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Gastronomie
Schokolade-Shake



Kalte Schokolade ist das richtige Spätsommer-Getränk, wenn die Hundstage vorbei sind und die Gästelust auf Schokolade wieder erwacht.

Ein Choco-Shake muss nicht kalorienreich sein. Starbucks macht es vor: Das «Ice blended Frappuccino light» (Bild) enthält Magermilch, Chocosirup, Rahm-Surrogat und viel püriertes Slush-Eis. Aussehen und Mundgefühl erinnern an die bei Hitze beliebten Granita-Drinks.

Edel- und Weltmeister-Rezepte

Anstelle einer Kreation mit Chocosirup eignet sich zwar auch das kalt lösliche Suchard Express, aber dieses enthält relativ viel Zucker. Und man muss es als Kakaogetränk deklarieren (was vielen Cafetiers nicht bewusst ist), da es keine Schokolade sondern Kakaopulver enthält.

Auch im Geschmack ist Suchard Express eindeutig kakaoartig - im Gegensatz etwa zu Caotina, das nebst Kakaopulver sieben Prozent Schokoladepulver enthält und schokoladiger schmeckt. Der Vorteil: Man kann einen Portionenbeutel zu kalter Milch servieren. Der Nachteil: fantasielos und ohne Wow-Effekt. Seit Emmi vor fünf Monaten«Choco Latte» mit fünfzehn Prozent Schokoladeanteil lancierte und damit einen grossen Erfolg verzeichnet, wurden die Konsumenten ansprchsvoller.

Edler und anspruchsvoller ist die Verwendung von echter Schokolade statt Sirup oder Instantpulver aus der Industrie: Peter Bolliger, Kursleiter der Schwyzer Schokoladefabrik «Max Felchlin» empfiehlt, einen «Sommer-Milchdrink mit dunkler Couverture herzustellen und nach Gusto einen Edelbrand beizufügen. Die Schokolade soll man warm auflösen und dann das Getränk kalt stellen. Vor dem Servieren rührt man es wieder auf, da sich die Kakaobutter absetzt.

Und der Schweizer Patissier-Weltmeister Ivo Adam rät, «ein eiskaltes Schoggi-Shake aus dunkler Schokolade und Sauer- oder Buttermilch zu mixen, welche leichter und erfrischender ist als Vollmilch». Noch leichter als Sauermilch ist Trink-Magerjoghurt oder – weniger sauer - Nature-Süssmolke. Auch Mischungen davon machen Sinn.

Unterhaltsame Kakao-Geschichten

Übrigens: Felchlin taufte ihre Kreation «Xocolatl» - so nannten die Azteken im Mittelalter ihr Kakaogetränk. Damals galten Kakaobohnen in Mexiko als Zahlungsmittel, und der spanische Eroberer Hernando Cortez legte Kakoplantagen an, um «Geld» zu züchten. Ein Sklave kostete hundert Bohnen. Erst hundert Jahre später wurde das Kakaogetränk hoffähig, und heute wird es nach einer Billigtrend-Phase wieder edel. Vom aztekischen «Xocolatl» stammt unser Wort «Schokolade» ab: Mexikaner sprechen das «X» als «Sch» aus. Und die Moral von der Geschicht? Solche Anekdoten auf der Karte sind verkaufsfördernd.

Siehe auch: Heisse Schokolade

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