|
Cash+Carry Angehrn:
Frische für Profis
an neun Standorten
in der Deutschschweiz.
Direkt zur
CCA-Website:
www.cca-angehrn.ch
|
Schweizerischer Bäckerei- und Konditorei-Personal-Verband
|
|
|
|
|
|
| 31.8.2007 - Rubrik: Backwaren & Confiserie
| Druckansicht | Klappt die Gluten-Deklaration?
Gluten in Lebensmitteln muss deklariert
sein. Doch halten sich die industriellen
Produzenten auch an diese
Vorgabe? Grossmehrheitlich ja gemäss einer Untersuchung von 50 Fertigprodukten beim Kantonslabor St.Gallen. Nur eine Probe musste beanstandet
werden.
Glutenfreie Speziallebensmitttel
sind für Personen, die von der Zöliakie
betroffen sind, eine gute Sache, ist doch
die einzige Therapie eine strikte glutenfreie
Ernährung. Auch bei «normalen»
Lebensmitteln muss der Zusatz glutenhaltiger
Inhaltsstoffe deklariert sein.
Gemäss der «Verordnung des EDI über
die Kennzeichnung und Anpreisung von
Lebensmitteln» müssen Lebensmittel
und Zusatzstoffe deklariert werden, die
allergene oder andere unerwünschte
Reaktionen auslösen. Auf solche Stoffe
muss auch hingewiesen werden, wenn
sie unbeabsichtigt in das Endprodukt gelangen.
Auf glutenhaltiges Getreide wird
im Gesetzestext explizit hingewiesen.
Ein Wert von 10 mg Prolamin (in Weizen
als Gliadin bezeichnet) darf pro 100 g
Trockenmasse des Lebensmittels nicht
überschritten werden. Zur Erklärung:
Gluten besteht aus den beiden Proteinen
Prolamin und Glutelin (in Weizen
als Glutenin bezeichnet).
Untersucht wurde eine bewusst breite,
bei Grossverteilern erhobene Palette
von 50 Lebensmitteln (von der Fertigrösti
über Ketchup bis zu Fertigsaucen);
49 überschritten den Grenzwert nicht.
Meist war der analytisch bestimmte
Wert sogar unter der Nachweisgrenze.
In acht (16 Prozent) der insgesamt 50
Proben wurde ein Prolamingehalt von
ein bis zehn Milligramm pro 100 Gramm
Trockenmasse nachgewiesen.
Einzig in
einer Probe Tortilla Chips lag der Prolamingehalt
mit 34mg/100 g Trockenmasse
massiv über dem Grenzwert. Vermutlich waren die zugesetzten Gewürze,
die als Mittel zum Erhalten ihrer
Rieselfähigkeit einen glutenhaltigen Zusatz
enthielten, die Ursache.
Das vorliegende Ergebnis ist aber
sehr erfreulich. Weist es doch darauf
hin, dass Produkte industrieller Produktion,
bei denen keine glutenhaltigen Zutaten
deklariert werden, auch tatsächlich
keine solchen enthalten. Damit entsprechen
sie den gesetzlichen Anforderungen
und können von einer Person mit
Glutenunverträglichkeit ohne Bedenken
konsumiert werden. (Medienmitteilung KLSG)
Über Gluten und Zöliakie
Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit (früher wurden auch die Begriffe Hertersche Erkrankung und non-tropical Sprue verwendet) ist eine chronische Dünndarmerkrankung, die in jedem Lebensalter auftreten kann (keine Allergie im immunologischen Sinn). Als Reaktion auf Gluten schädigt das Immunsystem die Zotten des Dünndarmes, wodurch Nährstoffe nur noch vermindert aufgenommen werden können. Aktuelle Schätzung zur Häufigkeit: ca. 1 : 100. Es gibt auch eine gluteninduzierte Hauterkrankung: Dermatitis herpetiformis Duhring.
Die krankheitsauslösende Substanz ist Gluten, ein Oberbegriff für das Kleberprotein in den Brotgetreiden Weizen, Dinkel, Ur-Dinkel, Grünkern, Roggen, Gerste, Hafer, Einkorn, Emmer und Kamut. Wichtige Grundnahrungsmittel wie Brot, Teigwaren und Mehle sowie alle Speisen, die Anteile obgenannter Getreide enthalten, sind somit glutenhaltig. Von Natur aus glutenfrei sind Reis, Mais, Hirse, Quinoa, Amaranth und Buchweizen sowie Kartoffeln, Früchte, Gemüse, Nüsse, Fleisch, Fisch, Milch usw. Es gibt glutenfreie Spezialprodukte wie Brot, Teigwaren, Gebäck, Mehle etc., z.B. auf der Basis von Reis und Mais.
Bei Verdacht auf Zöliakie werden die zöliakierelevanten Antikörper im Blut bestimmt (IgG Anti Gliadin, IgA Anti Gliadin, IgA Anti human tissue Transglutaminase oder IgA Anti Endomysium). In der Regel wird als zweiter Diagnoseschritt eine Dünndarmbiopsie vorgenommen. Es ist nicht empfohlen, sich bei Verdacht auf Zöliakie probeweise glutenfrei zu ernähren, da dies eine sichere Diagnose erschwert oder verunmöglicht. Viele der bei Zöliakie auftretenden Symptome könnten auch Hinweise auf eine andere Erkrankung sein.
Symptome bei Erwachsenen: Müdigkeit, Erschöpfung, Blutarmut, Eisenmangel, andere Mangelzustände, Gewichtsverlust, Durchfall, Verstopfung, Bauch- und Knochenschmerzen usw. Symptome bei Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen: speziell bei Kleinkindern fallen Gewichtsverlust, Wachstumsstillstand, Entwicklungsverzögerungen, Durchfall, Blähbauch, Weinerlichkeit, Gereiztheit usw. auf. Bei grösseren Kindern und Jugendlichen zeigen sich diese Symptome weniger deutlich. Oft ist die Symptomatik ähnlich wie bei Erwachsenen. (Medienmitteilung IG Zöliakie)
Weiterlesen: Wenn Brot krank macht
| __________________________________________ |
| |
|
|
|
|