Food aktuell
Varia
28.2.2009
Biofach-Messe Nürnberg 2009 im Rückblick

Rund 46`000 FachbesucherInnen der internationalen Bio-Welt fanden auch in diesen wettermässig und wirtschaftlich stürmischen Februartagen den Weg an die Biofach vom 19. bis 22. Februar auf das Messegelände in Nürnberg. Etwas weniger Ausstellbetriebe zeigten auf mehr Fläche ihre Produktneuheiten und Dienstleistungen. Die aktuelle Wirtschaftskrise und das 20 jährige Jubiläum der Biofach sorgten auch für nachdenkliche Töne.

In den vergangenen Jahren war v.a. Deutschland von den Erfolgen des Biobooms und dem Sprung aus der Bionische geprägt. Die diesjährige Biofach stand im Zeichen eines nachhaltigen Wachstums mit qualitativ hochstehenden Produkten und Angeboten. Das Bewusstsein ist gereift für die existentielle Bedeutung von Sicherheit und Verlässlichkeit entlang der ganzen Wertschöpfungskette und entsprechend professionelle und global vernetzte Qualitätsmanagements- und Zertifizierungsabläufe. Gleichzeitig gefordert sind Vollzugs- und Bewilligungsabläufe, die der Praxis der vielen Gewerbe- und KMU-Betriebe der Biobranche gerecht werden.

Dänische Landwirtschaftsministerin an der Bio-Front

Die Biovermarktung ist für viele Länder der EU zu einem wichtigen Zukunftsträger geworden, auch vor dem Hintergrund des endlich in Angriff genommenen Umbaus des Mengensubventionswesen hin zur gezielten Förderung der Biolandwirtschaft. Entwicklungsländer verlangen gleichzeitig faire Zulassungsbedingungen für ihre korrekt zertifizierten Bioprodukte.

Eindrücklich war der Auftritt des offiziellen Gastlandes Dänemark und das Engagement der Landwirtschaftsministerin Eva Kjer Hansen, die es sogar auf das Cover des Messejournals schaffte (Bild). Dänemark fördert die Biolandwirtschaft auf vielfältige Weise, nicht zuletzt durch ein offizielles staatliches Biozeichen, das einen Wiedererkennungsgrad von 96% erreicht.

Erfolgreich als Basiszeichen für Biolebensmittel ist auch das deutsche Bio-Siegel. EU-weit ist das Bio-Basislogo derzeit in Überarbeitung mit dem Ziel, die Unterscheidung der Biodeklaration von anderen Logos, z.B. demjenigen für regionale Produkte, zu verbessern. Das Ziel dieser offiziellen Bio-Basislogos ist die Schaffung von Transparenz. Den etablierten Verbandlabels und Eigenmarken von Herstellern und Vermarktungsunternehmen dient diese Basiskommunikation als Grundlage für die Positonierung mit ihren zusätzlichen Qualitätsanforderungen.

Mit Bio Swissness in den EU-Markt

Bekanntlich besteht eine solches Bio-Basislogo für die Schweiz nicht. Ob angesichts der Marktentwicklung der Bedarf dafür steigt, ist derzeit eine offene Frage. Die Schweizer Bioanbieter boten unabhängig von dieser Fragestellung einen eindrucksvollen Auftritt, sei dies im Rahmen des offiziellen OSEC-Gemeinschaftsauftritts oder als Einzelauftritt in den verschiedenen Messehallen.



Bei einem der Schweizer Aussteller: Züger Frischkäse


Die Schweizer Bio-KMU sind grundsätzlich gut positioniert für die Vermarktung in der EU und darüber hinaus. Noch immer bestehen aber gesetzliche und technische Klippen und Hindernisse. Die Abschaffung der unbeliebten und umständlichen „Kontrollbescheinungen“ ist leider nach wie vor nicht absehbar.

Auch die Suche nach den richtigen Vermarktungspartnern gerade in Deutschland ist nicht einfach. Seriöse Vorabklärungen und die professionelle Planung sind unabdingbar für den Erfolg. Gleichzeitig wächst in der EU aber auch weltweit das Interesse an der Biovermarktung in die Schweiz stark. (Text: Peter Jossi)

Biofach 2009: Daten & Fakten

2.764 Aussteller, davon 66% international
46.484 Besucher, davon 38% international aus 124 Ländern
44.587 m² Ausstellungsfläche netto
9.000 Kongressteilnehmer
1.100 akkreditierte Journalisten
Erfolgsmeldungen der Aussteller
97% konnten neue Geschäftsverbindungen knüpfen
96% trafen ihre wichtigsten Zielgruppen
96% erwarten ein spürbares Nachmessegeschäft
Fachbesucher nach Wirtschaftsbereichen
Hersteller von Nahrungsmitteln 16%
Fachhandel/ Naturkosthandel 13%
Grosshandel/ Import & Export 13%
Landwirtschaft 12%
Dienstleister/ Behörden/ Institutionen 8%
Hersteller von Naturwaren 5% Hersteller von Getränken 4%
Hofladen/ Direktvermarkter 3%
Hersteller von Kosmetik/ Drogeriewaren 3%
Supermarkt 3%
Hotellerie/ Gastronomie/ Grossküchen/ Systemgastronomie 3%
Lebensmitteleinzelhandel (LEH) 2%
Reformhaus 2%
Weinfachhandel/ Winzer 2%
Feinkosthandel 2%
Drogeriemarkt/ Kosmetikfachgeschäft 1%
Caterer/ Partyservice 1%
Sonstige 7%
(Quelle: www.biofach.de)

bionetz.ch - die Bio-Plattform der Schweiz

Was waren Ihre Erfahrungen an der diesjährigen Biofach?
Was ist auch Ihrer Sicht wichtig bei der internationalen Biovermarktung?
Haben Sie gute Fotos von Ihrem Biofach-Auftritt?
Gerne sammeln wir Ihre Eindrücke und Meinungen und erstellen daraus einen Rückblick zur Biofach 2009. Kontakt: Peter Jossi, pjossi@bionetz.ch

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