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3.01.2008: nachrichten
3.01.2008
Rückblick auf 2007: Food-/Energiepreise stiegen

Aus klimapolitischen Gründen werden vermehrt alternativ agrarische Rohstoffe angebaut, um die Nachfrage nach Brenn- und Treibstoffen zu befriedigen. Neben der schlechten Witterung verknappt dies zusätzlich das Angebot an Lebensmittel.



Das Jahr 2007 war gekennzeichnet von der Energiekrise und vom erfolglosen Bestreben, die Klimakatastrophe in irgendeiner Form möglichst kostengünstig aufzuhalten. Wie Umweltschützer bereits im Vorfeld fürchteten, war das Ergebnis der Klimakonferenz in Bali von Uneinigkeit gekennzeichnet. Vor allem die grossen Treibhausgasemittenten USA und China weigerten sich erneut, sich auf Ziele festzulegen. Erschwerend zur Situation kam hinzu, dass der Rohölpreis in diesem Jahr nur sehr knapp unter 100-Dollar pro Barrel einen neuen Höhepunkt erreichte.

Diverse Ursachen für Teuerung im Food-Bereich

Um die immer grössere Nachfrage nach Brennstoffen zu stillen, sind Experten auf die Idee gekommen, agrarische Produkte für die Herstellung von alternativen Treibstoffen zu nutzen. Sehr problematisch ist dabei allerdings die Tatsache, dass Umweltkatastrophen wie Dürren, Wirbelstürme und Überschwemmungen und veränderte Ernährungsgewohnheiten die Nahrungsmittelpreise ohnehin nach oben katapultierten

Experten zufolge könnte eine festgelegte normierte Beimengung von Agro-Treibstoffen die Nahrungsmittelknappheit in den ärmeren Ländern durchaus noch verschärfen. Die Argumentation, ohnehin brachliegende Flächen für den Anbau von Getreide oder ölhaltigen Pflanzen zu nutzen, laufe ins Leere, denn dazu würden die Flächen nicht ausreichen.

Trotz moderner Technologien und immer besserer Anbaumethoden sind weltweit 37 Staaten von Hungersnöten bedroht. Die von der Industrie viel gepriesene Gentechnologie hat die Welt auch 2007 noch nicht vom Hunger befreit. Allem Anschein nach wird sie es auch in den kommenden Jahren nicht schaffen. Im Hinblick auf eine Ökologisierung der Erde konnte man 2007 keine nennenswerten Erfolge verzeichnen.

Überfischung der Weltmeere

Immer noch werden die Meere so stark befischt, dass mit einer ökologischen Katastrophe zu rechnen ist. Hochtechnisierte Fangschiffe "ernten" bei einer Ausfahrt so viel, wie eine westafrikanische Fischerfamilie in zehn Jahren fängt.


Die Klimaveränderung auf der Erde ist in vielen Teilen der Welt bereits deutlich spürbar. Wie von Klimawissenschaftlern prophezeit, ist es bereits zu einer Zunahme der Wetterextreme gekommen. Trockenheit, Dürren, extreme Niederschläge in kurzer Zeit kennzeichnen die Situation. Zwar lag die Zahl der angekündigten Wirbelstürme im subtropischen Mittel- und Nordamerika deutlich hinter den von der NOAA im Frühsommer abgegebenen Schätzungen.

Einen Grund zum Aufatmen gibt es allerdings weiterhin nicht, denn zwei Wochen nach dem offiziellen Ende der Hurrikan-Saison kam es zu einem der folgenschwersten Wirbelstürme in der Region. Die Folge waren Erdrutsche und Überschwemmungen und die Gefahr von Hungersnöten in insgesamt sechs Staaten der Region.

Bessere Energieeffizienz gefordert

Mit der Verteuerung der Energiepreise rückt die Thematik Energieeffizienz und bessere Nutzung auch in diesem Jahr wieder ins Zentrum des wissenschaftlichen Interesses. Angekündigt wurde - wie bereits zu erwarten war - das baldige Ende der Glühbirne. Die seit nahezu 100 Jahren unverändert bestehenden Beleuchtungskörper weisen eine schlechte Energiebilanz auf.

Das Gleiche gilt auch für Otto- und Dieselmotoren. Forscher sehen allen Unkenrufen zum Trotz daher grosse Zukunftschancen für elektrisch betriebene Fahrzeuge. Die Verbesserung der Energieeffizienz bleibt auch im Luft- und Schiffstransport ein grosses Thema. (Quelle: pte/Wolfgang Weitlaner)

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