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| 26.5.2007 - Rubrik: Backwaren & Confiserie
| Druckansicht | Süsswaren im Höhenflug
Schweizer Zuckerwaren werden im Ausland stetig beliebter. Beim Export erreichte die süsse Branche im 2006 wieder einen Allzeit-Umsatzrekord. Aber auch die Importquote liegt bei fast siebzig Prozent. Welche Produktarten sind im Trend und wer sind die wichtigen Player in diesem Geschäft?
Die Zuckerwaren-Hersteller haben gemäss dem Branchenverband Biscosuisse im 2006 sowohl mengen- sowie umsatzmässig wieder zugelegt. Der Gesamtabsatz im In- und Export von industriell hergestellten Zuckerwaren erhöhte sich im Jahr 2006 um 0,7 %. Zu diesem Ergebnis trugen vor allem Gelée- und Gummibonbons und so genannte andere geformte Zuckerwaren bei.
Der Exportanteil nahm in den letzten Jahren stetig zu. Zuckerwaren eignen sich ideal für den globalen Handel: sie sind lange haltbar, kaum temperaturempfindlich und verursachen vergleichsweise geringe Transportkosten dank einem hohen Handelswert pro Volumen- und Gewichtseinheit.
Der Anteil zuckerfreier Produkte stieg um 7,2 % auf 53,5 %. Dieser hohe Anteil an zuckerfreien Produkten, eine wichtige Schweizer Kompetenz im internationalen Wettbewerb, ist bemerkenswert.
Auch auf dem Inlandmarkt konnten die Biscosuisse-Mitgliedfirmen im 2006 wieder mehr Zuckerwaren verkaufen, aber die Importe nahmen ebenfalls zu. Der Marktanteil schweizerischer Produkte im Inland beträgt nun 32 Prozent. Aus dem Inlandverbrauch kann ein Anstieg des Kopf-Konsums um 200 Gramm auf 3,3 kg abgeleitet werden.
Weltmarken wie Haribo, Cadbury, Chupa Chups oder Wrigleys gehören ausländischen Firmen - eine Ausnahme bildet Ricola. Auch das Frucht-Kaubonbon Sugus, bis vor zwanzig Jahren bei Jacobs-Suchard-Tobler in Neuenburg hergestellt und in die ganze Welt exportiert, wird heute aus Frankreich importiert und die Marke wurde vor zwei Jahren an Wrigley verkauft. Der US-Konzern ist mit einem Umsatz von mehr als 4 Mrd. US-Dollar einer der führenden Player im Süsswarenmarkt und der weltweit grösste Kaugummihersteller.
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Das süsse Naschzeug aus der Schweiz erfreut sich im Ausland immer grösserer Beliebtheit (Bild: Westafrika).
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Zahnschonende, vitaminierte und Heilmittel-Bonbons
Zuckerwaren sind eine heterogene Produktegruppe, die nicht nur «hart gekochte», weiche oder kaufähige Bonbons umfasst sondern auch zuckerfreie und gegossene Gummibonbons. Ferner gehören dazu Kaugummi, Marzipan, Nougat und Fruchtgelées.
Rund 49 Prozent der hierzulande hergestellten Zuckerwaren sind zuckerfrei (dennoch nennt man sie Zuckerwaren), und rund ein Fünftel der in der Schweiz konsumierten Produkte sind zuckerfrei. Das Kaufmotiv ist die Kariesprophylaxe, aber «zuckerfrei» ist nicht gleichbedeutend mit «zahnfreundlich». Dieser gesetzlich geschützte Begriff setzt voraus, dass ein Produkt weder kariogen noch erosiv ist, was ein Gesuchsteller im Einzelfall durch wissenschaftliche Studien nachweisen muss. Als Zuckeraustauschstoff wird heute oft Isomalt verwendet, welcher technologisch ähnliche Eigenschaften besitzt wie die gärungsfähigen Zuckerarten.
Weitere moderne und erfolgreiche Produktklassen dominieren bei den Zuckerwaren: Zum Einen vitaminangereicherte und zum Andern Husten- und Halsbonbons, welche der Heilmittelgesetzgebung unterliegen. Eine Zwischenstufe bilden die nicht bewilligungspflichtigen Erfrischungsbonbons, z.B. mit gering dosiertem Menthol.
In der Zuckerwarenbranche herrschen industrielle Betriebe vor. Die grössten Schweizer Marktteilnehmer sind Ricola und F. Hunziker & Co. Gewerbliche Confiserien dagegen verarbeiten vor allem Schokolade, daher spielt dort die Bonbon- oder Marzipanherstellung eine geringe Rolle. Sie stellen jedoch teilweise Fruchtgelées, Nougat und gebrannte Mandeln selbst her.
Eine interessante Entwicklung geschah in den letzten Jahren im Detailhandel, wo in der Schweiz der Offenverkauf von Zuckerwaren stark zunahm (letztes Bild). Mehrere spezialisierte Firmen eröffneten Kleinverkaufsstellen, aber auch Merkur und sogar Coop Pronto Shops stiegen ein. Sie sprechen vor allem Kinder und Jugendliche an.
Beispiele spezialisierter Marktteilnehmer
Chocolat Frey AG (Migros): einzige Kaugummifabrik der Schweiz
Disch AG (Ricola-Tochter): Hart- und Kaubonbons, Gummiartikel. Spezialisiert auf Speziallebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel und freiverkäufliche Medikamenten als Lohnhersteller.
Dr. med. Aufdermaur (Domaco): Swissmedic-registrierte und vitaminierte Produkte, Giessprodukte (Gummibonbons). Kräuter- und Fruchtbonbons sowie Weichtoffees mit und ohne Zucker. Tabletten wie Traubenzucker, zuckerfreie Erfrischungstabletten. Export-orientiert.
F. Hunziker + Co: Bonbons, Eigenmarken (zB Migros), zahnpflegendes Bonbon «Candida»
Gysi AG: Dragées, Gelée- und Nougat-Produkte
Halter Bonbons AG: Fruchtbonbons, gefüllte Bonbons und Caramelsticks, Sprudelbonbons, Caramels. Feiert im 2007 das Hundert-Jahre-Jubiläum.
Olo Marzipan O. Lohner AG: Marzipan.
Ricola AG: Kräuterbonbons mit und ohne Zucker, exportorientiert.
Zile Bonbons AG: Weich- und Hartbonbons (auch gefüllte und sprudelnde), Dragées, Caramels, Zuckerostereier, SwissMedic registrierte Bonbons, Lohnherstellung für die Pharmaindustrie. Functional Toffes (Nahrungsergänzung)
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Zuckerwaren-Trends
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