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Varia
15.7.2007
Pro Specie Rara feiert 25 Jahre

Pro Specie Rara feiert in diesem Jahr das 25-jährige Bestehen.



Auch die gehobene Gastronomie hat Pro specie Rara-Produkte entdeckt: Chioggia-Randen mit schönen violetten und weissen Ringen.


Die Stiftung, die sich für die Vielfalt von Pflanzen und Tieren einsetzt, hat sich in diesem Vierteljahrhundert zu einer europaweit bekannten Pionierin unter den Nicht-Regierungsorganisationen entwickelt.

Mit einer breiten Vielfalt an Pflanzen und Tieren feiert ProSpecieRara am 1. und 2. September auf dem Waisenhausplatz in Bern ihr 25-jähriges Bestehen. Es wird eine einmalige Landschaft mit alten Sorten und raren Rassen gestaltet, in welcher Kinder und Erwachsene in die ProSpecieRara-Welt eintauchen können.

Pro Specie Rara über sich selbst

ProSpecieRara ist eine schweizerische, nicht-Profit-orientierte Stiftung. Sie wurde 1982 gegründet, um gefährdete Nutztierrassen und Kulturpflanzen vor dem Aussterben zu bewahren. Spiegelschaf, Wollschwein, Rote Gartenmelde, Goldmöstler und viele andere beleben seither wieder Felder, Höfe und Wiesen.

Als Folge der Artenschutzkonvention von Rio 1992 unterschrieb der Bund das Artenschutzabkommen von Leipzig. Damit verpflichtete sich die Schweiz, sämtliche Ressourcen bei Tieren und Pflanzen zu erhalten. ProSpecieRara arbeitet in diversen Projekten Hand in Hand mit dem Bund und erhält teilweise Projektgelder vom Bundesamt für Landwirtschaft.

ProSpecieRara ist über die Jahrzehnte zur Dachorganisation geworden und arbeitet heute eng mit den aus ihr entstandenen Zuchtvereinen und Aktiven Züchtern und Anbauern zusammen. Zuchttiere, Obstbäume und Gemüse werden heute von über 2'000 Privatpersonen und Institutionen betreut und gezüchtet. Der guten Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerkes und der Unterstützung durch eine grosse Anzahl von Spenderinnen und Spendern ist zu verdanken, dass die Vielfalt weiter besteht.

Das ProSpecieRara-Team koordinieren von verschiedenen Orten aus die diversen Aktivitäten (Hauptsitz in Aarau, Antennen in Bellinzona, San Pietro di Stabio und Genf). Das Engagement von ProSpecieRara ist heute national wie auch international anerkannt und gilt in vieler Hinsicht als Pionierleistung.

Pro Specie Rara arbeitet in jüngster Zeit immer mehr mit Coop und weiteren Vermarktern zusammen. Auch Gastrobetriebe interessieren sich immer mehr für alte und rare Gemüse- und Obstsorten.

Die Ziele von ProSpecieRara: Rettung und Erhalt der biologischen Vielfalt

26 Nutztierrassen, 900 Garten- und Ackerpflanzen, 450 Beeren- und 1'800 Obstsorten stellen einen Reichtum dar, den ProSpecieRara mit seinen Aktivitäten und Projekten erhalten will. Mit den verschiedenen Formen, Farben und Eignungen ist diese Vielfalt eine wichtige genetische Reserve und ein Pool an verschiedenen Eigenschaften, deren Erhalt wichtig und sinnvoll ist.

Die Geschichte der Erhaltung der Vielfalt von Kulturpflanzen und Nutztierrassen ist noch jung. ProSpecieRara gehört auf diesem Gebiet europaweit zu den Pionieren. Sie feiert in diesem Jahr das 25-jährige Bestehen.

Die Stiftung ProSpecieRara hat sich in den vergangenen 25 Jahren zu einer europaweit bekannten Erhaltungsorganisation entwickelt und kann sich heute mit 10 Vollzeitstellen zu den Grossen zählen. Zurzeit erhält die Stiftung mit Hilfe ihres schweizweiten Netzwerkes 1’800 Obstsorten, 900 Garten- und Ackerpflanzen, 450 Beerensorten und 25 Tierrassen Dabei geht es nicht alleine um die Bereicherung der Vielfalt auf unseren Tellern, sondern um nicht weniger als die Sicherung der Nahrungsmittelversorgung zukünftiger Generationen.

ProSpecieRara setzt sich seit zwei Jahren auch für die Erhaltung gefährdeter Zierpflanzen ein. Verschiedene Wege Schon den Gründern der Stiftung war bewusst, dass Sammeln und Erhalten nur dann von Erfolg gekrönt ist, wenn man den Fundus möglichst schnell möglichst vielen Menschen zugänglich macht. Dabei beschreitet ProSpecieRara seit jeher innovative Wege zur Verbreitung und Absicherung der Vielfalt.

In den vergangenen Jahren wurden Obst-Gärten, Sorten-Gärten für Gartenund Ackerpflanzen sowie Zierpflanzen und Arche-Höfe für die Tierrassen aufgebaut und zu einem schweizweiten Netz verbunden. Kriterien werden entwickelt, die dazu dienen, die Erhaltung unter ein ProSpecieRara-Gütesiegel zu stellen, welches die Qualität der Arbeit auszeichnet und sicherstellt.

Die Kooperation mit Coop und weiteren Vermarktern wie etwa Eichberg und Frilog erlaubt es, seit einigen Jahren Pro- SpecieRara-Produkte wie Frischgemüse, Jungpflanzen oder Samen über den Handel in Bioqualität anzubieten. In jüngster Zeit interessieren sich auch vermehrt Gastrobetriebe für die Spezialitäten und bringen die Vielfalt unter dem „Pro Specie Rara“-Gütesiegel auf ihre Teller.

Diese Entwicklungen sind europaweit einmalig und werden durch günstige, gesetzliche Rahmenbedingungen in der Schweiz gefördert, die im EU-Raum zurzeit so nicht gegeben sind. ProSpecieRara setzt sich daher auch im Rahmen ihrer internationalen Zusammenarbeit für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Verbreitung gefährdeter Kulturpflanzen europaweit ein.

Neben den grossen Partnern wie Coop und dem Bundesamt für Landwirtschaft, wird die Arbeit von über 2‘000 Aktiven (Tierzüchter und Sortenbetreuer), von 6‘000 Gönnerinnen und Gönnern und von privaten Stiftungen unterstützt. Ohne diesen Rückhalt wäre die Erhaltungsarbeit nicht zu bewältigen. Diese Arbeit soll mit einem breit angelegten Jubiläum gewürdigt werden. (Quelle: prospecierara.ch)

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