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| 3.5.2015 - Rubrik: Gastronomie
| Druckansicht | Frankenstärke, Gastrotourismus: Gastgewerbe leidet
Die Schweizer Wohnbevölkerung hat 2014
insgesamt 22.7 Milliarden Franken für Essen und Trinken ausser Haus
ausgegeben. Das sind 1.9 Prozent weniger als im Vorjahr, teilte der
Branchenverband GastroSuisse anlässlich seiner Jahresmedienkonferenz
in Bern mit.
Deutlich zu spüren bekommt das Gastgewerbe die Folgen
des Gastronomietourismus. 36 Prozent aller Schweizer gehen
regelmässig ins Ausland zum Auswärtsessen. Das entspricht einem
Wertschöpfungsverlust in der Höhe von rund vier Milliarden Franken. Bild: Essen im Elsass – kulinarisch und preislich attraktiv.
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Im Jahr 2014 hat die Schweizer Wohnbevölkerung 22.7 Milliarden
Franken für Konsumationen ausser Haus ausgegeben: 66.5 Prozent fürs
Essen und 33.5 Prozent für Getränke. Während der Essensmarkt
stagniert hat, verzeichnete der Getränkemarkt einen Ausgabenrückgang
in der Höhe von 406 Millionen Franken. Über die Hälfte der Ausgaben
fürs Auswärtsessen wurden in der herkömmlichen Gastronomie getätigt.
Das gesellige Zusammensein und der Stammtisch als Treffpunkt wurden
vor allem von der älteren Generation sehr geschätzt, wohingegen bei
den jüngeren Konsumenten die schnellere und günstigere Verpflegung
gefragter war.
Die Verteilung der Ausgaben nach Regionen deutet
darauf hin, dass der Ausserhauskonsum in Kantonen mit grossen
Ballungszentren wie beispielsweise Zürich und in klassischen
Tourismuskantonen wie dem Wallis besonders wichtig ist. Die Walliser
und Zürcher gaben im Verhältnis zum Schweizer Durchschnitt nämlich 15
bis 19 Prozent mehr aus für Verpflegung ausser Haus.
Doch die Unternehmerinnen und Unternehmer sind mehr gefordert denn
je. "Mit viel Schwung sind wir ins 2015 gestartet", beurteilte der
GastroSuisse-Präsident Casimir Platzer die Lage. "Dann kam der
Frankenschock, der die Branche empfindlich trifft." Der Entscheid der
Schweizerischen Nationalbank vom 15. Januar 2015 hat die Angebote
ohne eigenes Dazutun der Branche auf einen Schlag weiter verteuert
und die internationale Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig
verschlechtert. "Über dieses Währungsproblem helfen auch die
schönsten Berge und Landschaften nicht hinweg", stellte Casimir
Platzer fest.
Wertschöpfungsverlust durch Gastronomietourismus
Grosse Sorgen bereiten der Branche zudem der Einkaufs- und vor
allem der Gastronomietourismus. Die von GastroSuisse beim
Link-Institut in Auftrag gegebene Studie kommt erhärtet zum Schluss,
dass Gastronomietourismus ein echter Trend ist.
36 Prozent aller
Schweizerinnen und Schweizer gehen regelmässig und wiederholt ins
Ausland zum Auswärtsessen. 16 Prozent aller Gastronomietouristen
verlagern zunehmend auch eine Feierlichkeit ins Ausland. "Das ist
besonders problematisch", erklärte Casimir Platzer, "denn gerade
grössere Bankette, runde Geburtstage oder Taufen sorgen für
Auslastung im Schweizer Gastgewerbe."
Die Folgen des Gastronomietourismus sind messbar. Ein
Gastronomietourist geht zumeist in Gruppen ins Ausland und gibt im
Durchschnitt 42.30 Franken aus. Hochgerechnet auf die Schweizer
Wohnbevölkerung gehen der Schweizer Gastronomie dadurch jährlich rund
vier Milliarden Franken Wertschöpfung verloren. Dieser Geldabfluss
muss gestoppt werden, dazu braucht es Reformen. "Wir kämpfen an
vorderster Front für Wettbewerbspreise und im Speziellen für faire
Importpreise", so der GastroSuisse-Präsident Casimir Platzer.
Bessere Rahmenbedingungen nötig
Einen bedeutenden Kostenblock in der gastgewerblichen
Kostenstruktur stellen die Personalkosten dar. Diese sind in der
Schweiz wesentlich höher als im benachbarten Ausland. "Wir wollen
gute Arbeitgeber sein, doch die aktuelle Wirtschaftslage gibt Anlass
zur Reflexion", erklärte der neue GastroSuisse-Direktor Remo
Fehlmann. "Immer lauter werden Stimmen in unserem Verband, die nach
verbesserten und flexibleren Bedingungen rufen", so Remo Fehlmann.
"Wir erwarten von den Gewerkschaften ein höheres Verständnis für die
schwierige Lage der Betriebe."
Doch nicht nur die Politik und die Sozialpartner sind gefordert,
sondern auch die Betriebe selber. "Überbetriebliche Konzepte können
helfen, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern", legte der
GastroSuisse-Direktor Remo Fehlmann dar. Entscheidend sei indessen,
dass nicht der Leidensdruck den Anstoss gebe, sondern der Wille zur
Nutzung der gemeinsamen Innovationskraft.
Auch auf dem Gebiet der
Finanzierung von Hotel- und Restaurationsbetrieben will GastroSuisse
die Branche unterstützen. So prüft der Verband in Zusammenarbeit mit
der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit geeignete
Massnahmen, um den Betrieben den Zugang zur Finanzierung zu
erleichtern.
Auf ausländische Mitarbeitende angewiesen
Damit das Gastgewerbe auch in Zukunft seine Dienstleistungen
erbringen kann, ist die Branche auf ausländische Mitarbeitende
angewiesen. Etwa 50 Prozent der Mitarbeitenden kommen traditionell
aus dem Ausland. Die Masseinwanderungsinitiative hat deshalb einen
grossen Einfluss auf das Gastgewerbe.
Wie der stellvertretende
GastroSuisse-Direktor Hannes Jaisli ausführte, vertritt GastroSuisse
im Rahmen der Vernehmlassung klar die Haltung, dass ein Aufenthalt
mit Erwerbstätigkeit von weniger als zwölf Monaten keine Zuwanderung
darstellt und dementsprechend keinen Höchstzahlen und Kontingenten
unterstehen darf. GastroSuisse unterstützt es, dass neu auch Personen
mit einer Kurzaufenthalts- oder Aufenthaltsbewilligung sowie
vorläufig aufgenommene Personen als inländische Arbeitnehmende gelten
sollen.
"Zur Integration von Flüchtlingen und auch zur Unterstützung
von inländischen Einsteigern bietet die Branche ein durchlässiges,
sechsstufiges Ausbildungsprogramm an", erklärte
GastroSuisse-Vizedirektor Daniel C. Jung die flexiblen Möglichkeiten
in der gastgewerblichen Aus- und Weiterbildung. GastroSuisse
engagiert sich sehr und fordert den Bundesrat auf, auch den wichtigen
Branchenverbänden Einsitz in die Zuwanderungskommission zu gewähren.
Das Schweizer Gastgewerbe leistet viel für unser Land. Es sorgt
für Arbeits- und Ausbildungsplätze. Im Jahr 2014 fanden 209'920
Personen eine Beschäftigung in der Hotellerie und Restauration. Davon
arbeiteten 136'901 Mitarbeitende Voll- und 73'019 Teilzeit. Die
Branche bildet gegen 9'000 Lernende aus. Rund 29'000 Hotellerie- und
Restaurationsbetriebe sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und
tragen massgeblich zur Attraktivität des Tourismusstandortes Schweiz
bei.
GastroSuisse ist der Verband für Hotellerie und Restauration in
der Schweiz. Gegen 20'000 Mitglieder (rund 3000 Hotels), organisiert
in 26 Kantonalverbänden und fünf Fachgruppen, gehören dem grössten
gastgewerblichen Arbeitgeberverband an. (Text: Gastrosuisse)
Branchenspiegel 2015: Leseprobe
Die meistkonsumierten Speisen im Jahr 2014
waren Fleischgerichte (20.1 %) und die dazugehörigen Beilagen (29.8°/x). Diese beiden Speisen
machen gut die Hälfte der gesamten Konsumation von Essen aus. 9.2 % der Konsumation
entfallen auf das Frühstück und die Zwischenverpflegung. Kleinere Anteile an den von der
Schweizer Wohnbevölkerung ausser Haus gegessenen Speisen machen Sandwiches und
Süssspeisen aus (6.9 % resp. 6.5 %), gefolgt von
Teigwaren und Pasta-Gerichten (4.9%) sowie
Fischgerichten (3.6%).
Diagramm: Schweizer Speisezettel 2014
Der Anteil der Beilagen zu den Fleisch-/Fischgerichten hat dabei gegenüber 2013 relativ stark
zugenommen (um 4.2 Prozentpunkte), währenddem die restlichen Speisen mit Ausnahme der
kleinen Snacks/Fingerfood, Fischgerichten und
warmen Vegi- und Vollwertgerichten abgenommen haben. 20% der verspeisten Gerichte fallen
unter die Kategorie «Schnellverpflegung» (Frühstück/Zwischenverpflegung, Sandwiches, kleine
Snacks/Fingerfood und Traiteur-Salate). Diese
Entwicklung widerspiegelt den beobachteten
Trend in Richtung Take-away.
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