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12.8.2008
| Druckansicht | KURZNEWS 12. August.2008
Berner Käserei darf weiterhin Greyerzer AOC produzieren / Geringere Obsternste erwartet / Nestlés erstes Halbjahr 08 mit 5 Mrd. Franken Reingewinn / Mifroma übernimmt Ostschweizer Käsehändler / US-Gouverneur Schwarzenegger greift bei Fettsäuren durch
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Berner Käserei gewinnt «Greyerzer»-Streit
11.08.2008 - (lid) - Eine Berner Käserei darf ihren Käse weiterhin «Greyerzer» nennen, obwohl sie sich die Milch nur einmal täglich liefern lässt. Die geschützte Ursprungsbezeichnung «Gruyére AOC» darf laut dem entsprechenden Pflichtenheft nur verwendet werden, wenn die Milch zweimal täglich sofort nach dem Melken an die Hersteller-Käserei geliefert wird. Die Milchverwertungsgenossenschaft Trubschachen erhält die Milch allerdings täglich nur einmal geliefert, erfüllt aber nicht alle Bedingungen für eine Sonderbewilligung.
Das Bundesgericht hat die Beschwerde des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) jedoch abgewiesen. In seinem Entscheid hält es grundsätzlich fest, dass AOC-Pflichtenhefte entgegen der Ansicht des BLW vom Richter in einem konkreten Anwendungsfall auf ihre Verfassungsmässigkeit überprüft werden dürfen, wie die Nachrichtenagentur SDA am 11. August 2008 schreibt.
Pflichthefte dürften dabei durchaus auch Qualitätsanforderungen enthalten, die über diejenigen des Lebensmittelrechts hinausgehen würden, wie hier die zweimalige Milchlieferung pro Tag. Allerdings dürften die entsprechenden Bestimmungen weder sinn- noch zwecklos sein. Zudem müssten sie rechtsgleich angewendet werden.
Letzteres sei hier nicht der Fall: Bei den Greyerzer-Herstellern im Kanton Bern würden sich nur gerade sieben der insgesamt 16 Käsereien zweimal täglich Milch liefern lassen. Der betroffenen Käserei dürften deshalb nicht strengere Bedingungen gestellt werden als der Mehrheit der Gruyère-Produzenten im Kanton.
(Quelle: LID / 11.8.2008)
Mittlere Ernte bei Äpfeln, Defizit bei Birnen
In diesem Jahr wird bei den Schweizer Apfelkulturen mit 132 640 Tonnen eine knapp
15 Prozent geringere Ernte erwartet als im Vorjahr (154 632 t). Dies zeigt die diesjährige
nationale Obsternteschätzung. Damit liegt die Schätzung leicht (4.5 %) unter dem Mittel der
Ernten der letzten fünf Jahre (138 775 t). Bei den Birnenkulturen wird mit 15 650 Tonnen eine nahezu halb so grosse Ernte geschätzt wie die letztjährige Grossernte (27 735 t). Dies ist über ein Drittel weniger als im 5-Jahres-Schnitt (25 634 t).
Rund drei Viertel der Äpfel und zwei Drittel der Birnen gelangen als Tafelfrüchte in den
Handel oder werden direkt von den Produzenten vermarktet. Der Rest wird meist als
Mostobst verwertet und bei den Birnen ausserdem destilliert. Die Zahlen wurden von regionalen Obstbau-Experten erhoben. Die Erhebung wird vom Bundesamt für Landwirtschaft koordiniert und finanziert.
Die mittleren Ernteaussichten führt der Schweiz. Obstverband auf einen geringen
Fruchtbehang zurück, das heisst auf eine geringere Anzahl Früchte pro Baum. Dies ist
besonders bei den Birnen stark ausgeprägt. Offensichtlich spüren die Birnbäume die
letztjährige Grossernte (sog. Alternanz). Zudem hat vermutlich eine Trockenperiode zu
Beginn der Wachstumsperiode im Frühjahr die Entwicklung gehemmt. Hagelschläge haben
die Früchte wenig geschädigt, und dank wirksamen und umfassenden
Bekämpfungsmassnahmen fallen die Feuerbrand-bedingten Ausfälle nicht ins Gewicht.
Die Vegetationsentwicklung liegt im langjährigen Durchschnitt. Die Frühäpfelernte
(Gravensteiner, Summerred) hat bereits begonnen. Die Haupternte der Herbst- und
Lageräpfel und -birnen wird von September bis Ende Oktober erfolgen.
(Quelle: Schw. Obstverband / 11.8.2008)
Streptomycin – über 99 Prozent der Honigproben unter Grenzwert
Erstmals wurde im Frühjahr 2008 im Kampf gegen die Kernobst-Bakterienkrankheit Feuerbrand wie im umliegenden Ausland auch in der Schweiz der Antibiotika haltige Wirkstoff Streptomycin eingesetzt. Dadurch konnten grössere Schäden in den Obstanlagen vermieden werden.
Im Bezug auf eine Honig-Kontamination zieht der Schweiz. Obstverband (SOV) ein positives Fazit. Bis heute sind dem SOV über 1800 Analysenresultate aus den Kantonen AG, BE, LU, SG, SO, TG, ZH und ZG bekannt. 11 Proben liegen über dem gesetzlichen Toleranzwert von 0.02 Milligramm Streptomycin pro kg Honig, das ist weniger als ein Prozent. Den vom SOV und Imkerverband festgelegten strengeren Interventionswert von 0.01 mg pro kg überschreiten lediglich 44 Proben (2.4 %). Der Honig dieser Proben wird vom SOV aufgekauft und entsorgt. Antibiotika-Rückstände auf den Früchten sind nicht möglich. Das Produkt wurde ausschliesslichwährend der Blütezeit eingesetzt. Es baut sich innerhalb weniger Tage vollständig ab.
(Quelle: Schw. Obstverband SOV, 11.8.2008)
Nestlés Halbjahresgewinn bei über 5 Mrd. Franken
Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat den Reingewinn im ersten Halbjahr 2008, trotz hohen Rohstoffpreisen, um 6,1 Prozent auf 5,2 Milliarden Franken gesteigert. Der Umsatz nahm um 3,8 Prozent auf 53,1 Mrd. Franken zu.
Wachstumstreiber war das Geschäft mit Nahrungsmitteln und Getränken, das einen Umsatz von 49,3 Mrd. Franken brachte, wie Nestlé in einer Medienmitteilung vom 7. August 2008 schreibt. Die Produktionskosten der Gruppe stiegen wegen der höheren Rohstoffpreise auf nunmehr 42,8 Prozent des Umsatzes. Dies konnte jedoch teilweise durch Effizienzsteigerungen kompensiert werden. So sind die Kosten für Vertrieb und Verwaltung auf 33,3 Prozent des Umsatzes gesunken.
Zum Aktienrücklaufprogramm teilte Nestlé mit, dass die Gruppe im laufenden Jahr voraussichtlich rund 9 Mrd. Franken für den Rückkauf eigener Aktien ausgeben wird. Das sind rund 2 Mrd. Franken mehr als ursprünglich geplant wurde. Bis Ende 2008 werden damit Aktien im Wert von rund 13 Mrd. Franken zurückgekauft sein. Das im vergangenen Jahr angekündigte Aktienrückkaufprogramm sieht Rückkäufe im Ausmass von 25 Mrd. Franken vor.
(Quelle: LID / 7.8.2008)
Mifroma übernimmt den Käsehändler Dörig
Die MIfroma SA in Ursy (FR) hat 85 % des Aktienkapitals der Firma E. Dörig Käsehandel AG in Urnäsch (AR) übernommen. Der fünfköpfige Betrieb ist seit über 65 Jahren in der Veredlung und dem Handel von Appenzellerkäse und verschiedenen Spezialitäten tätig. Mit der Übernahme baut die Mifroma ihre Marktposition weiter aus und bestärkt ihre Absicht, den Verkauf von Ostschweizer Käsespezialitäten und insbesondere des Appenzellers auszubauen und zu fördern.
Die Übernahme erfolgt rückwirkend auf den 1. August 2008, unter Vorbehalt der Bewilligung der Wettbewerbskommission. Die bisherigen Eigentümer Urs und Leo Dörig verkaufen ihre Aktienmehrheit, um die Marktchancen aktiv zu nutzen und die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Durch den Zusammenschluss mit MIFROMA eröffnen sich für die Dörig AG neue Märkte sowie die Möglichkeit, Synergien zu nutzen. Die MIFROMA stärkt durch die Übernahme ihre Position sowohl auf dem schweizerischen Markt, als auch auf den Exportmärkten.
«Dörig bleibt Dörig». Nach der Übernahme geht die Leitung des Betriebs an Urs Dörig, der bereits zuvor zusammen mit seinem Bruder das Geschäft führte. Alle Mitarbeitenden werden weiterbeschäftigt. So kann die Dörig AG ihre bisherige Tätigkeit fortführen und ausbauen, ihr grosses Know-how bewahren und die Investitionen der letzten zwei Jahre in die Renovierung und Erweiterung der Käsekeller zum Tragen bringen. Am Markt tritt die Dörig Käsehandel AG weiterhin selbstständig auf und wird ihre Kunden, die ihr seit Jahrzehnten treu sind, auch in Zukunft aktiv betreuen und direkt beliefern.
Mifroma gehört, genauso wie die Elsa (Estavayer Lait SA), zur Migros-Gruppe. Mifroma ist Marktführerin in der Schweiz für Hart- und Halbhartkäse, Elsa gehört zu den wichtigsten Anbietern von Milchprodukten. Die Tochtergesellschaft Mifroma France hat ihren Hauptsitz in Chalamont, im Département Ain.
(Quelle: Mifroma, 6.8.2008)
Aus SVAMH wird Mutterkuh Schweiz
Die Schweizerische Vereinigung der Ammen- und Mutterkuhhalter (SVAMH) hat einen neuen Namen. Am 8. August heisst die SVAMH neu Mutterkuh Schweiz.
Die Namensänderung wurde an der letzten Vereinsversammlung mit grossem Mehr beschlossen, wie die SVAMH in einer Medienmitteilung vom Dienstag 5. August schreibt. Das Finden eines neuen Namens wurde mit Unterstützung der Mitglieder und einer Agentur angegangen. Startschuss war ein Wettbewerb in der Vereinszeitschrift. An der beef.ch 2007 wurden schliesslich dem Publikum zehn Vorschläge zur Abstimmung unterbreitet. Der Name «Mutterkuh Schweiz» sowie das neue Logo gingen als Sieger dieser Abstimmung hervor.
Mutterkuh Schweiz vereinigt rund 4'900 Mitglieder aus der ganzen Schweiz. Der Mitgliederbestand wächst seit der Gründung jährlich um 100 bis 300 Betriebe. Bekannt sind insbesondere die Markenprogramme Natura-Beef und SwissPrimGourmet. In diesen werden jährlich steigende Mengen an Tieren aus der Mutterkuhhaltung vermarktet, im letzten Berichtsjahr knapp 40'000.
An der beef08 in Will SG findet am 16. und 17. August 2008 eine Ausstellung der Mutterkühe statt. Im Rahmen dieses Anlasses wird auch der neue Name für die SVAMH, Mutterkuh Schweiz, gefeiert.
(Quelle: LID / 5.8.2008)
Bundesstaat Kalifornien verbietet Transfettsäuren
Erstmal hat ein US-Bundesstaat Transfettsäuren in Restaurantspeisen verboten. Gouverneur Arnold Schwarzenegger unterzeichnete ein Gesetz, nachdem Gasstätten bis 2010 alle Gerichte mit Transfettsäuren von ihrer Speisekarte streichen müssen. Von 2011 an ist zudem das Frittieren von Backwaren in solchen Fetten verboten, in denen dabei Transfettsäuren entstehen. Die Städte New York, Philadelphia und Seattle haben bereits Verordnungen zum Verbot von Transfettsäuren erlassen.
Untersuchungen belegen, dass die Fette Entzündungsreaktionen im Körper fördern und die Cholesterinwerte verschlechtern. Das Verbot sei ein großer Schritt in Richtung einer gesünderen Zukunft für Kalifornien, so Schwarzenegger. In der EU gibt es nur für Babynahrung einen Grenzwert für Transfettsäuren.
Der Ernährungserziehung dient auch die Tatsache, dass die Stadt Los Angeles in einem bestimmten Stadtteil das Eröffnen neuer Fastfood-Läden verbietet. Ein Jahr lang dürfen keine neuen Schnellimbisse mehr eröffnet werden. Stadträtin Jan Perry hatte das Gesetz eingebracht und will damit einer Fehlernährung den Kampf ansagen. In der kalifornischen Metropole ist jedes vierte Kind zu dick. Einer Erhebung zu folge gibt ein Amerikaner durchschnittlich 500 Dollar pro Jahr für Fast Food aus.
(Backspiegel / 1.8.08)
MARKTPLATZ
Nachhaltig gefangene Fische aus der Dose
Coop führt als erste Detailhändlerin der Schweiz «Weissen Thon in Olivenöl» und «Makrelenfilets in Olivenöl» aus der Dose ein. Die Fische stammen aus nachhaltiger Fischerei und werden mit Angel oder Leinen gefischt. Die für Coop tätigen Fischereien wurden 2007 bzw. 2001 mit dem MSC-Siegel für ökologische Verträglichkeit ausgezeichnet. Für Thunfisch handelt es sich um ein kleines familiengeführtes Unternehmen mit Sitz in San Diego, Kalifornien. Die Makrelen stammen aus der englischen Grafschaft Cornwall. Beide Produkte werden durch die bretonische Conserverie Chancerelle verarbeitet. Das traditionsreiche Unternehmen vertreibt die Produkte unter der Marke «Connétable».
Der Weisse Thunfisch ist eine von sechs kommerziell wichtigen Thunfischarten. In der Regel wird er in Dosen angeboten und eignet sich zur Bevo rratung ausserordentlich gut. Der Fisch mag warme Gewässer, schwimmt in Schwärmen und ist südlich des Äquators, im pazifischen Ozean, zu finden.
Weisser Thun vom Aussterben bedroht?
Non-Profit-Organisationen raten bei Weissem Thun richtigerweise zur Vorsicht. Einige Bestände sind durch Überfischung stark bedroht und auf einem historischen Bestandestief angelangt. Deshalb werden die Verbraucher von Thunfisch angehalten, diesen mit Bedacht zu kaufen.
Woher stammt der neue MSC-Thunfisch (thunnus alalunga) von Coop?
Coop bietet als erste Detailhändlerin der Schweiz Dosenfisch aus nachhaltiger Fischerei an: Weisser Thun in Olivenöl und Makrelenfilets in Olivenöl. Der Weisse Thun stammt aus einer kleinen Fischerei mit Sitz in San Diego, die 2007 mit dem MSC-Siegel für ökologische Verträglichkeit ausgezeichnet worden ist. Mit 21 Bo oten fangen die Fischer ca. 3 000 bis 4 000 Tonnen Weissen Thunfisch pro Jahr. Die Fangreisen dauern mehrere Wochen. Die Fische werden seit mehr als 100 Jahren mit Angeln und Leinen gefangen und einzeln aus dem Wasser gezogen. Bei dieser traditionellen Art der Fischerei fällt quasi kein Beifang an und weil die Fanggeräte ausschliesslich an der Wasseroberfläche verwendet werden, gibt es keine schädigenden Berührungen mit dem Meeresboden.
Woher stammt die MSC-Makrele (scomber scombrus) von Coop?
Die Makrelen werden ebenfalls mit Angeln und Leinen gefangen. Sie stammen aus den Gewässern vor Cornwall, England. Wie auch beim Thunfisch gibt es hier kaum Beifang und die Fischer haben ein spezielles Gebiet ausgewiesen, in dem nur kleine Boote mit traditionellem Fanggerät fischen dürfen. Grosse Trawler sind hier nicht erlaubt, um den jungen Makrelen eine Chance zum Wachsen und Fortpflanzen zu geben.
Wo werden die Fische verarbeitet?
Beide Produkte werden von der 1853 gegründeten bretonischen Conserverie Chancerelle in Douarnenez verarbeitet und verpackt und unter der Marke CONNÉTABLE vertrieben (www.connetable.com). Das traditionsreiche Haus ist weltweit der älteste Produzent von Sardinenkonserven. Chancerelle verarbeitet in sechster Generation, nach traditionellen Methoden, unter Verwendung modernster Qualitätssicherungsstandards nach der HACCP-Methode.
Was ist der MSC «Marine Stewardship Council» ?
Der MSC ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, welche 1997 gegründet wurde. Ihr Ziel ist die Thematisierung und Lösung des weltweiten Problems der Überfischung. Gemeinsam mit Wissenschaftlern, Fischereiexperten und Umweltorganisationen wurde ein Umweltstandard für die Auszeichnung von Fischereien entwickelt. Insgesa mt dürfen derzeit 30 Fischereien weltweit das blaue Gütesiegel nutzen.
Coop-Kundinnen und -Kunden erkennen Fischerzeugnisse aus zertifizierten Betrieben am blauen MSC-Label. Heute führt Coop bereits 21 MSC-Produkte. «Aufgrund der schlechten Situation einiger Bestände sind die Konsumenten verunsichert. Bei Coop finden Sie nun Weissen Thunfisch mit dem blauen MSC-Siegel und können so sicher sein, dass der Fisch aus einer umweltverträglichen Fischerei stammt», sagt Rupert Howes, Geschäftsführer der MSC.
Die WWF Seafood Group setzt sich seit einem Jahr für einen verantwortungsvollen Umgang mit Meerestieren und deren Umwelt ein. Bereits vor einem Jahr hat Coop ein klares Zeichen gesetzt und den Verkauf akut bedrohter Fische aus Wildfang (Zackenbarsch, Rochen, Blauflossenthunfisch und Beryx) gestoppt. Coop ist Mitgründerin der WWF Seafood Group.
(Quelle: Coop / 4.8.2008)
(fma)
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