Food aktuell
Varia
30.7.2007
Zwetschgenernte drei Wochen früher



Keine der üblichen Hochstämme sondern niedere Spalier-Zwetschgenbäume in Mammern TG. Leitern sind unnötig, das Ablesen ist rationell und ungefährlich.


Fast drei Wochen früher als in anderen Jahren sind die Schweizer Tafelzwetschgen reif. Die inländischen Obstbauern dürfen mit einer geschätzten Menge von rund 3200 Tonnen auf eine sehr gute Ernte hoffen. Jetzt, in der Haupternte, pflücken sie täglich über 80 Tonnen.

Derzeit sind die Sorten Cakaks Schöne und Hanita reif. Diese neuen Sorten aus modernen Niederstammanlagen ergeben grosse und saftige Früchte. Sie kommen aus allen Regionen der Schweiz, allen voran aus der Nordwestschweiz. In zwei Wochen folgt die Sorte Fellenberg. Sie macht fast die Hälfte der inländischen Zwetschgenernte aus. Sie wächst hauptsächlich in der Ostschweiz und im Wallis, meistens an hochstämmigen Zwetschgenbäumen.

Dank neuen Sorten dauert die inländische Zwetschgensaison bis Ende September. Verantwortlich für den frühen Erntebeginn ist der ausserordentlich warme und trockene Frühling. Er hat zu einem frühen Blühet geführt. Das feuchte Wetter im Mai hat die Früchte optimal wachsen lassen. Starker Regen oder grosse Hitze kurz vor der Ernte kann den reifen Früchten allerdings schnell zusetzen.

Die Nordwestschweizer Zwetschgen werden im feucht-warmen Sommer 2007 sehr gross. Die Ernteerwartungen liegen heuer bei 800 bis 900 Tonnen Tafelzwetschgen. Dies meldet die Nachrichtenagentur SDA gemäss den Angaben des Früchtezentrums Basel. Ende Juli waren mit 320'000 Kilo schon 40 Prozent der Ernte eingefahren.

Laut Früchtezentrum-Präsident Hansruedi Wirz erwarten die Obstbauern 2007 rund 800 bis 900 Tonnen Tafelzwetschgen. Das Potenzial liegt bei knapp 1'000 Tonnen. Landesweit geht man 2007 von insgesamt 3'200 Tonnen Zwetschgen aus. Neben der Nordwestschweiz wird das violette Steinobst vor allem im Wallis, der Waadt, dem Berner Seeland sowie der Ost- und Zentralschweiz angebaut. Aufgrund der Ferienzeit sei trotz der sehr guten Qualität der Absatz erschwert, wie ein Coop-Vertreter sagte. Sonnenbrand von einer Hitze-Spitze Mitte Juli halte sich in Grenzen, hiess es.

Wissenswertes über Zwetschgen

Zwetschgen enthalten viel Fruchtzucker, sind sehr nahrhaft und eignen sich neben dem Frischkonsum hervorragend für Kuchen, Kompott oder zum Dörren. Neben Mineralstoffen liefert die Zwetschge auch die Vitamine B, C und E. Trotzdem essen die Schweizerinnen und Schweizer mit 1.1 kg pro Kopf und Jahr nicht einmal halb so viele Zwetschgen wie Aprikosen.

Was bedeutet ein weisser Film auf den Zwetschgen? Diese natürliche weisse Wachsschicht ist ein sicheres Zeichen für Frische. Sie schützt die Früchte vor dem Austrocknen und lässt sich leicht abwaschen. Sie deutet auf schonende Behandlung der Früchte hin, ist also ein Qualitätsmerkmal.

Bei vielen Sorten ist keine eindeutige Unterscheidung zwischen Zwetschgen und Pflaumen möglich, da es sich um Kreuzungen zwischen Sorten beider Gruppen handelt.

Zwetschgen sind meist länglich-oval mit spitzem Ende. Der Stein löst sich gut vom Fruchtfleisch.

Pflaumen sind rundlich bis oval mit einer ausgeprägten Längsnaht. Das Fruchtfleisch ist weich, sehr saftig, aber nicht immer steinlösend. Sie zerfallen beim Kochen.

Text: Medienmitteilung SOV
Bild: foodaktuell

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