Food aktuell
Varia
15.2.2012
Messetipp AnugaFoodTec: effiziente Anlagen


Hygenic Design ist und bleibt ein Kernthema der Verfahrenstechnik. Bild: Kutter für Wurstbrät und Konditoreiwarenfüllungen von Tipper Tie Alpina mit dem wichtigen Verkaufsargument des Hygienedesigns.


Prozesse optimiert, Flexibilität gesteigert, Produkt verbessert - mit der neuesten Generation von Produktionsanlagen für die Lebensmittelindustrie setzen Anwender auf Ressourcenschonung und minimale Kosten. Nicht zuletzt dank der Berücksichtigung entsprechender Design-Kriterien und modernster Automatisierungskomponenten lassen sich so Qualitätsprodukte herstellen, von denen Hersteller, Konsumenten und die Umwelt profitieren.

Das übergreifende Thema auf dem Gebiet der Prozessanlagen wird auch in Zukunft die Hygiene bleiben. Eine Verbesserung der Anlagenhygiene durch konsequente Berücksichtigung von Hygienic Design-Kriterien wirkt sich auf eine ganze Reihe von Faktoren positiv aus. Im Vordergrund steht zwar die Minimierung von Hygiene- und Gesundheitsrisiken, die immer Imageverlust, Produktverluste und Schadensersatzforderungen bedeuten können.

In der Praxis bedeutet eine verbesserte Reinigbarkeit der Prozessanlagen aber auch deutliche Kosteneinsparungen infolge kürzerer Reinigungszeiten mit weniger Wasser und Energie sowie Reinigungs- und Desinfektionsmitteln. Das schlägt finanziell, aber auch in der Umweltbilanz zu Buche. Nachdem die wesentlichen Kriterien für ein hygienegerechtes Anlagendesign formuliert worden sind und immer besser umgesetzt werden, geht die Forschung weiter ins Detail.

In den nächsten Jahren werden die genauere Untersuchung der Beschaffenheit von Materialoberflächen und ihr Zusammenwirken mit Verschmutzungen und Mikroorganismen neue Erkenntnisse und daraus folgend Reinigungsstrategien liefern. Dazu gehören Strategien zur Bekämpfung der bisher zu wenig beachteten aber verhängnisvollen Biofilme sowie Möglichkeiten eines Biomonitorings des Hygiene- und Reinigungszustandes von Anlagen.

Edelstahl ist ein hervorragendes Material, wenn es um Hygiene und Beständigkeit geht. Bis dato gilt es als Garant für eine leichte Reinigbarkeit bei Prozessanlagen. Nicht zuletzt aufgrund der stark gestiegenen Rohstoffpreise setzen sich für Aussenoberflächen Alternativen in Form neuer Materialien und Beschichtungen durch, die eine Reihe von Vorteilen bieten.

Modular zur Anlage und zur Effizienz

Die Anlagenhersteller verbessern ihr Angebot kontinuierlich, um dem Ziel einer maximalen Effizienz auf allen Ebenen immer näher zu kommen. Modulare Konstruktion für eine flexible Erweiterung, Um- und Aufrüstung sowie flexible Einsatzmöglichkeiten sind dafür fast schon Pflicht.

Exemplarisch kann eine optimierte Version des Tetra Albrix Moduls zur Zuckerlösung betrachtet werden, die durch höhere betriebliche Effizienz und Moduldesign für geringere Kosten, verbesserte Umweltverträglichkeit und einfachere Aufrüstung steht. Möglich werden die Einsparungen gegenüber Vorgängerversionen durch eine Reihe von Innovationen: So können Anwenderbetriebe die Dosierung mittels der fortschrittlichen Steuerung des Brix-Sollwerts kontinuierlich kontrollieren und die optimale Temperatur für die jeweilige Zuckermenge beibehalten. Dadurch wird der Energieverbrauch gesenkt.

Lokal konstruieren, global profitieren

Dieses Beispiel vereint einige Trends, die die Hersteller von Prozessanlagen teilweise schon seit geraumer Zeit beschäftigen, die aber auch in Zukunft nicht an Bedeutung verlieren werden. Da ist zum einen der immer stärker modularisierte Aufbau von Anlagen, aber auch von Einzelkomponenten, der eine individuelle Zusammenstellung und Erweiterung von Anlagen und Bauteilen ermöglicht, bis hin zum kompletten Baukasten.

Von den so möglichen Kostenersparnissen für Produktion und Teilebevorratung profitieren Hersteller und Kunde. Zum anderen zeigt sich der Trend, Prozessanlagen zwar in Module, Baugruppen und -teile zu zerlegen, die Auswirkungen von Veränderungen aber ganzheitlich zu betrachten, so dass Zeit-, Rohstoff- und Energieersparnis zu mehr als ansehnlichen Kostensenkungen beitragen.

Einer der wichtigsten Trends für den Produktionsfluss liegt aber in der Sensorik. Eine zunehmende Prozessintegration und Neuentwicklungen in der Online- und Inline-Analytik eröffnen neue Wege in der Mess- und Regelungstechnik sowie der Automation von Prozessen. So gibt es für die Inline-Bestimmung von Produktionsparametern bereits Methoden, die über eine einfache Dichte-, Leitwert- oder Trübungsmessung weit hinausgehen und eine bestmögliche Prozessführung im Sinne einer sofortigen Beeinflussung von Prozessparametern ermöglichen, bevor Produktfehler überhaupt entstehen. Hier wird die Entwicklung weitergehen, möglicherweise bis zum Einsatz von Biosensoren.

Zahlen auf den Tisch

Weiter durchsetzen wird sich auch die Betrachtung der gesamten Lebenszykluskosten von Maschinen und Anlagen, von der Anschaffung bis zur Demontage und Entsorgung, da sie den Investoren - nicht nur in der Lebensmittelindustrie - eine Planung der entstehenden Kosten über die Nutzungsdauer ermöglicht. Das erlaubt zum einen die Beurteilung der Nachhaltigkeit der Investition, zum anderen lässt sich Planungssicherheit herstellen, die teure Folgekosten nach der Inbetriebnahme verhindert.

Die Anbieter von Prozessanlagen können dank einer Betrachtung der Lebenszykluskosten stichhaltig belegen, dass sich eine Investition etwa durch bessere Energieeffizienz und geringeren Ressourceneinsatz langfristig für den Kunden lohnt. Die effiziente Nutzung aller Ressourcen von Energie und Rohstoffen über Hilfsstoffe bis zur Prozessanlage selbst gilt weiterhin als Kernthema der Zukunft.



Anuga FoodTec 2012: Innovations-Tagung

Einen Überblick über zentrale Bereiche der aktuellen Forschung bietet das Symposium „Innovations in food processing and product development“, das die EFFoST (European Federation of Food Science & Technology) gemeinsam mit der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) am 26. und 27. März 2012 in Köln veranstaltet. Parallel zur Anuga FoodTec, der Internationalen Fachmesse für Lebensmittel- und Getränketechnologie, werden zum Symposium Wissenschaftler und Praktiker aus ganz Europa erwartet.

Das international hochrangig besetzte Tagungsprogramm greift aktuelle Fragen u.a. aus den Bereichen „Food Processing“, „Ingredients“ und „Food Safety“ auf und präsentiert entsprechende Forschungsergebnisse. Dazu zählen Themen wie „High moisture extrusion“, „Strategies and methods of flavor modulation in food product development“, „A consequent cool chain – backbone for minimally processed food“ sowie „Industrial inline application of Chemical Imaging“.

Das EFFost-Symposium findet am 26. und 27. März 2012 auf dem Kölner Messegelände (Congress Center East, Conference room 1 - 2) statt. Veranstaltungssprache ist Englisch. Die Teilnahmegebühr beträgt 350 Euro. Informationen und Anmeldung: DLG-Fachzentrum Ernährungswirtschaft, Christine Jungwirth, Tel.: 0049 (0)69-24788-311, E-Mail: C.Jungwirth@DLG.org sowie im Internet unter www.DLG.org/anugafoodtecforen

Anuga FoodTec
Internationale Fachmesse für Lebensmittel- und Getränketechnologie
27. bis 30.3. 2012 in Köln
www.anugafoodtec.de

Mit den Eintrittskarten können Busse, Bahnen und Züge der KVB und des VSR kostenlos benützt werden. Informationen und Bestellung bei:
Büro Koelnmesse, Handelskammer Deutschland – Schweiz
Tödistrasse 60, 8002 Zürich
Tel. 044 283 61 11
e-mail: info@koelnmesse.ch

Copyright http://www.foodaktuell.ch