Food aktuell
Varia
22.7.2014
Bio-Sortimente aber auch -Anforderungen wachsen


Mit dem immer grösseren Sortiment und der Vielfalt an Spezialitäten hat sich Bio zu einem bedeutenden Teil der Schweizer Qualitätsstrategie entwickelt. Jenseits der Ökonische sind von der Biobranche auch wichtige Impulse zur nachhaltigen Entwicklung gefordert.


Die Vielfalt, welche die heutige Biobranche anbietet zeigte unter anderem die 15. Austragung des Biomarché, der mit rund 190 Ausstellern gegen 40'000 Interessierte ins historische Städtchen Zofingen lockte. Gelegenheit zum Degustieren und Entdecken gab es mehr als genug, viele Tausend Spezialitäten wurden präsentiert.

Mit dem immer grösseren Sortiment und der Vielfalt an Spezialitäten hat sich Bio zu einem wichtigen Teil der Schweizer Qualitätsstrategie entwickelt. Die gesetzlichen Bestimmungen der Bioverarbeitung schränken die Einsatzmöglichkeiten von Verarbeitungsmethoden und Zusätzen seit jeher stark ein, etwa mit dem Verbot chemisch-synthetischer Zusätze und GVO-Komponenten. Die Richtlinien der verschiedenen Biolabels und Bioeigenmarken umfassen zudem weitere Anforderungen. Zusatzstoffe, kommen heute zunehmend in Bioqualität zum Einsatz oder sie werden durch Biozutaten mit funktionellen Eigenschaften ersetzt.

Bio allein reicht nicht mehr

Für die anspruchsvolle Biokundschaft reicht Bio als Mehrwert nicht mehr, ebenso wenig wie "Dasselbe-in-Bio"-Angebote. Gross ist die Nachfrage nach Produktneuheiten, die z.B. spezifische Ernährungsbedürfnisse erfüllen, etwa bei Allergien und Unverträglichkeiten. Bioprodukte müssen heute in erster Linie "einfach gut" sein und geschmacklich-sensorisch überzeugen. Alle weiteren positiven Eigenschaften bauen darauf auf.


BioSuisse präsentiert die prämierten Gourmet-Knospe-Produkte 2014 in Anwesenheit deren Hersteller: man durfte degustieren.


Diesem Umstand trägt auch Bio Suisse Rechnung. Bei der Prüfung und Auszeichnung der "Gourmet Knospe" kam ein neu und professionell gestaltetes Bewertungssystem zur Anwendung. Eine unabhängige Fachjury hatte im Vorfeld die zum Wettbewerb eingereichten Biospezialitäten aus verschiedenen Kategorien bewertet. Hinsichtlich der Merkmalsgruppen Aussehen, Geruch/Aroma, Geschmack, Textur, Harmonie und Abgang werden die Rohstoffauswahl, die optimale stoffliche Zusammensetzung (Rezeptur) und die Verarbeitung geprüft.

Bio = nachhaltig?

Vielfalt, Qualität, Genuss – und wie steht es mit der Nachhaltigkeitsleistung der Bioproduktion? Mit dem wachsenden Marktvolumen sind von der Biobranche gleichzeitig auch konkrete und messbare Beiträge zu Nachhaltigkeitsaspekten gefordert. Zwar ist es unbestritten, dass die biologische Methode v.a. in der Landwirtschaft für viele aktuelle Nachhaltigkeitszielsetzungen gute Praxislösungen bietet. Der biologische Landbau folgt dem Ideal eines weitgehend geschlossenen Betriebsorganismus.


Bioobstbau im Fricktal


Dies führt dazu, dass weitgehend auf den Zukauf von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln verzichtet wird. Ausserdem bedingt dieses Ideal einen standortangepassten Tierbesatz, Bewahrung und Steigerung der Bodenfruchtbarkeit, eine vielgliedrige Fruchtfolge und die Erhaltung und Nutzung von biologischen Systemen zur Regulation von Schädlingen. Somit bietet der biologische Landbau die Voraussetzungen für eine Nachhaltigkeit, d.h. Dauerfähigkeit.

Doch auch der Biolandbau ist nicht vollkommen nachhaltig, da er beispielsweise auf nicht-erneuerbare Ressourcen angewiesen ist und durch die meist geringeren Erträge einen erhöhten Landverbrauch bedingt. Globale Probleme wie der Klimawandel, der Rückgang an Biodiversität und die mangelhafte Ernährungssituationen in weiten Teilen der Erde verlangen nach innovativen Konzepten und Lösungen. (Text: LID)

Weiterlesen: Rückblick: BioMarché / Gourmet-Knospe-Prämierung 2014

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