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31.1.2008: nachrichten
31.1.2008
Ab sofort Importverbot für brasilianisches Fleisch

Die EU stoppt alle Rindfleischimporte aus Brasilien, weil die Rückverfolgbarkeit nicht gewährleistet ist. Die Schweiz zieht nach. Die Fleischbranche ist darauf vorbereitet.




Aus Brasilien stammen vor allem Edelstücke vom Rind.


Die Europäische Union stoppt ab Donnerstag, 31. Januar alle Rindfleischimporte aus Brasilien. Das kündigte die EU-Kommission am 30. Januar in Brüssel an. Bereits seit Monaten laufen zwischen Brasilien und der EU Auseinandersetzungen über die mangelnde Rückverfolgbarkeit und Hygiene-Auflagen. Davon ist auch die Schweiz betroffen, die durch das bilaterale Veterinärabkommen mit der EU verbunden ist.

Wegen des Importverbots von brasilianischem Rindfleisch müssen die Konsumenten beim Metzger voraussichtlich nicht tiefer in die Tasche greifen. Nur etwa fünf Prozent des in der Schweiz verkauften Rindfleischs stammen aus dem südamerikanischen Land. Dies sagte Jürg Schletti, Direktor der Branchenorganisation Proviande, gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Durchschnittlich haben Schweizerinnen und Schweizer letztes Jahr 11 Kilogramm Rindfleisch gegessen.

Das Importverbot beunruhigt Schletti nicht. Die Importeure seien auf die Massnahme vorbereitet gewesen und hätten sich mit Fleisch aus anderen amerikanischen Ländern eingedeckt. Bei Proviande rechnet man darum nicht mit einem Anstieg der Rindfleisch-Preise in der Schweiz. "Jedenfalls nicht sofort", sagte Schletti.

Auswirkungen hat das Importverbot jedoch auf die Cervelat-Produktion, die auf die Därme des brasilianischen Zebu-Rindes angewiesen ist. Mit der Rettung der Schweizer Nationalwurst befasst sich derzeit eine "Task Force Cervelat".

Hintergrund für das Importverbot sind Befürchtungen in Grossbritannien und Irland, die Maul- und Klauenseuche (MKS) könne über die Hintertür nach Europa gelangen. Drei brasilianische Regionen sind von der ansteckenden Tierkrankheit betroffen. Brasilien ist weltweit der grösste Rindfleischlieferant. (LID 31. Januar 2008)

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