazu gehören das Gewerbe, die Industrie, sowie der Gross- und Detailhandel mit Fleisch und Fleischerzeugnissen. Für die verschiedenen Bereiche werden kostengünstige und auf die besonderen Bedürfnisse der Sparten zugeschnittene Dienstleistungen bereitgestellt. In der politischen Diskussion wird mit einer Zunge gesprochen, um die Rahmenbedingungen für die gesamte Fleischwirtschaft zu verbessern.

Gewerbetaugliche Umsetzung des neuen Lebensmittelrechts

Die grössten Sorgen bereiten den Gewerbetreibenden die administrativen Belastungen durch staatliche Auflagen. Es ist deshalb entscheidend, dass das neue Lebensmittelrecht, das seit anfangs Jahr mit demjenigen der EU harmonisiert ist, gewerbetauglich umgesetzt wird. Die gewerblichen Kleinbetriebe dürfen in ihrer Geschäftstätigkeit nicht durch bürokratische Bewilligungen und hohe Gebühren eingeschränkt werden. Die Lebensmittelkontrolle muss auf die besonderen Gegebenheiten und das beschränkte Risiko in Kleinbetrieben flexibel Rücksicht nehmen.

Fleischmarkliberalisierung als zentrales Ziel für das nächste Jahrzehnt

Die Abschottung der Fleischbranche von ausländischen Märkten wirkt sich zunehmend negativ aus. Die Zollkontingente und ihre Versteigerung müssen abgeschafft werden. Umsätze, die heute durch den Einkaufstourismus an das Ausland verloren gehen, sind zurück zu gewinnen.

Deshalb setzt sich der Schweizer Fleisch-Fachverband SFF für den umfassenden Freihandel mit der EU im Agrar- und Lebensmittelbereich ein. Gleichzeitig offeriert er, mit den Behörden bei der Ausgestaltung der Übergangsordnung zusammenzuarbeiten. Mit flankierenden Massnahmen ist der Landwirtschaft und den Verarbeitern von Agrarprodukten die Anpassung an einen offenen Markt zu erleichtern.

Neuordnung des Berufsbildungswesens für Industrie und Gewerbe

Die Bildungsreform 2008 für die Fleischwirtschaft wird von den zuständigen Bundesbehörden in den nächsten Wochen verabschiedet und auf den 1. Januar 2008 in Kraft gesetzt. Wie bisher für die Metzger und Metzgerinnen bleibt es bei einem einheitlichen Berufsfeld mit der neuen Berufsbezeichnung "Fleischfachmann" bzw. "Fleischfachfrau". Die Lernenden können aus vier Wahlbereichen Schwerpunkte ihrer Grundbildung wählen, von denen nur einer mit dem Schlachten verbunden ist. Neu ist der Schwerpunkt "industrielle Verarbeitung".

Bei der Umsetzung der Bildungsreform wird speziell auf die Durchlässigkeit zwischen Gewerbe und Industrie sowie auf die Arbeitsmarktfähigkeit der Berufsleute in der gesamten Fleischwirtschaft geachtet. Die Attraktivität der Berufstätigkeit in der Fleischbranche, insbesondere für Frauen, soll gesteigert werden. Aus diesen Gründen war die Jahresversammlung des Schweizer Fleisch-Fachverbandes SFF in Davos vor allem den Fragen rund um die Nachwuchsförderung und dem Dialog mit der jungen Generation gewidmet.

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