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27.7.2007
Berner Oberländer Genuss-Wochen 2007

Regionale Spezialitäten aus dem Berner Oberland an den 4. „Berner Oberländer Gnuss-Wuche“ vom 11. August bis 2. September 2007.

Die „Gnusswuche“ verbindet mit einem schon beinahe ausufernden Programm Regionalmarketing, Gastronomie und Tourismus. Das Programm umfasst vom 11. August bis zum 2. September nahezu hundert Veranstaltungen. Die in Zusammenarbeit mit der Gilde entwickelten Angebote von Alpavia stehen im Mittelpunkt der „Gnusswuche 2007“ im Berner Oberland.

11. und 12. August 2007: Eröffnung mit Otto Geisel, Präsident von Slow Food Deutschland und einem Markt für Regionalprodukte auf dem Ballenberg oberhalb von Brienz. Otto Geisel trifft sich am 12.August als Förderer der Rinderrasse Boeuf de Hohenlohe im Lenkerhof, Lenk zu einem Wettstreit mit Simmentaler Viehzüchtern zu einem Roastbeef-Wettkampf.

16. August: Genuss-Tag auf der Alp. Robert Speth (Bild), Spitzenkoch vom Restaurant Chesery Gstaad kocht persönlich ein Gourmet-Menu auf der legendären Alp Hinteres Niederhorn von Elisabeth Ueltschi, Boltigen. Unter anderem mit:- Käse von unseren Alpen / Trockenfleisch- und Wurst aus dem Oberland / Saisonpilze mit hausgemachten Gnocchis / Gefüllte Gemüse / Alpschwein in verschiedenen Variationen / Simmentaler Rinderkotelett vom Grill / Berglamm vom Grill / Schluck und Nydle frisch von der Alpkäserei / Beeren, Merengue, Saaner Brezeli und Vanilleeis: chesery.ch

18.August 2007: Markus Metzger, der seit vielen Jahren in Beatenberg eine Naturdrogerie führt und Kräuterwanderungen anbietet, lädt Familien zum Riechen, Schmecken, Fühlen, Hören und Sehen auf die Vorsass am Niederhorn ein. Vor- oder nach dem Älplerbuffett kann man hautnah die Alpenwelt erleben.

19. August: Alpkäsefest auf der Griesalp. Da dreht sich alles um den einzigartigen Berner Alpkäse AOC und um andere Köstlichkeiten aus dem Berner Oberland: griesalp.ch

11. August: Chäs, Wy u Märli im Berghaus Wispile bei Roland Beer, Gstaad. Auf die Wispile (1911 M.ü.M.) fährt eine Gondelbahn: wispile.ch

26. August: Genuss-Wanderung zu den Kandertaler Gilde-Köchen. Die dreistündige Erlebniswanderung führt Sie durch die Bilderbuchlandschaft des Kandertales (siehe nachstehend der Bericht von David Meili). Das Menu: Waldhotel Doldenhorn, Kandersteg / Symphonie von der Blausee Forelle / Chez Francis, Blausee-Mitholz / Cordon Bleu Extra Chez Francis / Hotel Blümlisalp, Kandersteg / Süssmost Sabayon mit Sauerrahmglace und Brätzeli: alpavia.ch

28. August: Vollmond-Fondue-Wanderung in Schönried im Saanenland: fondueweg.ch

2. September: Gourmet-Tour zu den Gildeköchen von Meiringen bis Kandersteg: Schlemmen pur. Geniessen Sie ein mehrgängiges Gourmet Menü bei den Gilde Köchen, verbunden mit einer Fahrt durch die herrlichen Landschaften des Berner Oberlandes: alpavia.ch

Das Gnuss-Magazin können Sie bestellen unter info@vwkbeo.ch oder bei "Das Beste der Region Berner Oberland" Tel 033 828 37 37

Gnusswuche im Internet: www.gnusswuche.ch
Alpavia: Reiseveranstalter für mehrtägige, individuelle Wanderungen inklusive Gepäck- transport: www.alpavia.ch


Gilde-Köche setzen erfolgreich auf Regionalprodukte

René Mäder, engagierter Präsident der Schweizerischen Gilde etablierter Köche lebt als Unternehmer vor, was seine Organisation bewirken möchte. Nachdem er in seinen Betrieben Hotel Doldenhorn und Gasthaus Ruedihus in Kandersteg die von Gastrosuisse propagierte modulare Gestaltung des kulinarischen Angebots längst eingeführt hat, wagt er mit Gildenkollegen im Kandertal einen neuen Ansatz, um Wandern und Kulinarik zu verbinden.

Die eintägige gastronomische Wanderung beginnt mit Holunderbowle und der „Symphonie von der Blausee Forelle“ im Hotel Doldenhorn. Eine aus verschiedenen Häppchen komponierte Symphonie macht rasch Lust auf mehr, doch bis zum nächsten Gang folgt eine gut anderthalbstündige Wanderung der Kander entlang bis zum Blau- und Riegelsee.

Unmittelbar an der Hauptstrasse in Mitholz pflegt der gebürtige Neuenburger Francis Hadorn im Restaurant Balmhorn eine Küche, die bis weit über den Grossraum Bern hinaus als Geheimtipp gilt. Überrascht wird man durch ein Cordon Bleu mit einer Füllung aus Alpkäse und Kräutern. Francis Hadorn empfiehlt hierzu einen Pinot Noir aus Auvernier. Im Keller und auf der Karte finden sich weitere, erlesene Tropfen aus seiner Heimat.

Für den dritten Gang soll man sich noch etwas gedulden. Man kann weiter in Richtung Frutigen wandern, Kalorien abschütteln und erst dann wieder mit dem Bus nach Kandersteg zurück fahren. Dort wird man von Christian und Mädi Wyss im Hotel Blüemlisalp mit einem Sabayon mit Sauerrahmglace empfangen.

Den würdigen Abschluss bilden Käse aus den umliegenden Alpen und aus der lokalen Produktion des Molkereigeschäfts Hari. Hansueli Hari produziert neben dem bekannten „Schneeglöggli“, einem Weisschimmelkäse und dem ortsüblichen Mutschler auch einen kleinen Weichkäse, zu dem ihn der Prinz of Wales bei seinem damaligen Besuch als Gast von Adolf Ogi persönlich inspiriert hat.

Hinter der Organisation dieses innovativen Konzepts steht das junge Touristikunternehmen Alpavia in Spiez. Alpavia bietet unter dem Motto „Wandern ohne Gepäck“ mehrtägige Arrangements an, die über einige der schönsten Routen im Berner Oberland zu Hotels und Gasthöfen mit gepflegter Küche führen.



Die Bucht von Spiez am Thunersee


Mit einem Pauschalpreis von Euro 750 für fünf Übernachtungen, fünf Gourmetmenus und dem Gepäcktransport von Hotel zu Hotel erweisen sich Alpavia und die Berner Oberländer Gastronomen international als derart konkurrenzfähig, dass ein bedeutender niederländischer Reiseveranstalter für 2008 bereits ein grösseres Kontingent buchte. Verbunden mit Postautofahrten kann die Tour mit fünf Gängen und fünf leichten Wanderungen zwischen Wilderswil und Kandersteg bei einem einmaligen Event am 2. September auch in einem Tag genossen werden.

Deutlich zeichnen sich einige Leitlinien und Schwerpunkte ab. Die Verbindung von guter Gastronomie, Regionalprodukten und Landschaft spricht Kunden- und Gästesegmente an, die sich gezielt bewerben lassen und deren Konsumverhalten eine hohe Wertschöpfung ermöglicht. Gäste mit „roten Socken“ werden für einen nachhaltigen Tourismus ebenso attraktiv, wie jene Massen von Touristen, die man mit grossem Werbeaufwand im mittleren und fernen Osten ansprechen möchte. Doch die Mittel für das vom Kanton Bern unterstützte Regionalmarketing sind weit bescheidener. Vielleicht sind dadurch kreative Projekte entstanden, die man bei den „Big Player“ im Berner Oberländer Tourismus seit Jahren vergeblich sucht.


Mitglieder des Organisationskomitee Berner Oberländer Gnuss-Wuche. Von links: Norbert Schmid,Leiter Marketing Ballenberg. Brigitta Wyss, Stv.Leiterin Volkswirtschaftskammer Berner Oberland. Gabi Eschler, Geschäftsführerin "Das Beste der Region Berner Oberland" und Casalp. Matthias Kurt, Präsident Gnuss-Wuche

Matthias Kurt, Vordenker und Präsident des Organisationskomitees hat auf zahlreichen Studienreisen in Europa erkannt, wie Synergien zwischen Regionalprodukten und Qualitätsgastronomie entstehen können. Gemeinsam mit Gabi Eschler als Geschäftsführerin der Regionalvermarktung und der Casalp AG und mit einem jungen Team setzt er seine Ideen zielstrebig um.

Nur Hansueli Hari hat ein Problem. Während der Hauptsaison im Sommer hat er zu wenig Milch, um seine Produktepalette durchziehen zu können, da viele Kühe auf der Alp sind. Umso mehr freut sich die Schwester der Wirtin im Blüemlisalp, die als Bäuerin auf der Elsigalp von „seinen“ Kühen täglich einen Laib Alpkäse produziert. Doch dieser wird erst in zwei Jahren genussreif sein. Kostproben vom Millésime 2005 finden sich, schwesterlich liebevoll kommentiert, auf dem Käsebuffett im Blüemlisalp.

Text: Dr. David Meili
Bilder: David Meili und foodaktuell

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