Food aktuell
Varia
19.7.2006
Resultate der Bioforschung am FiBL



Urs Niggli, Direktor des Privat-Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) in Frick AG: Das FiBL ist dank Pioniergeist und Engagement weltweit zur unbestrittenen Nummer 1 in der Bioforschung geworden.


Seit 2003 arbeitet das FiBL mit Hochdruck an den drei Themen „Gesunde Milchkühe“, die „Besondere Qualität von Bioprodukten“ und „Biologisches Saatgut“. Mit Hilfe der Mittel aus dem Coop Naturaplan-Fonds wurden damit sehr aktuelle Probleme angepackt.

Euterentzündungen, im Fachjargon Mastitis genannt, sind der häufigste Grund in der Tierhaltung, warum Medikamente eingesetzt werden müssen. Kranke Kühe sind unwirtschaftlich, geben eine qualitativ minderwertige Milch und müssen mit Antibiotika behandelt werden.

Im Projekt „pro-Q“, hat das FiBL ein Gesundheitssystem aufgebaut, das ganz auf das Vorbeugen von Eutererkrankungen mittels guter Haltung, guter Fütterung, viel Bewegungsfreiheit und schonender Melktechnik ausgerichtet ist.

Zudem basiert die Methode auch auf der Verbesserung der Kondition der Milchkühe durch natürliche Medizin. Mit den ersten 100 Milchherden, die im pro-Q-Projekt mitmachen, konnte der durchschlagende Erfolg dieser Methode gezeigt werden: Deutlich gesündere Tiere, starker Rückgang der Anzahl Behandlungen mit Antibiotika, Verbesserung der Milchqualität. Was auf den 100 Versuchsbetrieben in den ersten drei Jahren möglich war, soll nun Schritt um Schritt auf allen biologischen Milchviehbetrieben umgesetzt werden.


Bioprodukte werden gekauft, weil sie ökologisch und tiergerecht produziert sind. Aber auch, weil sie eine deutlich natürlichere Qualität haben: keine Pestizidrückstände, niedrigere Nitratgehalte, keine langen Listen von Verarbeitungshilfsstoffen und Aromen sowie mit Sicherheit keine gentechnisch veränderten Organismen. Viele Vorteile also, aber sind Bioprodukte auch schmackhafter und gesünder?

Im einem vom Coop Naturaplan-Fonds geförderten Forschungsprojekt waren die FiBL-Forscherinnen und Forscher der Qualität in all ihren Facetten auf der Spur. So konnte zum Beispiel gezeigt werden, dass Bioäpfel höhere Gehalte an bioaktiven Substanzen (so genannten Polyphenolen) enthalten, welche beim Menschen gesundheitsfördernde Wirkungen haben. Auch über die Mikrowelt der Apfelschale liegen neue Erkenntnisse vor, die wichtige Hinweise geben können, wie authentischer Geschmack entsteht.

Engagement von FiBL und Coop

Die Zukunft gehört der biologischen Landwirtschaft. Konsequenterweise setzt sich deshalb das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) seit mehr als 30 Jahren mit Forschung, Beratung und Bildung für eine innovative biologische Landwirtschaft und Lebensmittelbranche ein.

Ebenso konsequenterweise setzt Coop seit bald 15 Jahren auf qualitativ hochwertige, gesunde und die Umwelt nicht belastende Bioprodukte. Coop gehört heute mit 600 Millionen Franken Umsatz mit Bioprodukten zu den Nummern eins des weltweiten Biohandels, zusammen mit Whole Foods Market in den USA und TESCO und Sainsbury’s in Grossbritannien. Jetzt ist Forschung besonders wichtig!

An der Spitze kann man nur bleiben, wenn man innovativ ist und in die Forschung investiert. Coop fördert deshalb seit 1993 Forschungs- und Entwicklungsprojekte am FiBL. Im Jahr 2003 wurde, zum 10-jährigen Jubiläum von Coop Naturaplan, mit dem Coop Naturaplan-Fonds ein Instrument geschaffen, die Innovation noch stärker voranzutreiben.

Auszug aus dem Referat von Urs Niggli, Direktor des Privat-Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) in Frick AG: am 11.7.2006 an der Forschungsbilanz-Präsentation von FiBL und Coop

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