Food aktuell
Varia
17.5.2006
Romantischer Schaffhauser Brotmarkt

Acht Schaffhauser Bäckereien, eine Käsehandlung und eine Metzgerei beteiligten sich am Schaffhauser Brotmarkt am 10. Mai 2006 auf dem romantischen Fronwagplatz in der Altstadt. Einige Spezialitäten von Rickli, Dünnen und Amaranth-Brot bis zu Guetzli nach tausendjährigem Rezept. (Fotoreportage)

Die Besucherfrequenz war wie jedes Jahr erfreulich, ebenso die Kauflust, berichtet André Müller, Präsident des Bäcker- und Konditorenmeisterverbandes der Region Schaffhausen. Interessant: «der erste Brotmarkt war eine Qualitäts-Umfrage beim Publikum», so Müller. Erst später begannen die Bäckereien, ihre (nunmehr geprüften und für gut befundenen) Brote zu verkaufen.

Müller Beck, Schaffhausen: Rickli, Spezialität des Randentals. Für Nicht-Schaffhauser: Rickli sind gerickelte Schenkeli, und «Randen» hat nichts mit roter Beete zu tun. Alles klar? Gerickelt sieht aus wie geschlauft (nur Schaffhauser Bäcker verstehen den feinen Unterschied). Und der Randen ist ein sanfter Hügel im Norden Schaffhausens.




Ermatinger, Schaffhausen: Kornkreisbrot mit Getreide vom Schaffhausischen Büttenfeld, wo letztes Jahr mysteriöse Kornkreise entstanden. Deren Geheimnis ist immer noch ungelöst. Die geometrisch exakten Flurschäden im Kornfeld werden daher den Machenschaften von Ausserirdischen zugeschrieben (vielleicht stehen diese im Sold von Getreidemühlen oder Mysterypark-Managern).



Bäckerei Köhler und Confiserie Rohr, Schaffhausen: Bio-Schnitzerbrot mit 40% Amaranth, Dinkel und Roggen (an der Seite klebt die Marken-Oblate). Amaranth ist ein gesundes Scheingetreide. Köhler ist Mitglied der zertifizierten Naturabeck-Vereinigung Pro Pane Natura (PPN) und verwendet zertifiziertes IP-Suisse-Mehl.




Konditorei zur Burg und Confiserie Müller, Schaffhausen: reizvolle Sonnen-Weggen - extra für den Brotmarkt kreiert und nur an diesem Tag verkauft. Ferner: Jägerzungen aus Japonaisböden mit Haselnussbuttercreme-Füllung und Schaffhauser Dünnen (Für Zürcher: Wähen. Für Berner: Kuchen)



Konditorei am Schaubmarkt (Marty), Stein am Rhein: Hildegard Klosterguetzli mit Zutaten wie vor Tausend Jahren: Vollkorn-Urdinkel, Honig, Butter, Mandeln, Eier, Gewürze. Hildegard von Bingen war eine heilkundige Äbtissin des 12. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt ihrer Ernährungslehre stand der Dinkel. Später wurde sie heilig gesprochen, und heute ist sie die Gallionsfigur der IG Dinkel. Siehe dazu: Dinkel im Gourmet-Trend




Konditorei am Schaubmarkt, Stein am Rhein: Emmerbrot. Emmer ist eine uralte Getreidesorte und wird heute wieder im Klettgau angebaut. Siehe dazu: Erfolgreiches Comeback alter Brotgetreidesorten





Brüli Beck (Brülisauer), Schaffhausen: Brülini-Brot mit lange gereiftem Teig (Teigruhe von 24 Std) zwecks besserem Geschmack und langer Frischhaltung.





Bäckerei Naegeli, Thayngen: Maikäfer aus Zopfteig und WM-Fussballer-Brot.





Häfeli, Hallau: Bölle-Speck-Brot (für Westschweizer: Bölle sind Zwiebeln)





Müller Beck, Schaffhausen: Militärbrot: Ruchbrot in der Form gebacken wie in einer mobilen Armeebäckerei, die keine Einschiessapparate besitzt. Ausserdem haben auf diese Art mehr Brote im Ofen Platz und sie können einfacher transportiert werden. Müller Beck feiert übrigens dieses Jahr das 50 Jahre Jubiläum.





Metzgerei Emil Suter, Thayngen: Buureschüblig aus Rinds- und Schweinefleisch: bleibt weich dank der Vakuumverpackung. Ferner: Wildsau-Schüblig von Schweizer Wildsauen aus eigener Schlachtung. Es gibt zwar zuviele Wildschweine in der Schweiz, aber sie sind sehr scheu und laufen dem Jäger selten vor die Flinte.



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