Food aktuell
Varia
9.11.2006
Erste Innovations-Trophy von Culinarium


Die St.Gallische Saatzucht in Flawil hat eine Culinarium-Trophy für Innovation gewonnen. Sie förderte schon vor sechs Jahren die mittlerweilen in Gourmetrestaurants etablierten attraktiven blauen Kartoffeln, alte und wiederentdeckte Sorten. Sie stehen heute auch im Angebot bei CCA.


Einmal im Jahr zeigt der Ostschweizer Regionalprgramm-Trägerverein Culinarium an einem Fest, was die Ostschweiz kulinarisch zu bieten hat. Dieses Jahr ermunterten zwei Culinarium-Wettbewerbe die Ostschweizer Lebensmittelproduzenten zur Kreativität. Zum ersten Mal wurden Preise für Sirupe, Konfitüren und Eingemachtes vergeben. Weil der Trägerverein Culinarium mit dem Wettbewerb auch Trendsetter sein möchte, bewertete die Jury die Produkte nach dem Grad der Innovation.

Mit Punkten belohnt wurde aber auch die Verwendung alter Obst- und Gemüsesorten. Die Veranstalter waren überrascht von der grossen Anzahl Eingaben: Mehr als achzig Produkte sind zur Bewertung eingereicht worden.

Die Leitidee von Culinarium setzt voraus, dass beim Eingemachten drei Viertel, bei den Sirupen und Konfitüren sogar sämtliche Rohstoffe aus der Ostschweiz stammen. Dass es dem Trägerverein Culinarium gelingt, die lokalen Produkte an der Basis zu fördern, zeigt ein Blick auf die Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: zwei von ihnen sind Restaurants aus der Region – darunter das edle Schlössli in St.Gallen (13 Gault-Millau-Punkten) – die Mehrheit sind bäuerliche Kleinbetriebe.

24 Produkte in diesem neu geschaffenen Wettbewerb erhielten 38 oder mehr Punkte (Maximum 55) und wurden dafür mit Gold ausgezeichnet. Mit 44 Punkten erreichte ein Sirup der Appenzeller Linie aus Hundwil die höchste Wertung. Er trägt den verheissungsvollen Namen «Heisser Holunder mit Seitenwagen».

In der Jury sassen als Profis in Sachen Degustation und Gastronomie Kurt Hanselmann, Ausbildungsleiter Gastro St.Gallen; Annagreth Schlumpf, Ernährungsberaterin und Mitarbeiterin CCA (Bild); Beda Hanimann, Tagblatt und Karin Zoller, Einkauf Kolonial-Produkte Migros Ostschweiz.

Als Jury der Metzger amteten unter anderem Sepp Rickli, Metzgerei Rickli Schänis; Bruno Ehrbar, Metzgerei Mörschwil und Bruno Schneider, Restaurant Krone Mosnang.

Der Culinarium-Wettbewerb unter den Metzgereien wurde bereits in der dritten Auflage ausgeschrieben. Auch hier müssen 75 Prozent der Rohstoffe aus der Ostschweiz stammen.

Trophy für das «Gesamtwerk»

Höhepunkt der Preisverleihungen bildete die Vergabe der Culinarium-Trophy. Mit dem Wanderpreis – eine künstlerisch gestaltete Skulptur aus der Werkstatt des Glasateliers Engeler aus Andwil – werden künftig besonders innovative Unternehmen geehrt. Die gläserne Skulptur wird in den drei Sparten Tourismus, Gastronomie und Produzenten vergeben.

Dieses Jahr sind den Juroren «Ostschweiz Tourismus», die Vereinigung «Gastwirte St.Gallen» sowie die St.Gallische Saatzucht, Flawil besonders aufgefallen, weshalb sie mit der Trophy für ihre Unternehmensführung belohnt wurden.

Geschmack und Qualität im Mittelpunkt

Dank der Verkaufserfolge kann die Wertschöpfung für die Ostschweizer Betriebe verbessert werden. Wegen der kurzen Anfahrtswege müssen die Spezialitäten nicht weit transportiert werden. Das garantiert optimale Frische und ist auch ökologisch sinnvoll. Solche Produkte erhalten und verbessern die Lebensqualität und sichern Arbeitsplätze in der Region.

Die Goldmedaillen-Gewinner:

Wettbewerb der Metzger

Schlemmerzentrum, 8280 Kreuzlingen: Thurgauer Speck, Appenzeller Spiess

Metzgerei Betschart, 8733 Eschenbach: Kalbfleischkäse

Fässler Metzgerei, 9050 Appenzell: Rehsulz

Götzl Spezialitäten-Metzg, 9125 Brunnadern: Körnli-Lyoner, Berghof-Käsewurst.

Metzgerei Diethelm, 9436 Balgach: Geschenkideen aus dem Metzgereifachgeschäft


Zertifizierte Culinarium-Spezialitäten der Metzgerei Götzl in Brunnadern SG. Von links nach rechts: Mostbröckli, Bauernschinken, Rohschinken, Bauernspeck, Toggenburger Rauchschinken.

Die Sieger beim Wettbewerb von Sirup, Konfitüre und Eingemachtes

Gaststuben zum Schlössli, 9000 St. Gallen: Alpschweinsülzli, Mirabellen (Eingemachtes)

Appenzeller-Linie, 9064 Hundwil: Heisser Holunder mit Seitenwagen (Sirup, höchste vergebene Punktzahl im Wettbewerb), Zwetschgensirup, Quittensirup, Apfel-Kürbiskonfi, Sonnwendligsirup

Gertrud Preisig, 9103 Schwellbrunn: Kürbisconfi, Curry-Zucchetti, Gewürz-Kürbis

Restaurant Cafe Egli, 9200 Gossau: Quittenbalsamico

Vreni Aemisegger-Lutz, 9426 Lutzenberg: Kürbis in Apfelwein

Clara Büeler, Rohners Hoflädeli, 9436 Balgach: Rosengelee, Löwenzahngelee, Rübelikonfi, Kürbis mit Zitrone (Konfitüre), Herbstgelee

Heidi Freund-Brunner, 9453 Eichberg: Heidis Birnengelee

Grabser Gschengg-Trüggli, 9472 Grabs: Curry-Zuchetti, Zuchetti, Wintersirup, Werdenberger Durschtlöschesirup

Urban und Renate Weber, 9524 Zuzwil: Birnenkonfi

Toggenburger Buurechoscht, 9652 Neu St. Johann: Milchconfi

Culinarium steht für Genuss aus der Region

Mehr als dreihundert Lebensmittelproduzenten, -verarbeiter und Gastrobetriebe aus der Ostschweiz haben sich bisher zertifizieren und mit der Culinarium-Krone auszeichnen lassen. Die Produkte sind in der Migros («Aus der Region. Für die Region»), im Detailhandel und bei den Produzenten selbst erhältlich.

Der Trägerverein Culinarium wird vom Amt für Wirtschaft des Kantons St.Gallen massgeblich unterstützt. Den Konsumentinnen und Konsumenten garantiert die gelbe Krone hochwertige landwirtschaftliche Erzeugnisse aus der Region, eine gesicherte Wertschöpfung für die Region, einen Mindestanteil von fünfzig Prozent der Zutaten mit regionaler Herkunft, kurze Transportwege und die Rückverfolgbarkeit der Herkunft der Zutaten bis zum Ursprungsproduzenten. (Medienmitteilung Culinarium)

Weiterlesen: Culinarium – Förderung regionaler Produkte

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