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18.7.2007: nachrichten
18.7.2007
Produkt-Wasseraktivität kontinuierlich messen?

Ein am deutschen Fraunhofer-Institut entwickelter industrietauglicher Sensor soll die Wasseraktivität von Produkten im Produktionsprozess ermöglichen.




Schon vor zwanzig Jahren wurde die Inline-Wasseraktivitätsmessung mit nahem Infrarot NIR in der Industrie eingeführt. Diese Methode hängt allerdings stark von der Eichgenauigkeit und Störfaktoren wie Inhaltsstoffschwankungen ab. Das Fraunhofer-Institut gibt nicht an, ob seine Methode auf NIR basiert.


Durch einen am Fraunhofer IPA entwickelten industrietauglichen Sensor kann die Haltbarkeit von Lebensmitteln im Produktionsprozess kontinuierlich gemessen werden, was die Lebensmittelqualität weiter sichert.

Die Haltbarkeit von Lebensmitteln hängt wesentlich vom Wachstum, der Vermehrung und dem Stoffwechsel von Mikroorganismen ab. Deren Lebensgrundlage ist - wie bei allen Lebewesen - Wasser. Entwickeln können sich Mikroorganismen allerdings nur mit "ungebundenem" Wasser. Dies erklärt z. B., warum Lebensmittel durch Zugabe von Salz konserviert werden können: Das zusätzliche Salz bindet das vorhandene Wasser, welches dann Mikroorganismen nicht länger zur Verfügung steht - das Lebensmittel ist länger haltbar.

Um beurteilen zu können, wie lange Lebensmittel haltbar sind, wird also ihr Gehalt an ungebundenem Wasser, ihre so genannte Wasseraktivität gemessen. Dafür stehen eine Reihe sehr genauer Labormessgeräte zur Verfügung. Was bislang allerdings noch nicht möglich war: die Wasseraktivität direkt im Produktionsprozess, d. h. inline zu messen.

Am Fraunhofer IPA wurde nun ein industrietaugliches Messgerät zur Bestimmung der Wasseraktivität - direkt im Produktionsprozess - entwickelt. Die Entwicklung basiert auf den beiden harmonisierten Normen DIN EN 1672-2:2005 und DIN EN ISO 14159. Sie beschreiben den lebensmittelgerechten Entwicklungsprozess und stellen die Grundlagen des hygienegerechten Gestaltens dar.

Der eingesetzte Sensor besteht aus lebensmitteltauglichen Materialien, und zwar sowohl dort, wo er das Produkt berührt, als auch im Spritzbereich. Damit sich keine Lebensmittelrückstände ablagern können, wurden die Schnittstellen zwischen den einzelnen Bauteilen und Baugruppen mit Dichtungen versehen. Hinterschnitte und Toträume wurden konsequent vermieden.

Diese Massnahmen schützen nicht nur den Sensor vor Beschädigungen, sondern verhindern vor allem die Kontamination des Lebensmittels. Das am Fraunhofer IPA entwickelte Messgerät ermöglicht damit eine weitere Verbesserung der Lebensmittelsicherheit durch eine kontinuierliche Produktionskontrolle. (Medienmitteilung Fraunhofer-Insitut)

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