Food aktuell
Varia
27.3.2006
Kein Aprilscherz: Kaviarproduktion in Frutigen BE


Ab Mitte Jahr soll es sibirischen Zuchtstör aus Frutigen geben: Dort arbeitet die «Tropenhaus Frutigen AG» an einem Projekt, um das warme Abwasser des Lötschberg-Basistunnels zu nutzen. Es umfassst ein Gewächshaus, in dem tropische Früchte, Pflanzen und Tilapia gezüchtet werden, sowie Freilandbecken für Störe und vielleicht auch Egli.

Die Fische werden an Ort geschlachtet und ein Teil davon geräuchert. Ende Jahr soll auch Kaviar produziert werden.

Das Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin der Universität Bern und die Tropenhaus Frutigen AG reichten das Projekt bei der Kommission für Technische Innovation (KTI) des Bundes ein. In der Folge baute die Tropenhaus Frutigen AG in Frutigen eine Pilotanlage für eine Störzucht auf und nahm sie im Januar 2005 in Betrieb. In einem ersten Schritt wurden mit Genehmigung von BVET und CITES sibirische Störe (acipenser baerii) aus einer Aquakultur in Italien eingeführt.

Der Lötschberg-Basistunnel, der mit einer Länge von 34.6 km die Schweizerischen Alpen zwischen Frutigen im Berner Oberland und Raron im Wallis quert, drainiert auf seiner Nordseite dauerhaft rund 150 bis 200 Liter pro Sekunde warmes Bergwasser mit einer Temperatur von 18 bis 22 Grad Celsius.

Das Bergwasser muss im Winter, bevor es in ein Oberflächengewässer eingeleitet werden darf, künstlich abgekühlt werden. Zu diesem Zweck ist dem Bergwasser eine thermische Energie von 5 bis 8 Megawatt zu entziehen. Eine sinnvolle Nutzung dieses Bergwassers und seiner Wärmeenergie ist energiepolitisch sehr wünschenswert. Eine Nutzung der Abwärme zur Heizung von Gebäuden wurde untersucht, hat sich jedoch als wenig wirtschaftlich erwiesen. (Quelle: Tropenhaus Frutigen AG)

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