Food aktuell
Varia
6.3.2010
Tier&Technik-Messe 2010 im Rückblick


Braunvieh hat gemäss Fredy Bieri, Molkerist und Chef von «Natürli Züri Berggebiet» eine besonders gesunde Milchqualität mit hohem Gehalt an essentiellen Fettsäuren und Vitamin D.


Die 10. Tier&Technik schloss am Sonntag, 28. Februar 2010, nach vier sehr besuchsstarken Tagen ihre Tore. Die grösste jährlich stattfindende landwirtschaftliche Fachmesse der Schweiz zählte im Jubiläumsjahr über 30 000 Besucher das sind rund 14% mehr als im Vorjahr. Dies ist das beste Ergebnis in der zehnjährigen Geschichte der Tier&Technik. Rund 1 800 Fachbesucher reisten aus dem Ausland an.

341 Aussteller präsentierten auf einer Fläche von über 30'000 Quadratmetern ein umfassendes und spezialisiertes Angebot an Neuheiten, Produkten und Dienstleistungen für den modern geführten und innovativen Landwirtschaftsbetrieb. Zusammengefasst ziehen die Aussteller, die Organisatoren der Tierausstellungen und die Messeleitung in allen Belangen eine sehr positive Bilanz.


Kuh-Styling für den Messeauftritt. Ob die gestylte Kuh nachher – wie beim Damencoiffeur - in den Spiegel blickt, ist noch Gegenstand von Recherchen.


Mit dem Schwerpunkt Milchviehzucht und -haltung zeigte die Tier&Technik einen hochstehenden und eindrucksvollen Querschnitt produktionsrelevanter Nutztiere. Höhepunkte waren erwartungsgemäss die international beachteten Tiervorführungen sowie der vielbesuchte Schauwettbewerb der Interessengemeinschaft der Brown Swiss-Züchter IGBS am Freitagabend.


Am Stand der Suisag, dem Dienstleistungszentrum des Suisseprocs-Verbandes. Man empfiehlt die hauseigene Zuchtlinie «Premo x Primera», eine Kreuzung von Edelschwein (mit Stehohren) und Landschwein (mit Hängeohren). Dass die Ferkel aus dieser Verbindung je ein stehendes und ein hängendes Ohr haben, ist nur ein Gerücht.


Zusätzlich zum breiten Ausstellungsangebot und zur qualitativ hochstehenden Tierausstellung bot die Tier&Technik mit einer praxisorientierten Vortragsreihe im Forum, informativen Sonderschauen und einem musikalischen Begleitprogramm weitere Attraktionen, welche die Fachmesse bei den Landwirten zum beliebten jährlichen Treffpunkt machen.


Die Besitzer der ausgestellten Küche überwachen ihre Tiere. Man munkelt, dass sie sie besser behandeln als ihre Frauen.


Peter Küchler ist Preisträger des fünften Agro-Star Suisse. Der Direktor des landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentrums LBBZ Plantahof Landquart wurde für sein Engagement und seine Leistungen zugunsten einer praxisorientierten und zukunftsgerichteten Berufsbildung in der schweizerischen Landwirtschaft mit dem Agro-Star Suisse 2010 ausgezeichnet.


Taxierung der Ile de France-Fleischrasse nach drei Kriterien: 1. Typ (Format): Körper harmonisch, voll- bis sehr vollfleischig, mit gutem Wuchs, ausgeprägte Geschlechtsmerkmale; gesundes Euter. 2. Fundament: Gliedmassen, Stellung und Gang. 3. Wolle: Ganzer Körper gleichmässig bewollt; Vlies rein weiss, dicht, ausgeglichen, mit festem Stapel.


Die Tier&Technik feierte dieses Jahr das zehnjährige Jubiläum. In dieser Dekade hat sie sich zum führenden jährlich stattfindenden Fachanlass für Nutztierhaltung, landwirtschaftliche Produktion, Spezialkulturen und Landtechnik entwickelt. Die Idee, Tiere der Spitzenklasse verschiedener Rassen und Nutzungszwecke kombiniert mit Maschinen, Produktionsmitteln und Dienstleistungen auszustellen, entspricht einem echten Bedürfnis der Praxis und hat sich in dieser Form für Aussteller und Besucher sehr bewährt.


An der Vorführung der prämierten Milchkühe.


An der Tier&Technik 2010 wurde erneut ein breiter und qualitätsvoller Querschnitt produktionsrelevanter landwirtschaftlicher Nutztiere verschiedener Rassen und Gattungen ausgestellt. Schwerpunkt der Tierausstellung war traditionsgemäss die Milchviehzucht und -haltung. Brown- Swiss-, Holstein-, Fleckvieh-, Jersey- und Original Braunvieh-Kühe, welche während der Messe im Ring in der Halle 9.0 vorgeführt und rangiert wurden, repräsentierten die Palette der Milchviehrassen.


Die schönste der schönen im ersten Rang: Miss Braunvieh 2010 (auch die Hörner sind schön und vor allem: sie hat noch welche, was heute nicht mehr selbstverständlich ist)


Erstmals war die Vereinigung SwissAngus mit einer Mutterkuh-Herde präsent. Am Samstagnachmittag fand zudem das SwissAngus-Forum statt, bei welchem in einer Podiumsveranstaltung über die Wettbewerbsfähigkeit und die Fleischqualität der Rasse Angus referiert und diskutiert wurde. Ile de France-Schafe, verschiedene Ziegenrassen sowie eine Gruppe von KB-Ebern der Vaterlinienrassen rundeten das Angebot der Tierausstellung ab.


Erstmals war die Vereinigung SwissAngus mit einer Mutterkuh-Herde präsent.


Bereits zum 18. Mal fanden die Elite-Auktion und der Schauwettbewerb der Interessengemeineschaft der Brown Swiss-Züchter IGBS statt, die bei Fachleuten und Braunvieh-Fans aus der ganzen Schweiz sowie aus Europa auf grosses Interesse stiessen. Von 230 angemeldeten Tieren wurden 125 leistungsstarke Braunvieh-Kühe ausgestellt; darunter wiederum einige Tiere aus Nachbarländern. Gerichtet wurde die Schau vom deutschen Richter und Triple-A-Codierer Guido Simon aus D-Sundern. IGBS-Champion 2010 wurde Prolac PIA von der Züchtergemeinschaft Hess, Häcki, Blickensdorfer, Reichmuth und Wyss.

Insgesamt wurden neun BS-Kälber und - Jungrinder für einen Durchschnittspreis von CHF 2'800.- sowie sechs Embryonenpakete für durchschnittlich CHF 1'750.- versteigert. Den Tageshöchstpreis von CHF 6'250.- erzielte das Jungrind Nesta SASHA von Walter Britschgi, Bellikon AG. Je ein Jungtier und Embryonenpaket wurden ins Ausland verkauft.


Offizielles Siegerbild der 18. IGBS-Ausstellung von links nach rechts: Ehrendame Mirjam Mock, Georg Florin mit Vize-Champion Gardan GERDA, Richter Guido Simon, Champion Prolac PIA mit Philippe und Tamara Hess und Karl Häcki, Honorable Mention Potter PORA mit Stefan Klocker und Ehrendame Esther Bischof.


An der Sonderschau Alternative: Biolandbau , die bei den Messebesuchern auf grosses Interesse stiess, zeigte Bio Suisse gemeinsam mit ihren Partner aus Forschung, Beratung, Verarbeitung und Handel auf, für welche Betriebe sich eine Umstellung besonders lohnt. Interessierte Landwirte erfuhren an der Sonderschau, welche wirtschaftlichen und anbautechnischen Unterschiede den Biolandbau ausmachen, welche Produkte besonders gefragt sind, wer die Partner im Biomarkt und welches die wichtigsten Verkaufskanäle sind. Bereichert wurde die Sonderschau mit Vorträgen zu verschiedenen Themen rund um den Biolandbau.

Lehrreiche und praxisorientierte Forumsveranstaltungen

Das diesjährige Forumsprogramm setzte sich mit dem Management von Produktionskosten im Milch- und Eiermarkt auseinander und behandelte Fragen im Zusammenhang mit der Wettbewerbsfähigkeit und Fleischqualität der Rasse Angus. Referiert wurde auch über die Tendenzen im Holzverwertungsmarkt.

Die nächste und 11. Tier&Technik findet vom 24. bis 27. Februar 2011 statt.
(Text: Olma Messen)

Copyright http://www.foodaktuell.ch