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Schweizerischer Bäckerei- und Konditorei-Personal-Verband
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| 20.6.2008 - Rubrik: Backwaren & Confiserie
| Druckansicht | Energiepolitik verteuert Lebensmittel
Der Schweizerische Bäcker-Konditorenmeister-Verband warnt vor einer weiteren
Unterstützung und Förderung von Agrartreibstoffen. Die Förderpolitik benachteiligt
die Lebensmittelwirtschaft. Es ist nicht auszuschliessen, dass Lebensmittelproduzenten
und -verwender künftig vor die Existenzfrage gestellt werden, falls
die Unterstützung und Förderung zunimmt.
Die Biotreibstoffproduktion führt zu einer Konkurrenz zwischen Teller und Tank. SBKV-Präsident Kaspar Sutter kritisierte am Verbandskongress vom 16.6.08 in Bern die Subentionierung von Agrotreibstoffen, die zu Lebensmittelverknappungen führen.
Der durch politische Unterstützung und Subventionen angetriebene Anbau von nachwachsenden
Rohstoffen ist mit Nachteilen für die Umwelt verbunden. Mit dem hohen Flächenbedarf
des Biomasseanbaus gehen zusätzlich eine mangelhafte Energieeffizienz von Agrartreibstoffen
und eine Verknappung von Lebensmitteln einher.
Aus Sicht der Bäckerbranche ist es eine fatale Entwicklung, wenn Biotreibstoffe gefördert werden, die
- zur Verknappung der Lebensmittel führen,
- kaum umweltpolitischen Nutzen bringen,
- eine zweifelhafte Energiebilanz ausweisen,
- nicht nennenswert zu einer Versorgungssicherheit führen
- zu einer Belastung der Konsumenten durch höhere Treibstoff- und Lebensmittelpreise
beitragen.
Die Biotreibstoffproduktion führt eindeutig zu einer weiteren Verschärfung der Konkurrenz
zwischen Teller und Tank. Durch Spekulation und Verknappung der Rohstoffe, welche der
Herstellung von Lebensmittel dienen, werden Preiserhöhungen ausgelöst. Das führt zur
weiteren Steigerung der Inflation. Nicht alle Betriebe sind jedoch in der Lage, diese notwendigen
Erhöhungen weiterzugeben – gerade die gewerblichen Bäcker sind auf einen
korrekt kalkulierten Verkaufspreis angewiesen. Damit stellt sich letzten Endes die Existenzfrage.
Durch die begrenzte Anbaufläche für Brotgetreide in der Schweiz muss mit einer noch geringeren
Verfügbarkeit an inländischem Brotgetreide für die Zukunft gerechnet werden, sollte
die Biotreibstoffherstellung gefördert werden. Bisher konnten 85% des Bedarfs an Brotweizen
aus inländischer Produktion gedeckt werden. Die Verfügbarkeit eines qualitativ
hochstehenden Rohstoffes sehen wir mit der sich anbahnenden Entwicklung als gefährdet.
Es muss sichergestellt werden, dass in Zukunft auch nach Missernten genügend Mehl in
guter Qualität am Markt verfügbar ist. Die handwerklichen Bäckereibetriebe sind darauf angewiesen.
Die Preissteigerung für Weizen bei vermehrtem Anbau zur Herstellung von Agrartreibstoffen
dürften gemäss Aussagen von OECD- und FAO-Experten um die 20% liegen, was entsprechende
Auswirkungen auf den Brotpreis hätte – zulasten der gewerblichen Produktionsbetriebe
und der Haushalte. Lebensmittel sind zum Leben und nicht zur Energieproduktion
vorgesehen.
Wäre dies zunehmend der Fall, sehen wir den Verfassungsauftrag an die Landwirtschaft,
die Bevölkerung mit Nahrungsmittelrohstoffen zu versorgen, mit den Füssen getreten. (Medienmitteilung des Schweizerischen Bäcker-Konditorenmeister-Verbands SBKV).
Weiterlesen: Food- und Energiepreise steigen
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