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18.6.2010 - Rubrik: Backwaren & Confiserie
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Konzentration im EU-Süsswarenmarkt

Im Gegensatz zu anderen Branchen hat die Süsswarenwirtschaft in Westeuropa bislang die Wirtschaftskrise gut gemeistert. Dies zeigt eine Studie des Marktforschungsinstituts Nielsen und des Süsswarenhandelsverbandes Sweets Global Network.


Vor allem «Salzige Snacks» verzeichneten über 6 Länder mit Absatzzuwächsen von 2% und Umsatzsteigerungen von 6,6% eine erfolgreiche Performance. Bild: Trendprodukt Tortillachips.

Wie die Erhebungen des Marktforschungsinstituts Nielsen und des Süsswarenhandelsverbandes Sweets Global Network (SG) in ausgewählten europäischen Ländern (Deutschland, Grossbritannien, Niederlande, Belgien, Frankreich, Italien) zeigen, entwickelte sich die Absatzmenge im Jahr 2009 zwar verhalten, doch die Umsätze legten in vielen Sparten noch leicht zu.

In den Warengruppen Schokoladen- und Zuckerwaren, Süssgebäck und Kaugummi blieben die Absätze leicht unter Vorjahresniveau; das Umsatzwachstum war entsprechend verhalten und lag zwischen 1 und 1,5 Prozent. Entsprechend blieben auch die Marktverhältnisse zwischen den einzelnen Markenartiklern sowie den Eigenmarken des Handels weitgehend stabil.

„In der Marktanteils-Gewinn- und Verlustrechnung 2009 zeigen sich im europäischen Süsswarenmarkt gegenüber dem Vorjahr keine grossen Verschiebungen. Dennoch ist erkennbar, dass die führenden Hersteller in den Warengruppen Kaugummi, Zuckerwaren und Süssgebäck stärker zulegen konnten als die kleineren Anbieter“, betont Hans Strohmaier, Geschäftsführer des Süsswarenhandelsverbandes SWEETS GLOBAL NETWORK (SG). Als Folge der insgesamt geringen Wachstumsperspektiven schreite der Konzentrationsprozess im europäischen Süsswarenmarkt länderübergreifend fort.

Herstellermarken verteidigen ihre Position

Dennoch zeigt vor allem der europäische Schokoladenwarenmarkt noch eine starke Herstellervielfalt. Die Top 3-Hersteller kommen in dieser Sparte auf gut 38 Prozent, 49 Prozent des Umsatzes werden in den sechs Ländern von den übrigen Herstellern erwirtschaftet, während die Handelsmarken auf knapp 16 Prozent kommen. Allerdings zählten laut Nielsen die kleineren Hersteller in fast allen Ländern im vergangenen Jahr zu den Verlierern. Nur in Deutschland und Belgien gelang ihnen ein überdurchschnittlich positives Ergebnis.

Kaugummi: Segment mit grösster Herstellerkonzentration

Nicht viel anders sieht die Herstellerkonzentration im Zuckerwarenmarkt derzeit aus, in dem neben den Top-Herstellern mit einem Anteil von insgesamt 36 Prozent auch die kleineren Player erfolgreich beteiligt sind, die zusammen Marktanteile von 48 Prozent halten. Kaugummi ist das Segment mit der grössten Herstellerkonzentration unter allen untersuchten Warengruppen.



Kaugummi-Extruder bei Chocolats Frey, der einzigen Kaugummifabrik in der Schweiz.


Im europäischen Kaugummimarkt verfügen die TOP-3-Hersteller mit einem Marktanteil von 86 Prozent über eine dominante Position. In Deutschland kommen die TOP-3-Hersteller auf einen Marktanteil von fast 90 Prozent. Hierzulande konnte der Detailhandel inkl. Discounter und Drogeriemärkte trotz leicht rückläufiger Entwicklung ein Umsatzplus von fast vier Prozent erzielen. Betrachtet man die sechs europäischen Länder, so ergab sich hingegen insgesamt ein Absatzminus von mehr als sieben Prozent und ein Umsatzminus von ein Prozent. Geprägt wurde diese Entwicklung vor allem durch die Verluste in Grossbritannien und Frankreich.

Salzige Snacks: Handelsmarken im Aufwind

Anders sieht die Situation bei den Salzigen Snacks und bei Süssgebäck aus: Vor allem Deutschland und Frankreich sorgen bei Salzigen Snacks mit hohen Handelsmarkenanteilen zwischen 42 und 44 Prozent dafür, dass deren Anteil europaweit schon 28 Prozent ausmacht.

Die Marktanteile der Top 3-Hersteller im Bereich Salzige Snacks liegen zwischen 30 Prozent in Frankreich und 40 Prozent in Deutschland. Neben den Top-Herstellern können sich in beiden Ländern auch viele kleinere Anbieter behaupten. Deutlich höhere Anteile haben die TOP-3 in Grossbritannien (72%), Belgien (67%), Niederlande (65%), und Italien (60%).


Ähnliche Konstellationen gibt es nach wie vor im Süssgebäckmarkt. Hier verfügen die kleineren Hersteller in allen sechs Ländern über einen Marktanteil von rund 46 Prozent. Da der Handelsmarkenanteil allein schon bei rund 30 Prozent liegt, erreicht der Marktanteil der TOP-3-Hersteller nur rund 25 Prozent. Dies ist der niedrigste Anteil aller fünf untersuchten Warengruppen. (Text: Sweets Global Network SG, AC Nielsen).
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