Food aktuell
Varia
19.7.2006
Moderne Agrarprodukt-Strategien von Ruth Genner



Mit Innovation und Ökologie können die Schweizer Bauernfamilien die Nase vorn haben. Die Versorgung der lokalen Bevölkerung mit lokalen Lebensmitteln verliert in der globalisierten Wirtschaft ihre Bedeutung. Jetzt sollen die Bauernfamilien stattdessen lokale Spezialitäten und Raritäten für einen globalen Markt produzieren.


Für die landwirtschaftliche Forschung gibt die Schweiz zirka 120 Millionen Franken pro Jahr aus. Unsere Forschungsanstalten Agroscope sind zwar hervorragend, aber eine internationale Spitzenposition haben wir nur im Biolandbau. Dies verdanken wir der privaten Institution FiBL, die hartnäckig mit privaten und öffentlichen Geldern ihre Exzellenz in der Forschung aufgebaut hat.

In der Politik wird viel von Public Private Partnership (PPP) geredet, also von der Mobilisierung privaten Kapitals und Fachwissens zur Erfüllung staatlicher Aufgaben. Das FiBL ist die einzige Institution in der landwirtschaftlichen Forschung und Beratung, welche dieses Modell erfolgreich praktiziert.

Die schweizerische Forschungslandschaft verdankt dem FiBL auch eine erfolgreiche Präsenz in der EU-Forschungszusammenarbeit, weshalb auch von unseren Nachbarländern viel Wissen in die Schweiz fliesst. In Zukunft brauchen wir noch mehr Bioforschung, denn sie macht unseren Forschungsplatz international wettbewerbsfähig und verbessert unsere Lebensqualität.

Konsumentinnen und Konsumenten wollen Qualität und Sicherheit Qualität und Sicherheit werden bei den Bioprodukten grossgeschrieben. Deshalb wird sowohl im Anbau und in der Tierhaltung wie auch in der Verarbeitung und im Handel alles dokumentiert und umfassend kontrolliert, sodass wir bei biologischen Lebensmitteln von einer „gläsernen“ Produktion sprechen können.

Die vom Coop Naturaplan-Fonds finanzierten Forschungsprojekte des FiBL dienen ganz diesem übergeordneten Ziel des Biolandbaus von hoher Qualität und grosser Sicherheit. Biologisches Saatgut schliesst das erste Glied in der Kette zum späteren Bioprodukt und garantiert den Konsumentinnen und Konsumenten, dass Bioprodukte auch langfristig frei von Gentechnik bleiben.

Für die Schweizer Landwirtschaft geht es darum, der Zeit immer etwas voraus zu sein, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit hoher Qualität, Ökologie und Tierwohl haben wir diesen Vorsprung und mit fantasievoller Forschung können wir ihn laufend ausbauen.

Auszug aus dem Referat von Ruth Genner, Nationalrätin, Mitglied des landwirtschaftlichen Forschungsrates, Verwaltungsratspräsidentin der bio.inspecta am 11.7.2006 an der Forschungsbilanz-Präsentation von FiBL und Coop

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