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| 26.3.2015 - Rubrik: Backwaren & Confiserie
| Druckansicht | Kassensturztest: Aldi-Schokoladeeier sind top
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Eine Fachjury degustierte für «Kassensturz» zwölf Milch-schokolade-Eier: Die Schoggi-Eier von Aldi (Bild) überzeugten in der Blind-Degustation. An den Naturaplan-Eiern fanden die Experten keinen Gefallen.
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«Kassensturz» hat kürzlich Schokoladen-Eier innerhalb einer Woche in verschiedenen Läden in der Schweiz eingekauft. Die Eier wurden ausgepackt und der Jury in neutralen Bechern vorgesetzt. Der Sensoriker Patrick Zbinden überwachte die Degustation. Die fünf Juroren degustierten die zwölf Produkte und beurteilten sie nach den Kriterien Aussehen, Geruch, Geschmack und Konsistenz. Die Tester haben jedes Kriterium mit Schulnoten von eins bis sechs bewertet. Die Jury umfasste:
●Fabian Rimann, Confiseurmeister, und Vizeweltmeister Konditor-Meisterklasse 2006.
●Daniela Schmid, Confiseurin bei Sprüngli, Konditor-Schweizermeisterin 2010 und Zweitplatzierte an der Junioren-Weltmeisterschaft der Konditor-Confiseure 2012.
●Stefan Kern, Confiseurmeister, Inhaber Traditions-Confiserie Kern (seit 1833) und Berufschullehrer in Muttenz.
●Andrea Hohl, Confiseurin bei der Bäckerei-Confiserie Böhli in Appenzell, Bronze bei der Konditor-Schweizermeisterschaften 2014 und Teilnehmerin an der nächsten Weltmeisterschaft in Brasilien.
●Sandro Marti, Inhaber von Sélection Chocolatiers und verantwortlich für Schokolade bei der Firma Pronatec, die mit nachhaltigen Rohstoffen für die Lebensmittelindustrie handelt
Die fünf Jurymitglieder haben klare Vorstellungen, wie ein Schoggi-Ei aussehen sollte.
Das Ei von Cailler schmeckt den Jury-Mitgliedern nicht so recht. Es habe eine sandige Struktur, so der Confiseurmeister Fabian Rimann, zudem erinnere die Form eher an eine Eichel als an ein Ei. Wichtiger ist der Biss: Knackig und innen cremig, so die Erwartung der Jury.
Mittelmässig schneiden auch Eier ab, die innen hohl sind. Für Daniela Schmid, die Vize-Juniorenweltmeisterin Konditor-Confiseure 2012, ist ein ungefülltes Ei kein richtiges Osterei: «Für mich müssen Eier gefüllt sein, sonst ist es eine Enttäuschung.» Beim Geschmack, dem am stärksten gewichteten Kriterium, fällt vor allem das Bio-Schokolade-Eili von Coop Naturaplan aus der Reihe. Im Urteil der Jury ist dieses Ei fehlerhaft.
«Es hat einen ranzigen Geschmack», sagt Confiseurmeister Fabian Reimann. Daniela Schmid pflichtet bei und sagt, die Schokolade sei zu alt. Stefan Kern, Fachlehrer und Confiseur des Traditionsunternehmens Confiseur Kern in Laufen, vermutet einen Fehler in der Lagerung oder in der Produktion. Dafür gibt es die ungenügende Note 2,8.
Coop schreibt dazu: «Die Milchschokolade enthält Rohrohrzucker, der einen natürlichen Melasseanteil enthält.» Gegenüber herkömmlicher Milchschokolade mit weissem, raffiniertem Zucker zeige sich ein anderes Aromaprofil. Deswegen würden in dieser «Bio-Milchschokolade eher braune, erdige, karamellige und malzige Noten dominieren.»
Jurymitglied Sandro Marti, selber im Handel mit nachhaltigen Rohstoffen tätig, bestätigt, dass der hohe Rohzuckergehalt zu malzigen Aromen führt. Ob die Verwendung von Rohrzucker für den fehlerhaften Geschmack verantwortlich ist oder nicht: Im «Kassensturz»-Test fällt dieses Schoggi-Ei völlig durch.
Ebenfalls ein knapp «ungenügendes» Gesamturteil bekommen die Eili assortiert Die Jury diagnostizierten eine überbordende Süsse und ein dominantes Caramel-Aroma. Nestlé ist mit der Einschätzung gar nicht einverstanden und schreibt dem «Kassensturz»: «Der etwas süssliche Karamellgeschmack kommt daher, dass Cailler noch heute flüssige, leicht kondensierte Milch aus der Region der Freiburger Voralpen direkt verarbeitet.»
Das zweite Bio-Schoggi-Ei von Migros kommt viel besser weg und erreicht immerhin die genügende Note von 4,3. Bei diesem Schoggi-Osterei kritisieren die Juroren die zu dominante Süsse. Auch bei diesem Ei ist Rohrzucker auf der Zusammensetzung aufgeführt, allerdings nicht roher Rohrzucker.der Nestlé-Marke Cailler (Note 3,9). Degustiert wurden nur die Eili mit der Bezeichnung «Lait».
Günstigstes Schoggi-Ei erzielt die beste Note
Bekannte Marken von Lindt schaffen in das obere Drittel. Vor allem die Alpenvollmilch Minis verpasst das Gesamturteil «gut» nur knapp. Das gleiche gilt für die «Eili Milch massiv» der Marke Swiss Confisa. Wer bei Lindt aber an Schweizer Schokolade denkt, liegt falsch: Die Eier wurden in Deutschland und Italien hergestellt.
Das beste Ei kommt ebenfalls nicht aus der Schweiz. Die Mini-Ostereier der Marke Moser Roth sind von Aldi und und mit 1.99 Franken pro 100 Gramm erst noch die günstigsten im Test. Dieses Ei bekommt mit Abstand die besten Noten (5,1). «Diese Schoggi-Ei hat eine feine Struktur und ist sehr feinporig, es ist im Mund gleich geschmolzen und hat auch ein feines Aroma» erklärt Andrea Hohl, die Confiseurin aus Appenzell.
Bei drei der degustierten Schoggi-Eier schmecken die Juroren mit ihren geschulten Gaumen einen Nussanteil heraus. Fabian Rimann erkannte sofort eine leichte Nussnote: «Schon beim Riechen fiel mir eine Nussnote auf, und dann beim Essen ebenfalls. Das hat mich irritiert, da es eigentlich Milchschokolade sein sollte». Erstaunlich, denn auf den ersten Blick nichts davon zu merken. So heissen die Schokolade-Eier aus der Migros-Fabrik Frey zum Beispiel Eili Milch extra-fein (10.90 Franken).
Erst beim Lesen der kleingedruckten Zusammensetzung auf die Rückseite der Packungen bestätigt es sich: Die Ostereier beinhalten Nüsse oder Nusspaste. Für Allergiker gilt hier besondere Vorsicht. Auch die beiden Produkte von Lidl, Favorina und Milka, enthalten Anteil von Nüssen. Die Jury hat auch diese drei Schoggi-Eier mit «genügenden» Noten bewertet. (Text: Kassensturz. Sendung vom 24.3.2015. www.srf.ch/konsum)
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