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31.5.2007: nachrichten
31.5.2007
Neuseeländische Forscher entdecken «Magermilch-Kuh

Forscher in Neuseeland haben eine Kuh entdeckt, die von Natur aus Viertelfett-Milch gibt mit einem niedrigen Anteil gesättigter Fettsäuren, so dass deren Butter kalt streichfähig ist.


Die Milch der neuseeländischen Magermilchkuh enthält nur ein Prozent Fett statt wie normalerweise vier. Dies allein wäre noch keine nützliche Sensation, da man diesen Fettgehalt auch mit dem allerorts üblichen Zentrifugieren einstellen kann (auch wenn eine solche Viertelfettmilch laut Gesetz in der Schweiz nicht verkehrsfähig wäre). Interessant ist aber der höhere Gehalt an gesunden Omega-3-Fettsäuren. Und der Erweichungspunkt des Milchfettes dieser neuseeländischen Kuh ist so tief, dass die Butter daraus sogar kalt streichfähig ist – ein wesentlicher Vorteil für die Konsumenten.

Forscher in Neuseeland haben eine Kuh entdeckt, die von Natur aus Milch mit einem Fettgehalt von nur einem Prozent gibt. Ausserdem enthält die Milch einen niedrigeren Anteil gesättigter Fettsäuren, so dass sie gesünder sei, berichtet der österreichische Agrarpressedienst AIZ.

Die Wissenschafter des Biotechnologie-Unternehmens ViaLactia stiessen 2001 durch ein systematisches Screening von Millionen von Milchkühen auf die von ihnen "Marge" getaufte Kuh. Laut neuseeländischen Presseberichten kauften sie das Tier seinem Besitzer für umgerechnet 180 Euro ab. Inzwischen wurden mehrere weibliche Nachkommen von "Marge" gezüchtet. Etwa die Hälfte von ihnen gibt ebenfalls fettarme Milch. Ein Bulle, der die wertvolle Eigenschaft vererbt, konnte aber noch nicht gezüchtet worden.

Butter aus Milch von "Marge" und ihren Nachkommen soll direkt aus dem Kühlschrank so streichfähig sein wie Margarine. Das veränderte Fettsäuremuster mit einem hohen Anteil einfach und mehrfach ungesättigter Fettsäuren einschliesslich der erwünschten Omega-3-Fettsäure wird als ernährungsphysiologisch vorteilhaft angesehen, heisst es weiter.

Die wirtschaftliche Bedeutung der Entdeckung schätzt ViaLactia so hoch ein, dass der Standort der Herde geheim gehalten wird. Laut Presseberichten investiert das Unternehmen rund 80 Millionen Euro in das Forschungsprojekt. ViaLactia ist eine Tochtergesellschaft der neuseeländischen Molkereigenossenschaft Fonterra.

Zurzeit arbeiten die Biotechnologen daran, das Gen zu identifizieren, das die geänderte Milchzusammensetzung hervorruft. Parallel dazu soll die Herde vergrössert werden. Fonterra-Manager Mark Leslie schätzt, dass bis zur kommerziellen Nutzung der "Magermilch-Kuh" noch mindestens fünf bis zehn Jahre vergehen werden. (Quelle: LID)

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