Food aktuell
Varia
10.4.2013
Lebensmittel-Technologie an der Höheren Fachschule

Im August lanciert der Strickhof eine neue Ausbildung zur Technikerin und zum Techniker HF Lebensmitteltechnologie. Sie erfolgt berufsbegleitend und dauert drei Jahre.


Neu am Strickhof: Höhere Fachschule (HF) Lebensmitteltechnologie


Für den Entscheid des Strickhofs, diesen Sommer mit dem neuen Lehrgang HF Lebensmitteltechnologie zu beginnen, gibt es gute Gründe. Denn „Uns gehen in den nächsten Jahren in der Lebensmittelindustrie die Berufsleute aus“, befürchtet Hanspeter Köppel, Leiter des neuen Lehrgangs. Zudem geht es darum, den Lernenden der Grundbildung Lebensmitteltechnologie am Strickhof in Wädenswil eine zusätzliche Weiterbildungsmöglichkeit anzubieten.

Auch ergänzt das neue berufsbegleitende Weiterbildungsangebot in Wädenswil das analoge Vollzeitangebot, das in der Westschweiz schon angeboten wird. Konkret geht es darum, die Lücke zwischen der Ausbildung auf Stufe Fachhochschule und den Bildungsgängen zur Absolvierung der höheren Fach-, Berufs- und Meisterprüfungen mit den neuen Technikern und Technikerinnen Lebensmitteltechnologie zu schliessen.

Die neue Ausbildung umfasst drei Ausbildungsphasen: Im ersten Jahr erarbeiten die Lernenden die kaufmännischen Grundlagen und schliessen mit einem Kantonalen Handelsdiplom ab. Den Schwerpunkt im zweiten Jahr bilden die fachlichen und produktionstechnischen Grundlagen. Unternehmensführung und Spezialfächer unterrichten die Lehrenden im dritten Jahr.

Praxisorientiert und praxisbegleitend

Die Ausbildung zur Technikerin oder zum Techniker HF Lebensmitteltechnologie ist eine berufsbegleitende Ausbildung während sechs Semestern. Der Unterricht findet berufsbegleitend an zwei Tagen pro Woche statt – ein Tag ist der Samstag. Pro Jahr wird eine Exkursionswoche durchgeführt, um das Gelernte zu vertiefen und gleichzeitig ein Berufsnetzwerk aufzubauen.

Die Ausbildung zum Techniker oder zur Technikerin HF Lebensmitteltechnologie stellt die höchste Ausbildungsstufe ohne Maturität in dieser Branche dar. Die berufsbegleitende Ausbildung gibt den Absolventen die Möglichkeit, laufend in der Praxis an ihrem Arbeitsort zu testen, was sie im Unterricht besprechen. Es werden Fallbeispiele behandelt, die direkt aus der Palette der Herausforderungen der Teilnehmenden stammen. Mit der Integration von Projekt- und Forschungsarbeiten, von Kurzvorträgen und Konzeptarbeiten in den Unterricht wird den Absolvierenden ermöglicht, die erlernte Theorie laufend in der Praxis zu prüfen und umzusetzen.

Gute Berufschancen

Die Ausbildung an der Höheren Fachschule bildet eine solide Grundlage für die kompetente Ausübung von unterschiedlichen Leitungsfunktionen in Unternehmen der Lebensmittelbranche. Voraussetzung ist deshalb eine erfolgreich abgeschlossene Grundausbildung als Lebensmitteltechnologin / Lebensmitteltechnologe EFZ. Die Inhalte bauen auf den Grundlagen des EFZ auf und ergänzen diese mit profundem Wissen aus der Betriebswirtschaft.

Absolvierende der Höheren Fachschule Lebensmitteltechnologie sind nach der dreijährigen Ausbildung mit den nötigen Grundlagen ausgerüstet, Leitungsfunktionen in Abteilungen und Produktionsprozessen auszuüben und entsprechend Konzepte für Prozess-Optimierungen zu erarbeiten. Ebenso können sie Funktionen in den vor- und nachgelagerten Bereichen, in der Unternehmensführung, der Forschung & Entwicklung oder Beratung im Lebensmittelbereich wahrnehmen. Die Ausbildung führt zum Titel dipl. Techniker/in HF Lebensmitteltechnologie.

Weitere Informationen zum neuen Ausbildungsgang:
Strickhof
Lebensmitteltechnologie & Hortikultur
CH-8804 Au
Telefon +41 (0)58 105 94 00
info@strickhof.ch
www.strickhof.ch/weiterbildung/lebensmitteltechnologie

Infoabende:
5. März 2013 19.30
24. April 2013 19.30
Ort: Strickhof, Lebensmitteltechnologie & Hortikultur, Seestrasse 295, 8804 Au


Auch die Schokolade-Branche ist auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen.



Interview mit einem Techniker-Studenten

Der gelernte Metzger Severin Beier (Bild unten) hat sich entschieden, die neue berufsbegleitende Ausbildung zum Techniker Höhere Fachschule (HF) Lebensmitteltechnologie am Strickhof in Wädenswil in Angriff zu nehmen. Er gibt Auskunft über seine Motivation und seine Pläne.

Wie haben Sie von diesem neuen Lehrgang «Höhere Fachschule (HF) Lebensmitteltechnologie» erfahren?

Severin Beier: Ich habe im Internet nach Weiterbildungen gesucht und habe auf der Strickhof Website gesehen, dass dieser neue Lehrgang angeboten wird.

Aus welchen Gründen haben Sie sich entschieden, diese berufsbegleitende Ausbildung zu absolvieren?

Ich habe mich dafür entschieden, weil es für mich der beste Weg ist, um beruflich weiterzukommen. Denn mit dieser Ausbildung kann ich später in vielen verschiedenen Bereichen arbeiten, so auch in der Qualitätssicherung, was mein Ziel ist. Ausserdem muss ich nicht während mehreren Jahren auf ein Einkommen verzichten, da die Weiterbildung berufsbegleitend über drei Jahre erfolgt.

Welches ist Ihre Grundausbildung und welches Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit?

Ich bin ausgebildeter Metzger EFZ. Derzeit arbeite ich zu etwa 90 Prozent in einem Marktforschungsinstitut, da ich mich im Marketing weiterbilden wollte. Der Vorteil dieser Stelle ist, dass ich meine Arbeitszeit sehr flexibel einteilen kann. Ich bin aber momentan auf der Suche nach einer 50-Prozent-Stelle in einem Lebensmittelbetrieb als Ergänzung.

Welche Kenntnisse möchten Sie sich mit der Weiterbildung zum Techniker HF Lebensmitteltechnologie aneignen?

Kenntnisse über die Führung von Personen und Unternehmen sowie über die produktionstechnischen Grundlagen in den verschiedenen Bereichen der Lebensmitteltechnologie.

Was erhoffen Sie sich, kurz zusammengefasst, von dieser Weiterbildung?

Einen Job in der Qualitätssicherung und ein fundiertes Fachwissen.

(Text und erstes Bild: Strickhof)

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