Food aktuell
Varia
19.7.2011
Einige Highlights vom Caliente-Fest 2011

Das jährliche Zürcher Latinofest Caliente hat Anfang Juli bei idealem Wetter wieder im Kreis 4 stattgefunden, dem trendigen Multikulti-Kreis. Fotoreportage und Rezepte der Bestseller-Cocktails.


Duo von Schweinsschulter und Rindsbrust, niedergegart im holzbeheizten Big Boy-Smoker, dem grössten Rotisserie-Barbecue-Smoker Europas. Nach amerikanischer Art gezupft und verkauft für fünfzehn Franken pro Portion. Gemäss dem Chef des Big Boys Barbeque-Teams, Metzgermeister Rolf Zubler aus Neuhausen SH wurde im Big Boy-Smoker die Rekordmenge von 1.7 Tonnen Fleisch verbraucht an den drei Festtagen. www.bigboysbarbeque.com



Presseberichte schätzten die Besucherzahl auf 250'000. Nebst vielen Lifekonzerten war wiederum das kulinarische Angebot unvergleichbar vielseitig. Es reichte von Swiss Raclette über Spanferkel am Spiess bis zu authentischen Ethno-Gerichten aus aller Welt.



Ein 30 Kilo schweres Spanferkel bzw Jungschwein vom Holzofengrill am Stand der Metzgerei Gattiker. Metzger Werner Bär hat das Fleisch gepökelt, damit es roter und aromatischer wird. Die Schwarte ist aber am Anfang noch weiss wie die Unschuld.



Nicht nur Latinos und Schweizer sondern auch die vielen in Zürich lebenden Deutschen kamen auf ihre Rechnung, vor allem am Stand von Crystal Catering des Hotels Renaissance. Es gab Nürnberger Bratwurst von der Metzgerei Geiser in Schlieren, eine Brühwurst aus Schweinefleisch. Dazu Bayrische Brezen. Der Grilleur sprach perfekt Hochdeutsch.

Die exotischen Spezialitäten waren nicht nur echt sondern wurden auch direkt vor Kundenaugen zubereitet, meistens von ebenfalls echten Landsleuten. Besonders lateinamerikanische Spezialitäten waren zu haben aber auch asiatische und afrikanische.


Gyros von Alex Partyservice in Wil SG: geschichtetes Fleisch vom Kalb und Poulet, geschnitten und mit Salat, Tomaten und Knoblauch-Joghurtsauce in eine Brottasche gefüllt.

Grillieren am aufrechten Drehspiess ist allerdings eine Erfindung der Türken (Döner Kebab). Der Name Gyros leitete sich vom griechischen Wort „gyre" ab, was so viel wie „um die eigene Achse drehen" bedeutet. Und damit bedeutet Gyros letztlich genau dasselbe wie Döner. Die Griechen haben das Lamm- und Kalbfleisch durch das (wesentlich preiswertere) Schweinefleisch ersetzt. Das aufrechte Garen hat nicht nur den Vorteil, dass sich das fertige Fleisch einfach und sauberherunterschneiden lässt sondern auch den, dass das von oben herabtropfende Fett die darunter befindlichen Fleischschichten schön saftig hält.



Der brasilianische Caipirinha, süss aber pfiffig, war wie jedes Jahr der Bestseller par excellence unter den Cocktails, hier serviert von der charmanten Rosana aus Brasilien am Stand von Don Miguel.



Caipirinha-Rezept

3 cl Zuckerrohrschnaps (Cachaca)
Eine Limette (in Achteln)
Zwei Teelöffel brauner Zucker (Die Brasilianer verwenden allerdings weissen Zucker!) gecrushtes Eis

Die Limette in Achtelstücke schneiden, in ein Longdrinkglas geben und den braunen Zucker darüber streuen. (In Brasilien wird allerdings weisser Zucker verwendet.) Die Limettenstücke sodann mit einem Holzmörser gut zerdrücken und mit dem Zucker vermischen; nschliessend den Zuckerrohrschnaps drübergiessen und das Glas mit gecrushtem Eis auffüllen. Gut mischen und mit einem Trinkhalm servieren.


Nochmals Caipirinha-Mixerinnen: viel Limetten und strahlendes Latinalächeln.



Gegen so viel Latino-Power haben europäische Cocktails einen schweren Stand. Trotzdem war auch der süffige spanische Sangria zu haben.

Dazu sagten die Spanier früher: Salud y pesetas, y mujeres con grandes tetas. Heute haben sie den Euro, lieben aber immer noch Mujeres mit grossen Tetas (damit sind nicht Frauen mit grossen Augen gemeint).


Sangria-Rezept

Zutaten:
1 l spanischer Rotwein
1/2 l Mineralwasser
2 Zitronen
1 Orange
2 cl spanischer Brandy
1 EL Zucker
1 Stange Zimt

Orange und Zitronen ordentlich säubern und mit einem Juliennereisser spiralförmig schälen. Eine Zitrone auspressen, die andere Zitrone und die Orange in Scheiben schneiden. Alle Zutaten in einem grossen Glaskrug geben und über Nacht im Kühlschrank stehen lassen. Ggf. mit weiteren Früchten garnieren.



Was wie Vuvuzelas aussah waren Becher für den trendigen Sex-on-the-Beach-Cocktail, hier in der 2-Liter-Trompete. Nebst Sex wird Wodka, White Peach, Cranberry- und Orangensaft hineingemixt.

Erfolgreich war auch das Abfallkonzept am Caliente. Die Zugänge zum Festgelände wurden von 250 Handballern von GC Amititia kontrolliert, die Programme verteilten und allfällige Glasflaschen von Kiosken, Coop Pronto, Take Aways etc. konfiszierten. Dies verhinderte, dass Glas auf das Caliente-Gelände gelangte und dass fremde Getränkeverkäufer vom Festival profitieren und so die Verkäufe der Standbetreiber schmälerten. Caliente hatte den Anspruch, der sauberste Grossanlass in Zürich zu sein. Dafür wurden während dem Festbetrieb Personen für die Abfallentsorgung engagiert.

Weiterlesen: Echter Ethno-Food am Caliente-Fest: Rückblick

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