Food aktuell
Varia
31.8.2011
EuVend 2011: SB-Automaten für Café-Bars


Selbstbedienungs-Kaffeevollautomaten mit Münzeinwurf liefern heute auch Gourmetkaffee, wie z.B. hier die Melitta Cup an einem Kiosk.


Der Boom bei Kaffeebars hält nicht nur in Deutschland weiter an. Die grossen Ketten profitieren davon genauso wie Einzelunternehmer, deren Café-Bars zu beliebten Treffpunkten nicht nur in Szenevierteln werden. Aber sind Café-Bars eine Konkurrenz fürs Vending-Geschäft? Keineswegs. Denn die Coffeeshops leben von der Thekenkultur, von der Bedienung durch kaffeekundiges Service-Personal, häufig sogar einem Barista, und von der Atmosphäre des "Kaffeehauses".

Die Vendingexperten dagegen treten überall da auf den Plan, wo Kaffee gefragt ist, eine mit Personal bestückte Bar aber dem Standort nicht entspricht; etwa in kleineren oder mittleren Dienstleistungsbetrieben und in geschlossenen Einheiten und Institutionen wie Hotels oder Bürogebäuden. Die neue Generation an SB-Café-Automaten können Interessenten auf der Eu'Vend - Internationale Fachmesse für die Vending-Automatenwirtschaft- vom 8. bis 10. September 2011 in Köln kennenlernen. Erstmals findet die Eu'Vend im Verbund mit der coffeena - International Coffee Fair - statt.

Die Versorgungslücke mit SB-Café-Bars konnte die Vendingbranche in jüngster Zeit erfolgreich schliessen. Dabei geht nichts ohne Highend-Technik, die auf Geräte mit Kolbenbrüher setzt und original Kaffeespezialitäten wie Cappuccino, Macchiato oder Café Crema serviert. Denn für die Vendinganbieter gehört diese Ausstattung längst zum Pflichtprogramm und ist seit rund sieben Jahren Teil des professionellen Automatengeschäfts. Die Kür rankt sich vielmehr um die Outlet-Systematik rund um Mobiliar, Design und Auftritt, der auch im Selfservice-Business perfekt und homogen nach gastronomischen Richtlinien inszeniert sein will.

Prominentes Beispiel aus dem Nachbarland Österreich: Im Wiener Q19, dem Döblinger Einkaufsquartier in der Grinzingerstrasse, hat der international operierende Getränke- und Snackcaterer café + co eine Ambientestarke SB-Café-Bar eingerichtet, die an vier Terminals "besten Kaffee ganz automatisch" für nur ein Euro die Tasse ausgibt. Publikumswirksamer Slogan: Das 1-Euro-Kaffeehaus. Zugkräftige Markenimplementierung: das 5te Vendinggerät ist eine ,Milka'-Schokobar. Bereits in den ersten zwei Wochen konnten sich die Betreiber über 7.000 Nutzer freuen, die eine Pause während ihrer Shoppingtour einlegten. Das durchdachte Farbkonzept in stylischem Schwarz-Weiss mit einladenden Rattanloungesesseln hatte darauf zweifelsohne positiven Einfluss.

Ähnlich aufsehenerregend die SB-Café-Bar im Krankenhaus Ingolstadt. Auch hier richtete café + co im Foyer ein abgeschlossenes Pausencenter für wartende Angehörige und Besucher ein. Konsequent in Selbstbedienung mit einer Food-Service-Mischung, die neben Kaffeespezialitäten auch Kaltgetränke und Snacks offeriert. Schwarz-weisse Designersessel geben auch hier den Ton an und schaffen eigene Ruhezonen, in die man sich - wichtig im Krankenhaus – zurückziehen kann, 24-Stunden lang.

Auf Selbstbedienung bei Kaffee und Erfrischungen schwören auch die frisch sanierten Zwillingstürme der Deutschen Bank in Frankfurt, die seit Eröffnung im November 2010 zu den umweltfreundlichsten Hochhäusern der Welt zählen. Die SB-Lounges auf den einzelnen Etagen bestehen aus Kaffeeküchen mit Sitzgruppen, Tresen, Wasserspender und Kaffeeautomaten - insgesamt 71 an der Zahl! Besonderheit bei der Deutschen Bank: Alle 71 Vendinggeräte sind mit einem 9,5-l-Milchkühler bestückt, um eine besonders hohe Qualität für die Kaffeespezialitäten zu gewährleisten.

500 Liter Milch verbrauchen die Deutsche Bank-Mitarbeiter pro Tag, wovon der Löwenanteil in die Lounges und in die zentrale SB-Café-Bar im Betriebsrestaurant fliesst. Um nicht pausenlos die Milchkühler kontrollieren zu müssen, werden die Automaten via Telemetrie überwacht - ein Novum für Kaffeevollautomaten. Über Sensoren in den Milchkühlern wird der aktuelle Füllstand jeder einzelnen Maschine digital erfasst und per Netzwerk auf den Rechner des Betriebsleiters gesendet, dessen Team dann just-in-time reagieren kann. Standortoptimierung par excellence dank Vending.

Ebenfalls im Blickpunkt dieser automatischen SB-Devise hat Douwe Egberts Coffee aktuell ein neuartiges Kaffee-Konzept entwickelt: den "Coffee Stop". Ein multifunktionales, kompaktes Standmöbel für kleinere oder stark frequentierte Räumlichkeiten, in denen ein gut sichtbarer Kaffeeautomat benötigt wird. Ideal für den Einsatz an dezentralen Punkten in Unternehmen, Büros und Institutionen oder gewerblichen Betrieben wie beispielsweise Tankstellen. Und auch das Mannheimer Hotel Park Inn versorgt mit diesem SB-System seine Gäste, die sogar auf ihren Zimmern eine SB-Kaffeeversorgung geniessen können. Highlight dieser neuen Serie: "Coffee Adventure", der erste kreisrunde SB-Vollservicekaffeeautomat ähnlich einer überdimensionierten Drehscheibe. Impulsverkauf garantiert.

Buchhandlung mit Cafeteria und Kaffeeautomat

Eine Strategie, die auch die Thalia-Buchhandlung in Regensburg seit 2010 erfolgreich anwendet. Und zwar derart publikumswirksam, das die SB-Café-Bar auf dem virtuellen Empfehlungsblog Qype von Kunden als Geheimtipp gehandelt wird. Auf 1600 m² lädt die Buchhändler-Kette zum Verweilen, Stöbern und Schmökern ein. Da heisst es auf der Website: "Wir bieten Ihnen eine kompetente Auswahl, fachkundigen Service sowie ein Ambiente zum Wohlfühlen, wo Ihnen neben einem Selbstbedienungscafé und bequemen Leseinseln auch einige Internetplätze zum Selbersurfen zur Verfügung stehen."

Die SB-Café-Bar als Marketinginstrument und Unterscheidungsmerkmal? Ja, absolut. So dachte sich das offensichtlich auch Tankstelleninhaber Jörg Kausch aus Salzwedel, der die integrierte SB-Café-Bar mit Sitzecke explizit auf seiner Homepage erwähnt. Und auch Nescafé hebt seine so genannten "Genusskonzepte" hervor, die mit Kaffeeinseln, die "alle Sprachen des Kaffees" sprechen, eine Option für Selbstbedienungsbars anbieten. Übrigens war Nescafé mit seinen All-in-One-Cafébars bereits 2001 seiner Zeit weit voraus und einer der ersten, der die Vendingbranche mit der SB-Vollversion inspirierte.

Demgemäss braucht es manchmal schlichtweg Erfahrungswerte, um sich für die adäquate Lösung entscheiden zu können. Im Real ,Future Store' in Tönisvorst lief nicht alles rund: Der installierte Bistrobereich, in dem Kunden bei einer Tasse Kaffe eine Einkaufspause direkt auf der Verkaufsfläche einlegen konnten, wurde nicht angenommen. Kurzerhand baute das Management das Bistro um und stellte den Kunden eine SB-Café-Bar zur Verfügung. Diese liegt nun unmittelbar neben der Abteilung Frische & Convenience und offeriert Kaffeespezialitäten von Cappuccino bis Latte Macchiato.

Die Ruhezone ist zudem gut vernetzt: Per Internet-Hotspot können Kunden mit einem der PCs oder mit ihrem eigenen Notebook online gehen. Kleine Kunden freuen sich besonders über den interaktiven Tisch, denn dank der integrierten Software "Living Surface" können die Kids durch einfaches Berühren der Tischoberfläche in faszinierende Spielwelten eintauchen. Damit wird deutlich, dass Vending mit seiner technischen und virtuellen Anmutung voll auf der Wellenlänge einer immer medialer werdenden Gesellschaft liegt.

Die Eu'Vend findet von Donnerstag, 8. bis Samstag, 10. September 2011 in Köln statt, erstmals im Verbund mit der Kaffeemesse coffeena. Mit rd. 220 ausstellenden Unternehmen ist die Messe ausgebucht.

Eu'Vend und coffeena
Donnerstag, 8. bis Samstag, 10. September 2011 in der Messe Köln
www.euvend.de
www.coffeena.de/

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