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| 14.3.2006 - Rubrik: Backwaren & Confiserie
| Druckansicht | Richard Sprüngli wird neunzig
Richard Sprüngli kann am 24. März 2006 den neunzigsten Geburtstag feiern. Der waschechte Zürcher, Konditor- und Zunftmeister sowie ehemalige Präsident der Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse ist bescheiden geblieben. Ein Rückblick auf sein Leben und Werken.
Dieses Jahr wird die Confiserie Sprüngli am Zürcher Paradeplatz 170 Jahre alt. Richard Sprüngli (Bild) hatte die Leitung des Hauses in fünfter Generation im Jahre 1956 übernommen. Während seiner Zeit als Chef ist aus dem Betrieb ein Unternehmen geworden, das aber immer noch in Familienbesitz ist und als Familienunternehmen geführt wird.
Obwohl in den vergangenen 50 Jahren ein unablässiger Ausbau stattgefunden hat, ist Richard Sprüngli seinem Leitsatz „Qualität über alles“ immer und bis heute treu geblieben.
Um dies zu ermöglichen gilt es, die Lage immer richtig zu beurteilen und Grunddokumente zu erstellen, vor allem ein Leitbild sowie ein Stärke-/Schwächeprofil. Eine grosse Bedeutung kommt den technischen Einrichtungen zu, vor allem der Informatik. Wichtig ist aber auch der Umgang mit den Mitarbeitern. All diese Punkte wurden über Jahrzehnte erfüllt.
Expansion nach Norden und Süden
1961 wurde es am Paradeplatz zu eng für den Laden, die Café&Bar, die Anlieferung, die Produktion und den gesamten Versand. In Dietikon wurde eine Produktionsstätte gebaut. Von dort aus erfolgt der gesamte Lieferdienst in die heute 17 Filialen und das Hauptgeschäft am Paradeplatz sowie der Versand in die ganze Welt. Seit 1970 wurden Verkaufsstellen ausserhalb des Hauptsitzes errichtet, zuerst im Shopping-Center Spreitenbach, im ShopVille, beim Stadelhoferplatz, im Glattzentrum und im Flughafen Kloten.
Mittlerweile gibt es auch Verkaufsstellen in Basel, Winterthur und Zug. Die Grenzen der Expansion hören dort auf, wo der Autotransport der Ware mehr als eine Stunde in Anspruch nimmt. Was die Confiserie Sprüngli zum Verkauf anbietet sind Frischprodukte, deren Haltbarkeit limitiert ist. Bereits 1957 wurden die „Luxemburgerli“ eingeführt! 1981 hat die Confiserie Sprüngli das Sortiment um die VIP Pralinés angereichert und 1984 die Number One Pralinés eingeführt.
Vorbildlicher Patron
Konditormeister Richard Sprüngli ist ein waschechter Zürcher, und er ist ein Beispiel legendärer zürcherischer Bescheidenheit. Er hat sein Haus bestellt; er hat seinen Betrieb klug und umsichtig weiter entwickelt, und er hat rechtzeitig die Nachfolge geregelt. Die sechste Generation hat mit ihren Entwicklungen, u.a. den PraIinés Grand Cru und Cru Sauvage gezeigt, dass sie dem vorgespurten Weg des Patrons weiter folgen will. Dieser nimmt nicht nur an den Verwaltungsratssitzungen teil. Er ist fast täglich im Unternehmen präsent, aber nicht nur in seinem Büro. Er besucht zu Fuss regelmässig alle Filialen. Nach Dietikon fährt er mit dem Betriebswagen.
Er begutachtet die legendären Luxemburgerli, die frischen Pralinés, darunter seine Lieblinge - die Truffes du jour. Mit dem Zug fährt er regelmässig nach Basel, Winterthur und Zug. Er besucht seine Läden, die alle gleich eingerichtet sind, er wirft aber stets auch einen Blick auf die Konkurrenz und versucht immer einen Schritt voraus zu sein.
Richard Sprüngli hat seine Kenntnisse und seine Kraft nicht nur seinem Unternehmen zur Verfügung gestellt, sondern auch Zürcherischen Institutionen wie dem Verkehrsverein Zürich (Zürich Tourismus) als Quästor und der Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse als Vorstandsmitglied und als Präsident. Er hat in seiner Präsidialzeit die erste Weihnachtsbeleuchtung, die mehr als 30 Jahre über der Bahnhofstrasse geleuchtet hat, eingeführt und initiierte mit der Löwen-Aktion eine Veranstaltungsreihe.
Vielseitige Tätigkeit
Richard Sprüngli war Präsident der Sparkasse der Stadt Zürich, deren Bankgeschäft er rechtzeitig abgegeben hatte, während der beachtliche Liegenschaftenbestand in die Stiftung zum Baugarten überführt wurde. Richard Sprüngli war Reiter, Jäger und ein geübter Skifahrer. Er gehört der Zunft zur Schiffleuten an und war lange Jahre Zunftmeister. Im Militär leistete er als KP Kdt während 1165 Tagen Aktivdienst und war 1964—1971 Platzkommandant von Bülach und Zürich.
Blick ins Jahr 1922: Richard Sprüngli (rechts) mit Schwester Marlise und Bruder Rudolph (später Chef von Lindt & Sprüngli)
Daneben ist Richard Sprüngli ein leidenschaftlicher Sammler, vor allem von Objekten, die mit seinem Beruf zu tun haben, von Gerätschaften, Holz- und Ton-Model, von Graphiken und Büchern von und über Zürich. Die Neujahrsblätter der historischen Gesellschaften stehen fein gebunden in seinem Büchergestell. Heute wendet er viel Zeit auf für das Sprüngli-Museum und die Betreuung seiner Sammlung.
Ehrenpräsident mit Mitsprache
Richard Sprüngll hat seinen beiden Neffen Milan und Tomas Prenosil schon 1994 die operative Führung des Unternehmens überlassen, vor einigen Jahren dann auch die Führungsposition als Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates. Er behält sich aber selber als Ehrenpräsident und Mitglied des Verwaltungsrates Mitsprache vor und hofft, dass es den Nachkommen vergönnt sein wird, als 7. Generation das Familienunternehmen mit Erfolg weiterzuführen. (Medienmitteilung Sprüngli)
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