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Varia
28.2.2008
St.Gallen offizielle Stadt der Genüsse 2008

Die Stadt St.Gallen wurde von der Jury der Vereinigung der Woche der Genüsse zur Stadt der Genüsse 2008 gewählt.



St.Gallen, Stadt der Genüsse 2008: links die barocke Klosterkirche


Wir nehmen uns immer weniger Zeit zum Essen, unsere Lebensmittel werden zunehmend standardisiert, viele junge Leute und Kinder kennen den Geschmack unserer traditionellen Produkte nicht mehr. Der Genuss verdient es, im Alltag wieder einen Platz zu finden. Die Organisatoren der St.Galler Genusswoche verfolgen mit ihren Aktivitäten genau dieses Ziel und bringen das genussvolle Essen der breiten Bevölkerung nachhaltig näher; dabei werden besonders auch regionale und saisonale Produkte thematisiert.

Für die Woche der Genüsse im September setzt das Organisationsteam eine Vielzahl an kreativen Ideen um. Am 20. September 2008 findet zum zweiten Mal der St.Galler Genusstag statt. Bundesrat Hans-Rudolf Merz wird nach St.Gallen reisen und dem Stadtpräsidenten Thomas Scheitlin die nationale Auszeichnung Stadt der Genüsse 2008 feierlich übergeben. Beim Bohl findet die Genussarena statt, hier zelebrieren bekannte Köche der Region Kochkurse, an die sich alle Interessierten anmelden können.

Genussmarkt und Biberli-Weltrekordversuch

Die Marktgasse wandelt sich zur Genussgasse mit Zelt-Genussinseln und Marktständen. Geplant sind Bäcker-, Bauern-, Metzgerinsel, eine Insel mit Kräutern, Ölen, Essig sowie eine Weininsel und vieles mehr. Ob die längste Biberlistrasse der Welt gelingen wird? Auch das wird sich am 20. September im Zentrum von St.Gallen zeigen. Der Weltrekordversuch ist zurzeit angemeldet.



St.Galler Biber der St.Galler Bäckerei Vogel. Ob Biber freihändig stehen und fallen wie Dominosteine, muss erst ein Vorversuch zeigen. Die abgebildeten stehen nur dank Anlehnen an die Wand.


Vom 15. bis 19. September 2008 wird das Genussmobil in Schulen vorbeifahren. Ein Parcours beinhaltet das Erkennen von Gerüchen, Degustieren einer einfachen Speise und deren Bewertung, das Kennenlernen von alten traditionellen Gemüsesorten und das Vergleichen eines Produktes, welches nach verschiedenen Methoden hergestellt wurde. Lehrerinnen und Lehrer der Mittelstufe sind angefragt worden, ob das Mobil bei ihnen Halt machen soll. Es liegen heute bereits Anmeldungen für über 180 Schülerinnen und Schüler vor.

Abgerundet wird das vielfältige Programm durch zahlreiche Angebote der St.Galler Gastwirte. Diese werden vom 15. – 27. September in verschiedenen Restaurants spezielle Gerichte der Region anbieten. Am 18. September wird das Genussmobil mit einer St.Galler Suppe unterwegs sein und diese kostenlos verteilen.



Die Organisatoren versuchen die amtierende Miss Schweiz, die St.Gallerin Amanda Ammann, für einen Auftritt zu gewinnen. Die Metzgereibranche hätte Freude, wenn die Schöne St.Galler Bratwürste öffentlich lobte, nachdem eine frühere Miss Schweiz und Vegetarierin herausposaunte, dass sie solche «nie essen würde».


Der St.Galler Genusstag spielt nicht nur mit den Gaumen der Besucher, er steht für die Erhaltung des kulinarischen Erbes der Stadt, für sinnliche Genüsse und historische Esskultur jenseits des schnellen Verzehrs. Organisatoren sind die Vereine Gastro Stadt St.Gallen und hotels-st.gallen-bodensee.ch; Gastro St.Gallen, St.Gallen-Bodensee Tourismus, Trägerverein Culinarium, Slow Food, die Stadt St.Gallen, der Bäcker-, der Bauernverband des Kantons. Max Gsell, Leiter Verpflegung aus dem evang. Pflegeheim in Bruggen, wird wiederum das Projekt leiten. (Text: Stgaller-genusstag)

Notabene:
Ab heute können Betriebe Veranstaltungen anmelden, die dann im Genusswochen-Verzeichnis 2008 für das Publikum veröffentlicht werden.

Informationen:
www.gout.ch
www.stgaller-genusstag.ch


Was ist die Woche der Genüsse?

Die Woche der Genüsse wurde im Jahr 2001 von Josef Zisyadis, Marc Rosset und Pierre Berger ins Leben gerufen. Seither ist sie unaufhaltsam gewachsen, von anfangs 140 Veranstaltungen in der Westschweiz auf inzwischen über 1000 Veranstaltungen in der ganzen Schweiz.

Die Veranstaltungsorganisatoren sind neben Restaurants, die Genussteller und Menus, Kindermenus, Ermässigungen für junge Leute, etc. anbieten, auch Produzenten, Vereine, Tourismusbüros, Privatunternehmen und Privatpersonen. Die Veranstaltungen bieten eine vielfältige Auswahl für Gross und Klein; Genusslektionen, Führungen und Besichtigungen mit Degustationen, Themenabende, Vorträge, Kinos, usw.

Die Woche der Genüsse beginnt traditionell mit der Gala der Waadtländer Weine, die am ersten Donnerstag in Bern Personen aus verschiedensten Kreisen, die mit der Ernährung im Zusammenhang stehen, und Behördenvertreter zusammenführt. 2006 war die Eidgenossenschaft durch Frau Bundesrätin Micheline Calmy Rey vertreten, 2007 durch Herrn Bundespräsident Pascal Couchepin.

Jede Ausgabe steht unter der Ägide einer Schirmherrin oder eines Schirmherrn. Der erste Schirmherr war Jean-Luc Petitrenaud, der Initiator der Woche der Genüsse in Frankreich. Ihm folgten Carlo Petrini, der Gründer von Slow food, Freddy Girardet, Irma Dütsch und im letzten Jahr Georges Wenger.



Ausschlaggebend für die Wahl von St.Gallen als Stadt der Genüsse 2008 war u.a. ein äusserst erfolgreicher Genusstag im 2007 (Bild: Genussweg).


Jedes Jahr wird eine Stadt oder eine Region zur „Stadt der Genüsse“ ernannt. Nach Morges, Sion, Rapperswil und Bulle hat die Stadt Grandson mit ihrer Region die Woche der Genüsse 2007 ausklingen lassen.

Den Auftakt zur Woche der Genüsse macht jeweils am ersten Donnerstag der Tag der Genüsse an den Schulen. Die Kantone Waadt, Wallis, Genf, und Jura haben einer nach dem anderen die Eröffnung in Anwesenheit ihres kantonalen Erziehungsdirektors organisiert.

Seit zwei Jahren wird in Zusammenarbeit mit 24Heures ein Textwettbewerb in französischer Sprache organisiert. Die erste Ausgabe war dem Thema Küchenkrimi gewidmet und im letzten Jahr liessen sich die Autoren vom Thema Küche für Verliebte inspirieren.

Die Organisatoren selbst beteiligen sich am Wettbewerb für die gesündeste Veranstaltung. Die „Gruppe Gesundheit“ vergab nach den Kriterien des BAG, der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung und der Association Goût Mieux in jeder Sprachregion einen Preis, einen Messer-Koffer der Firma Wenger AG.

Im Jahr 2007 war das Hauptziel der Woche der Genüsse die Sensibilisierung der Jungen für die Freude am guten Essen und die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung. 46% der Veranstaltungen wurden an Schulen durchgeführt. Lehrerinnen und Lehrern stehen auf der Website www.gout.ch verschiedene Unterlagen zum Download zur Verfügung. (Text: Ass. Pour la promotion du goût, www.gout.ch)

An der „Woche der Genüsse“ den Goût der AOC-IGP-Spezialitäten entdecken

Das Degustieren echter, unverfälschter Delikatessen ist im Trend. Und was liegt näher, als hierzulande die unbekannten Seiten der Schweizer Traditionsprodukte zu entdecken. Die „Woche der Genüsse“ vom 18. bis 28. September 2008 bietet die Gelegenheit dazu. An zahlreichen Veranstaltungen kann man Geschichte, die Fertigung und Verarbeitung der typisch Schweizerischen Spezialitäten mit einer AOC oder einer IGP in ihrem Ursprungsgebiet hautnah erleben. Z. B. verwandelt ein Dorfkäser in Handarbeit die frische Milch zu einem der renommierten AOC-Käse, oder man lässt sich die Neuinterpretation einer traditionsreichen IGP-Wurst durch kreative Kochkünstler schmecken.



Rheintaler Ribelmais – ein Beispiel für ein St.Galler AOC-Produkt


Die Schweiz hat eine riesige Palette von traditionellen Spezialitäten, welche durch ihren Namen fest mit ihrer Ursprungsregion verbunden sind. Wer denkt nicht an die grünen, saftigen Weiden des Freiburger Landes, wenn er in ein Stück Gruyère AOC beisst, oder an rot-weiss gefleckte, friedlich weidende Kühe vor dem Panorama von Eiger, Mönch und Jungfrau, wenn er „Berner Alpkäse AOC“ hört?

Dennoch ist es für viele Leute ein Erlebnis, zu sehen, wie diese regionalen Spezialität in ihren Regionen verankert sind, und die Geschichten und Sagen zu hören, welche sich um diese zum Teil jahrhundertealten Delikatessen ranken. Schweizer Produkte mit AOC-IGP: Swissness, Tradition und Genuss par excellence 22 traditionelle Schweizer Spezialitäten tragen bisher die Qualitätszeichen „AOC“ oder „IGP“.

Diese Köstlichkeiten – seien es Käse, Charcuterie, Getreideprodukte, Gemüse, Früchte und Frucht-Schnäpse - werden alle in ihrer Heimatregion – ihrem „Terroir“ - hergestellt, nach althergebrachtem Rezept und dem traditionellem Savoir-Faire der Bäckermeister, der Käser und der Metzger. Dies macht aus jedem Laib AOC-Käse, jeder IGPWurst oder jedem AOC-Brot ein Unikat.

Die Bundes-Qualitätszeichen AOC-IGP garantieren dem Konsumenten aber nicht nur die traditionelle Herstellung, höchste Qualität und Rückverfolgbarkeit, sondern auch einen unvergleichlichen Genuss. Die AOCIGP- Kontrollen bewerten nämlich als einziges Qualitätszeichen auch die geschmacklichen und aromatischen Eigenschaften der Spezialitäten.

Die „Woche der Genüsse“ ruft dazu auf, unbekannte Spezialitäten entdecken, vergessen gegangene und neue Aromen zu schmecken und zu riechen, das Essen zu zelebrieren, sich Zeit zu nehmen fürs Einkaufen, fürs Kochen und Zubereiten, und sich bewusst zu werden über die Herkunft und Ingredienzien der Spezialitäten und Gerichte. Daher ist die Schweizerischen Vereinigung zur Förderung der AOC und IGP stolz darauf, auch dieses Jahr Partner der „Woche der Genüsse“ zu sein.

Der Papst des Schweizer Käses, Maître fromager Rolf Beeler, wird im Berner Trendlokal „Lötschberg“ für die Vereinigung eine Degustation von AOC-Käse in verschiedenen Reifegraden und verschiedenen Provenienzen durchführen. Dazu werden die passenden Schweizer Weine mit AOC gereicht. (Text: Schweizerische Vereinigung zur Förderung der AOC und IGP, www.aoc-igp.ch)

Weiterlesen: Rückblick auf die Woche der Genüsse 2007

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