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Neuheiten und Tipps der FBK für Gastronomen

Die 32. Schweizer Fachmesse für Bäckerei-, Konditorei- und Confiseriebedarf (FBK) war ein voller Erfolg. Die rund 210 Aussteller und die vielfältigen Begleitveranstaltungen zogen Ende Januar 2015 rund 27000 BesucherInnen nach Bern. Die Fachmesse und ihre Begleitveranstaltungen (Fachtagung, Sondershows, Wettkämpfe) bot nicht nur den Backbranchen-Besuchern viel Neues und Bewährtes sondern auch Gastronomen, Detailhändlern und sogar Metzgern. Einige Rosinen aus dem FBK-Kuchen als Fotoreportage.




Die Küchentechnik-Firma Hugentobler war das erste Mal an der FBK. Mehrere ihrer modernen Geräte eignen sich gut für Bäckereien. Bild: Frigojet


In der Gastronomie sind die Geräte von Hugentobler bestens bekannt: Der gradgenaue Holdomat: nicht nur zum Fleisch garen sondern auch zum Warmhalten von Wähen und Blätterteigsnacks dank einer passiven Entfeuchtung (Lüftung mit Durchzug ohne Ventilator). Ferner: GreenVac, die Frischhaltung in vakuumierbaren Schalen, der stilvolle Regomat zum Regenerieren vor Kundenaugen und der Schnellkühler-Schockfroster Frigojet, der -40 Grad erreicht. Auch geeignet für garheisse Komponenten: Durch das blitzschnelle Anfrosten wird der Garprozess innert Minuten gestoppt - Feuchtigkeit, Saft und Vitamine bleiben erhalten.


Ebenfalls zum ersten Mal an der FBK war die Grossküchentechnikfirma HTM Concepts. Sie zeigte multifunktionelle Rührkessel für die Cook+Chill-Technologie. Sie mischen, rühren, kochen, kühlen, emulgieren und sind kippbar. Stufenloser Antrieb bis 140 UPM, selchs Mixprogramme. Ein Modell mit gekühltem Rührarm (Antrieb oben) kann 180kg Sauce in 35 min von 98 Grad auf 6 Grad kühlen.



Der Atollspeed-Ofen von Pitec (neu mit Touchscreen) eignet sich dank seiner Schnelligkeit gut zum Wärmen von Backwaren-Snacks. Mit Favoritenliste (Piktogramme) und 100 Programmen inkl. USB-Anschluss.


Gekühlte Komponenten werden im Atollspeed innert Sekunden warm, gebräunt und knusprig. Der Hybridofen mit Heissluft, Aufprallhitze (Impingement) und Mikrowelle in einem Gerät kombiniert verkürzt die Back-, Brat- und Garzeiten bis zum Zehnfachen.


Eines der Konzepte am Stand von Pistor war die à la minute-Herstellung von Hamburgern aus vorgegarten gefrorenen Pattys oder Fleischkäse mithilfe eines Atollspeed-Ofens. Flavio Dietrich, Projektleiter Bäckereitechnik von Pitec, empfiehlt die aufgetauten Burger zu belegen und mit dem Brötchen im Atollspeed in circa 1.5 Minuten fertig zu backen. Die Kunden wünschen sich «gesündere, frischere, leichtere, nachhaltigere und ganz generell hochwertigere Angebote. Grosse kreative Vielfalt zu jeder Tageszeit». Pistor kooperiert dazu mit der Grossmetzgerei Geiser in Schlieren ZH. Hier die Rezepte für die zwei Sorten auf dem Bild: links Chiliburger Mexicain, rechts Beefburger Bellavista.


CHILIBURGER «MEXICAN»
1 St. Hamburgerbrötli «Mais»
1 St. TK-Chiliburger, vorgegart, 98 g (CH)
20 g Sauce Mexicaine, Hero Gastronomique
40 g Tomaten, in Scheiben geschnitten
5 g Rucola

BEEFBURGER «BELLAVISTA»
1 St. Hamburgerbrötli «Toscaner»
1 St. TK-Beefburger, vorgegart, 100 g (CH)
30 g Cocktail Sauce, Hero mit Röstzwiebeln, Kühne (4:1)
35 g Greyerzer mild, in Scheiben geschnitten
40 g Tomaten, in Scheiben geschnitten
10 g Salat (roter Lollo, Frisée o.ä.)


Reines Wasser ist immer noch der gesündeste Durstlöscher. Am Stand des Wasserfilter-Spezialisten Brita: BRITA Vivreau, ein Trinkwasserspender für die Gastronomie. Damit kann man Gäste und Kunden mit regionalem stillen oder gesprudeltem Wasser aus der eigenen „Quelle“ bewirten – und das umweltbewusster und kostengünstiger als mit herkömmlichem Flaschenwasser.


Ein weiterer Tipp von Brita: Individuell bedruckbare Designerglasflaschen sorgen hierbei für Ihre Markenbekanntheit und eröffnen die Möglichkeit vielfältige Geschäftsmodelle für sich zu nutzen. Das All-inklusive Paket für Gastronomien bietet alles aus einer Hand: Von der Anlage über Designerglasflaschen bis hin zu Zubehör wie Spülkörben, Tragekästen etc.

Dank Wasserfiltern von BRITA Professional wird das Endprodukt nicht durch eventuell vorhandene Rückstände im Trinkwasser beeinträchtigt. Ein Aktivkohleblock filtert unerwünschte Geschmacks- und Geruchsstoffe aus dem Wasser. Partikeleinträge und damit verbundene Maschinenausfälle werden reduziert. Das bedeutet Schonung der Wasserspender und weniger Service- und Reparaturaufwand. Weiterlesen: Brita-Filter PURITY Finest C500 – für pure Espresso Momente


Biologische Reinigungsmittel von Neutec Swiss bei Scheibler: biologisch hergestellt und biologisch abbaubar. Bessere Wirkung (sparsamere Dosierung), ohne ätzende Gerüche. Für Gewerbe und Industrie. Saure und alkalische Typoen: Entfetter, Grillreiniger, Entkalker.


Der Hersteller Neutec schreibt auf seiner Website: Warum intelligente Reinigungsmittel? Seit langem verursacht die Kohlenwasserstoffbelastung im Abwasser grosse Probleme bei der Wasseraufbereitung. Kohlenwasserstoffverbindungen entstehen aus organischen Ölen und Fetten beim Kontakt mit Wasser. Dies geschieht vor allem durch den Einsatz von Reinigungsmittel. Die dabei entstehenden Emulsionen verbleiben aber meist zu lange im Abwasser was zur erhöhten Kohlenwasserstoffbelastung führt. Biologische Reinigungsprodukte sind schnelltrennend und verhindern damit das längere Verweilen von stabilen Emulsionen im Abwasser. Öle und Fette werden wieder getrennt und die Kohlenwasserstoffbelastung im Wasser wird erheblich verringert.


Littering ist zu vermeiden, und wenn die Konsumenten trotzdem leergegessene Verpackungen in der Natur liegen lassen, sollte das Material wenigstens biologisch abbaubar sein. Das chlorhaltige PVC als Packstoff ist daher «out». Im Trend sind biologisch abbaubare Take-away-Becher wie im Bild am Stand von Pacovis, hergestellt aus Pflanzenfasern von Zuckerrohr. Weitere umweltschonende Materialien für Partyservice- und Takeaway-Geschirr sind Palmblatt, Stärken und Cellulose.


Pacovis schreibt auf ihrer Website: Zuckerrohr-Fasern eignen ich gut für die Herstellung von formschönem Einweggeschirr. Dieser massenhaft anfallende Reststoff entsteht durch die Zucker-Extraktion bei der Gewinnung von Rohrzucker. Diese besonders zähen Fasern, die bisher häufig verbrannt wurden, können heute als wertvolle Bio-Masse genutzt werden. Aus den Resten eines einzigen Zuckerrohr-Halmes können bis zu 50 Einwegteller produziert werden. Das Geschirr aus Zuckerrohr ist stilvoll, leicht und trotzdem sehr stabil. Zudem ist es wasserresistent, für die Mikrowelle und somit auch für den Kalt- wie auch den Heissbereich geeignet.


In der FBK-Sonderausstellung «Nachhaltigkeit» wurde die gesamte Wertschöpfungskette – Nachhaltigkeit vom Rohstoff bis zum Kunden – dargestellt. Ein wichtiges Thema war Foodwaste. In der Schweiz geht heute ein Drittel der Lebensmittel auf dem Weg zum Teller verloren oder landet im Abfall. Jährlich also rund zwei Millionen Tonnen. Bei Backwaren ist es ein Viertel plus ein Drittel aussortiertes Getreide.


In Europa werden jedes Jahr rund 90 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Die Verschwendung von Nahrungsmitteln ist auf jeder Stufe des Produktionsprozesses zu beobachten – vom Bauernhof bis zum Endprodukt auf dem Teller, von den Produzenten über die verarbeitenden Betriebe, Händler und Catering-Anbieter bis zu den Verbrauchern. Gründe für die Verschwendung in westlichen Ländern: Wir leben in einem Überflussangebot. Wir können‘s uns leisten, mehr zu kaufen als wir brauchen. Ergo: Der Markt ist nicht angebots-, sondern nachfrage-orientiert.

Wenn wir 1/3 weniger tierische Produkte konsumierten, alle essbaren Teile verzehrten und alle produzierten Nahrungsmittel verzehrten, bevor sie verderben, könnten wir fast die Hälfte der Ressourcen einsparen. Die meisten Konsumenten sind sich nicht bewusst, dass sie perfekte Ästhetik und Angebotsvielfalt und Frische mit Verschwendung erkaufen. Viele haben keinen direkten Bezug zur Landwirtschaft. Sie haben hohe und „naturfremde“ Ansprüche an Ästhetik und Angebotsvielfalt und gleichzeitig wenig Wertschätzung. Sie essen mehr unvorhersehbar, spontan und ungeplant, viel auswärts und Convenience.


Hero liefert nicht nur Konserven sondern auch alle Zutaten für Pizza: Pizzamehl, Tomatenkonzentrat, Antipasti als Topping und sogar Olivenöl. Der Pizzaiolo an der FBK war kein geringerer als der Swiss Barbecue-Vereinspräsident Philippe Glauser, gelernter Koch, gelernter Metzger, und bei Hero tätig als Fachberater.


Neue Sandwichmassen des Eierspezialisten Lüchinger+Schmid: Thon, Geflügelcurry, Eier-Mayonnaise, Poulet-Cocktailsauce. Alle Eierkomponenten stammen von Freilandhühnern. Die Firma wurde notabene kürzlich von Saviva übernommen und gehört somit nun indirekt zum Migroskonzern.


Neu vom Glacespezialisten Kobel: Softeis mit Joghurtpulver und neu auch das trendige Frozen Joghurt, beide mit Bindemittel von PreGel. Frozen Yogurt ist eine dem Softeis verwandte Frischglace, das hauptsächlich aus Joghurt sowie Milch (meist Magermilch) hergestellt wird. Statt Rahm findet Joghurt Verwendung, daher ist der Fettgehalt zumeist deutlich niedriger. Und es ist weicher als das klassische Softeis.


Von Läderach: Neue Pralinés-Kollektionen für die Gastronomie und «Limited Editions» bei Friandises (nur solange Vorrat). Beides sind Begriffe und Konzepte aus der Modebranche. Kein Wunder: Confiseur Läderach positioniert sich als Luxusproduktefirma. Sie besitzt notabene seit 2012 in Bilten GL eine eigene auf der grünen Wiese erbaute Schokoladefabrik, die neuste und modernste der Schweiz.


Neu von der Bäckerei-Halbfarikate-Firma Margo: fertig fritierte und tiefgekühlte Spritzkuchen mit oder ohne Quark zum Auftauen und direkt servieren. Mit transfett-freiem Fritierfett hergestellt.

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