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| 13.8.2010 - Rubrik: Backwaren & Confiserie
| Druckansicht | Wird Brot teurer wegen Weizenknappheit?
Der Preis für Weizen schiesst ungebremst in die Höhe – weil Vladimir Putin ein Exportverbot erlassen hat. Russland gehört zu den grössten Weizenexporteure der Welt. Bereits vor dieser Hiobsbotschaft war der Weizenpreis hoch. Und Spekulation verstärkt den Aufwind der Weizenpreise. Gemäss dem Schweizerischen Getreideproduzentenverband verzögern Niederschläge die Brotgetreide-Ernte. Aber dass rund ein Drittel der Brotgetreide-Ernte ausgewachsen und nur noch als Viehfutter einsetzbar sei, scheine sich zum Glück nicht zu bestätigen.
«Die internationale Preisentwicklung beim Weizen ist in der Tat nicht erfreulich, und es kommen Erinnerungen an die Situation Ende 2007 hoch, als sich die Weizenpreise in kurzer Zeit verdreifacht hatten», zitiert der Blick die Migros. Und weiter: In der Schweiz wird die Weizen-Ernte nicht berauschend ausfallen: Man rechnet mit 10 bis 15 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Und wenn die Ernte knapp ausfällt, ist ein Preisschub beim Brot denkbar, weil dann teurer Brotweizen aus dem Ausland importiert werden muss. Die Preise sind zwar hoch wie Ende 2007. Doch die Versorgungslage ist bei weitem nicht so dramatisch, wie damals. Deshalb wird vermutet, dass ein Grossteil der Preissteigerungen auch aufgrund von Spekulationen zustande kommen.
Niederschläge verzögern das Ende der Brotgetreide-Ernte
Reaktion des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes auf die DRS-Nachricht vom
13.8.2010 mit dem Titel, dass ein Drittel des Brotgetreides nur noch als Futter verwendet werden kann ( http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/206543.ein-drittel-des-getreides-nur-nochviehfutter.html): Die Brotgetreide-Ernte wurde dieses Jahr durch den Regen in einigen Regionen der Schweiz
zum Teil mehrfach unterbrochen, und daher kann die Ernte nur verzögert abgeschlossen
werden. Aus diesem Grund kann bisher noch keine Schlussbilanz zur Ernte gezogen werden,
welche auf aussagekräftigen Daten basiert.
Die Aussage im Radio-Interview von heute Morgen, dass rund ein Drittel der Brotgetreide-
Ernte ausgewachsen und demnach nur noch als Viehfutter einsetzbar sei, scheint sich zum
Glück nicht zu bestätigen. Aufgrund der uns vorliegenden Informationen von verschiedenen
Sammelstellen aus dem gesamten Produktionsgebiet gehen wir davon aus, dass der Anteil
nicht backfähiger Ware begrenzt ist und die Versorgung mit inländischem Brotgetreide nicht
gefährdet ist.
Die regionalen Unterschiede bezüglich der Einbussen durch die Niederschläge (Auswuchs)
sind sehr gross. Man muss deshalb sehr vorsichtig sein, wenn man von der regionalen auf die
gesamtschweizerische Situation schliessen will.
Die offiziellen Ernte-Erhebungen laufen und werden nächste Woche fortgeführt. Die
Resultate werden von der Branchenorganisation swiss granum publiziert, sobald die Daten
ausgewertet und verlässliche Aussagen möglich sind. Etwas Geduld wird helfen, in dieser
Sache voreilige und falsche Einschätzungen zu verhindern. (Mitteilung SGPV 13. August 2010)
Der Weizenpreis muss auch in der Schweiz steigen!
In Anbetracht der steigenden internationalen Weizenkurse rechtfertigt sich eine Preiserhöhung in der Schweiz. Waren
die Inlandpreise Ende Juni wegen der tiefen Weltmarktpreise, des schwachen Euro und des EVD-Entscheids zur
Mehlzollreduktion noch stark unter Druck, muss der inländische Weizenpreis nun auch von der Preiserhöhung auf dem
Weltmarkt profitieren.
Der Brotweizenpreis in der Schweiz ist von mehreren Faktoren abhängig, in erster Linie aber orientiert er sich
am Importpreis. Der inländische Preis muss mit dem Importpreis von Weizen vergleichbarer Qualität
konkurrenzfähig bleiben. Zu diesem einfachen Mechanismus (Auslandpreis, Wechselkurs und Zollansatz)
kommt die inländische Angebots- und Nachfragesituation hinzu. Bei einem Überangebot sind die Preise unter
Druck, und wenn Ware fehlt, stützt dies die Preise. Dieses Jahr übt noch die vom EVD beschlossene
Mehlzollreduktion zusätzlichen Druck aus.
Aktuell steigen die internationalen Preise sehr stark, vor allem wegen der Katastrophe in Russland. Während
die Börsenpreise an der MATIF Ende Juni im Bereich von 130 €/t lagen, haben sie letzte Woche die Grenze
von 200 € /t überschritten. Der Schweizer Markt muss nun ebenfalls davon profitieren, da der schwache Euro
schon jetzt kompensiert wird.
Zudem ist dank der Deklassierungsmassnahmen des SGPV bereits ab Beginn der Ernte der Schweizer Markt
ausgeglichen. Das inländische Angebot deckt den Bedarf der Verarbeiter und lastet demnach nicht auf der
Vermarktung. Bis Ende Juli hat der Schweizer Markt von der Preishausse leider nur wenig profitiert. Es liegt nun
an den Handelsfirmen, diese steigende Preistendenz auch tatsächlich zu realisieren und die Durchschnittspreise
der Ernte 2010 positiv zu beeinflussen.
Grundsätzlich ist eine Preissteigerung beim Getreide unabdingbar, wenn wir den Rückgang der Getreideflächen
stoppen wollen, ohne dass jedoch eine Preiserhöhung für die Konsumenten resultiert, da der Weizenpreis nur
einen marginalen Einfluss auf den Brotpreis hat. Zudem sind Kursschwankungen nicht erwünscht, da sie zu
unnützem Druck und Spekulationen innerhalb der Branche führen. Mehr Stabilität und faire Produzentenpreise
wären die bessere Wahl!
(Mitteilung SGPV 10. August 2010)
Spekulation verstärkt Aufwind der Weizenpreise
Bonn, 13. August 2010 – (AMI) Die
Hinweise auf eine weltweit knappere
Versorgungssituation halten die
Weizenmärkte weiter in Atem. Am
Donnerstag den 12. August hatte das USLandwirtschaftsministerium
(USDA) seine
Schätzung zur globalen Weizenernte
unerwartet deutlich um gut 15 Millionen
Tonnen nach unten korrigiert. Die
Exportprognose für Russland wurde sogar
um 12 Millionen Tonnen auf 3 Millionen
Tonnen gekürzt – eine Reaktion auf den in
der vergangenen Woche beschlossenen Ausfuhrstopp.
An den internationalen
Terminmärkten zogen die Weizenkurse nach Veröffentlichung des USDA‐Berichtes kräftig
an und beendeten damit eine kurze Schwächephase. Der November‐Termin nähert sich
bereits wieder dem bisherigen Jahreshöchststand von 223,50 Euro je Tonne vom 5. August.
Innerhalb eines Monats hatten die Weizenkurse um fast 50 Prozent zugelegt und damit den
negativeren Angebotsaussichten Rechnung getragen.
Ein Teil des Anstiegs dürfte ohnehin auf spekulative Aktivitäten zurückzuführen sein ‐ dafür
sprechen die ungewöhnlich hohen Umsätze am Pariser Terminmarkt. So wurden hier allein
in den vergangenen vier Wochen gut 758.000 Kontrakte umgesetzt, das entspricht einer
Menge von fast 38 Millionen Tonnen Weizen. Zum Vergleich: 2009 bewegte sich der
durchschnittliche Monatsumsatz lediglich bei knapp 162.000 Kontrakten.
Wie gross der
Spielraum der Weizenpreise noch ist, wird massgeblich von dem Ernteergebnis in Russland
sowie der Exportpolitik der Schwarzmeerländer Kasachstan und der Ukraine abhängen. Eine
weitere Abwärtskorrektur der Angebotsprognosen könnte die Börsen weiter anheizen.
Allerdings ist trotz der massiven Ernteeinbussen ein weiterer nachhaltiger Preisaufschwung
unwahrscheinlich, da die globalen Bestände recht umfangreich sind. Weitere Informationen:
www.marktundpreis.de/pflanzenbau.
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