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Beiträge im Archiv

6.10.2007 - Rubrik: Backwaren & Confiserie
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Trend zu Multi-Zusatznutzen

Erfolgreiche moderne Produktkonzepte umfassen Natürlichkeit und einen gesundheitlichen Zusatznutzen aber auch Transparenz bei Rohstoffen und Herstellungsprozessen. Natürliche und qualitativ hochwertige Zutaten, eine ethisch vertretbare Rohstoffgewinnung und sensorische Geschmackserlebnisse sind Erfolgsfaktoren. Auuch wichtig: funktioneller Zusatznutzen und Vermeiden von Inhaltsstoffen mit Negativimage wie künstlichen Substanzen. Bei den Geschmacksrichtungen heissen die Trends exotisch-fruchtig und scharf sowie Kombinationen davon.



Neu von Lindt: Edeltafel, doppelt gefüllt mit Fruchtpüree- und Kakaofettfüllung, 70% Kakao, 150g. Sorten: Cherry&Chili, Fig&Caramel, Orange. Trends bei Schokolade sind: hoher Kakaoanteil, exotisch, scharf und Blütenaromen wie Rosen.

Mehr als 500 Repräsentanten der Lebensmittel- und Getränkeindustrie aus 51 Ländern sind kürzlich der Einladung der deutschen Aromafirma WILD in die Heidelberger Stadthalle gefolgt. Sie informierten sich über aktuelle Weltweite Produkttrends: Die Lebensmittel- und Getränkeindustrie wird inzwischen mit besonders strengen Massstäben gemessen. Die Verbraucher erwarten nicht nur, dass die Produkte dem neuesten Stand der Ernährungswissenschaften entsprechen, einen messbaren Gesundheitsnutzen bieten und zudem hervorragend schmecken.

Sie machen ihre Kaufentscheidung vielmehr verstärkt davon abhängig, ob die Herstellungsprozesse umweltschonend und die Arbeitsbedingungen sozialverträglich sind. Und sie hinterfragen, ob und wie ein Unternehmen zusätzlich Verantwortung für die Bürger übernimmt. Diesem Themenkomplex widmeten sich – zusätzlich zu den traditionellen Trendthemen – auch die Heidelberger Fachseminare in diesem Jahr.

Trends in der Süss- und Backwarenindustrie

Gefragt ist mehr als nur das Produkt. Dagmar Nedbal, Director Product Manager Food, und Rainer Engler, Sales Director Süsswaren Europa bei WILD, zeigten den Seminarteilnehmern auf, wie stark die Themen Natürlichkeit und gesundheitlicher Zusatznutzen, aber auch Transparenz bei Rohstoffen und Herstellungsprozessen die aktuellen Produkttrends in der Süsswaren- und Backwaren-Industrie beeinflussen. Garanten für den Erfolg sind Nedbal und Engler zufolge natürliche und qualitativ hochwertige Zutaten, eine ethisch vertretbare Rohstoffgewinnung und sensorische Geschmackserlebnisse.

Fair und transparent

Nedbal zufolge spielen ethische Faktoren und die soziale Verantwortung der Unternehmen bei der Lebensmittelproduktion eine immer grössere Rolle. So verzeichne der Markt der Fair Trade Produkte bereits einen Umsatz von 1,6 Milliarden Euro – mit steigender Tendenz.


Die Nachfrage nach Bio-Produkten basiert laut Nedbal ebenfalls auf dem Wunsch, eine verantwortungsvolle Produktion zu unterstützen, einen effektiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten und sich gesund zu ernähren. Da die Glaubwürdigkeit der Bio-Erzeugnisse immer öfter hinterfragt werde, seien umfassende Informationen und ein nachvollziehbares Produktversprechen wichtig. Nur so könne das Vertrauen der Verbraucher gewonnen werden.

Deutschland zählt mit geschätzten 4,8 Milliarden Euro Umsatz zu den führenden Bio- Märkten in Europa, so Engler. Mit 10 beziehungsweise 5 Prozent sei der Bio-Anteil bei Backwaren und Süsswaren allerdings noch eher gering. Die hohe Zahl der Bio- Innovationen lasse jedoch wachsende Dynamik erwarten.

Auch die Fokussierung auf rein natürliche Produkte entspringe dem Wunsch nach authentischen Produkten. Engler zufolge ist der Markt für Produkte aus rein natürlichen Ingredienzien ohne Zusatzstoffe seit 2000 um mehr als 300 Prozent gewachsen. Als glaubwürdige Beispiele für rein natürliche Innovationen nannte Engler Produkte von Haribo oder Katjes.

Gewagte Kreationen gewinnen

Als zwei weitere wesentliche Entwicklungen im Süsswaren- und Backwarenbereich nannte Nedbal die Trends zu Premium-Produkten und zu Innovationen mit funktionalem Zusatznutzen. Es reiche jedoch nicht aus, nur die Produkte anzubieten, vielmehr benötige der Verbraucher eine umfassende Aufklärung über die erwartete Wirkung.

Neben der Möglichkeit, das Produkt durch Anreicherung mit erwünschten Inhaltsstoffen positiv aufzuladen, nutze die Industrie auch die Option, durch Reduzieren negativer Inhaltsstoffe – wie künstlicher Substanzen – einen Imagegewinn zu erzielen. Bild: Panettone der Berner Bäckerei Beeler mit Cleanlabel-Werbung.


Den Schokoladenmarkt präsentierte Nedbal als Beispiel für eine umfassende Neuorientierung: Herkunftsangaben für die Zutaten hätten sich ebenso bewährt wie die Auslobung eines gesundheitsfördernden hohen Kakaoanteils. Bitterschokolade habe so ihren Marktanteil in Deutschland verdoppelt und sich zur beliebtesten Süsswarengruppe bezüglich Konsumentenreichweite und Konsumintensität entwickelt (AC Nielsen).

Gefragt sind laut Nedbal aktuell auch exotische fruchtige Geschmacksrichtungen, scharfe und teilweise auch fruchtig-scharfe Sorten mit Chili, mit Blütenessenzen oder – bei jungen Käufergruppen – Schokolade mit Joghurt. Hier ergänzten sich das positive Image des Kakaos und des Joghurts.

Text: Rudolf WILD GmbH, D-69214 Heidelberg-Eppelheim
Bilder und Legenden: foodaktuell.

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