foodaktuell.ch
Internetmagazin für die Lebensmittelbranche Freitag, 03. Mai 2024
Fleisch & Delikatessen
Aktuell: Sensation beim Trockenfleisch-Test
Report:
Frischeverlängerung mit Vakuum oder Schutzgas?


Tipps & Wissen: IFFA 2016: Metzgerei-Trends
Backwaren & Confiserie
Aktuell: Innovationen an der ISM 2016: Rückblick
Report:
Neue Stevia-Generation ohne Bitterkeit


Tipps & Wissen: Undeklarierte Allergene in Broten beanstandet
Gastronomie
Aktuell: Kantonslabor Basel prüft Restaurant-Hygiene
Report:
Metzgereiprodukte in der Patientenernährung?


Tipps & Wissen: Geschmacks-Trends von morgen
Inhalt
Home
Nachrichten
Fleisch & ...
Backwaren & ...
Gastronomie
Über uns, Werbung
Archiv, Suche
Impressum
3.2.2016
Messetipp: IFFA 2016 in Frankfurt

„Fleischindustrie 4.0“ nimmt Fahrt auf
anzeigen...

Partner/Sponsoren

Cash+Carry Angehrn: Frische für Profis an neun Standorten in der Deutschschweiz.
Direkt zur CCA-Website:
www.cca-angehrn.ch


Empfohlene Links:

Fachschule für Bäckerei,
Konditorei, Confiserie:
www.richemont.cc


Fachschule für Metzgerei:
www.abzspiez.ch


Internationale Privat-Fachschule für Koch-Profis: European Culinary Center DCT in Vitznau LU
Deutsch: http://german.dct.ch
English: www.culinary.ch


Internet- und Socialmedia-Auftritte:
www.chrisign.ch







Schweizerischer Bäckerei- und Konditorei-Personal-Verband


Nachrichten

5.9.2008

Druckansicht
Schweizer Kartoffeln sind knapp

Die diesjährige Kartoffelernte ist zu klein. Die Kartoffelpreise steigen deshalb an. Trotzdem kehren immer mehr Bauern der Kartoffelproduktion den Rücken.




Die Schweiz ist ein Kartoffelland, aber nur der Konsum steigt. Die Bauern verlieren langsam das Interesse an der «tollen Knolle».


58'000 Tonnen Kartoffeln fehlen in diesem Jahr. "Die Anbaufläche ist gegenüber dem Vorjahr um 600 Hektaren gesunken, ein Trend, der schon seit Jahren anhält", sagt Ruedi Fischer, Präsident des Verbandes Schweizerischer Kartoffelproduzenten VSKP. Die anspruchsvolle und arbeitsintensive Kartoffelproduktion verliert an Attraktivität, viele Bauern setzen statt dessen auf Grasland und Milchproduktion. In der Westschweiz steigen viele auf Weizen um, weil das Risiko geringer ist.

So wird in diesem Jahr eine Gesamtkartoffelernte von 408'300 Tonnen erwartet, 16,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Dem steht eine steigende Tendenz beim Kartoffelkonsum gegenüber, wie der "Schweizer Bauer" das Marktforschungsinstitut IHA zitiert. Danach werden gegenüber dem Vorjahr 1,7 Prozent mehr Speisekartoffeln gegessen und 2,9 Prozent mehr Pommes Frites, Chips und ähnliches.

Importe sind nicht billiger

Fritz Stucki, Leiter des Kartoffeleinkaufes beim Branchenleader Fenaco, bestreitet nicht, dass Kartoffelmangel herrscht, und zwar sowohl bei den Speisekartoffeln als auch bei den Frites- und Chipskartoffeln. Er betont aber, dass es sich bei den Zahlungen um Schätzungen handle. "Viele Kartoffelfelder waren bei der Ernteschätzung noch grün. Bei den späten Sorten ist deshalb ein Zuwachs noch gut möglich."

Mitte Oktober werde man den Lagerbestand bilanzieren und frühestens dann allfällige Importanträge stellen. Ein Preisvorteil für die Fenaco sei dadurch nicht zu erwarten. "Rechnet man Zoll und Transportkosten dazu, kommt man etwa auf das Schweizer Preisniveau", sagt Stucki. Das Ziel und der "absolute Wille" sei deshalb, möglichst alle irgendwie verarbeitbaren Kartoffeln zu verarbeiten, betont Stucki.

Der Engpass komme nicht überraschend, sagt Ruedi Fischer. Im Frühjahr wurde zwar gewichtsmässig mehr Saatgut verkauft als im Vorjahr, aber die Saatgutknollen seien "relativ gross" gewesen. Weil es weniger Saatkartoffeln gab und beim Setzen alle 25 Zentimeter ein Kartoffel vergraben wird, reichte die Menge weniger weit als angenommen.

Düngerpreise verdreifacht

Dank der fehlenden Verarbeitungskartoffeln erhalten die Bauern nun bessere Preise. Die Mitte August in der Branchenorganisation Swisspatat ausgehandelten und seit Anfang September gültigen Preise sind im Schnitt um gut drei Franken pro 100 Kilogramm höher. Für die Sorte Agria, die wichtigste Sorte für die Pommes Frites-Herstellung, werden 43.50 Franken bezahlt, 1.65 Franken mehr als im Vorjahr. Noch stärker steigen die Preise für die Chips-Sorten: Die Sorte Lady Claire kostet neu 45.40 Franken pro 100 Kilogramm. Die Preiserhöhungen seien "ein Schritt in die richtige Richtung", sagt Fischer. Jedoch seien auch die Produktionskosten stetig anstiegen.

"Eine Hektare düngen kostete vor drei Jahren 500 Franken, im nächsten Jahr wird das, mit dem heuer gekauften Dünger, 1'500 Franken kosten." Auch Pflanzenschutz und Diesel würden teurer. "Wir werden deshalb bereits in den nächsten Wochen mit den Abnehmern erste Verhandlungen um die nächstjährigen Preise führen." Für die Kartoffelbauern sei es wichtig, möglichst rasch ein Preissignal fürs nächste Jahr zu haben. Denn die Anbauplanung fürs nächste Jahr laufe bereits. Stucki sagt dazu, dass es wohl keine Nullrunde werde geben können, über die Höhe wolle er sich aber nicht auslassen. "Man muss auch den Markt im Auge behalten", sagt er. Im Detailhandel sei die Konkurrenz gross, auch bei den Kartoffelprodukten.

Bauern und Böden sind kartoffelmüde

Stefan Krähenbühl, Kartoffelbauer und Berater am Inforama Seeland, sieht eine düstere Zukunft für den Schweizer Kartoffelbau. "Viele Kartoffelbauern gehen gegen die Sechzig, die meisten Jungen interessieren sich nicht mehr für die Kartoffeln." Er glaubt deshalb, dass der Rückgang bei den Kartoffelbauern sich beschleunigen wird. Der Wegfall der Überschussverwertung ab dem nächsten Jahr werde eine weitere Professionalisierung zur Folge haben. Viele, die noch "nebenbei" Kartoffeln pflanzen, würden deshalb damit aufhören. Dazu komme, dass viele Böden im Mittelland "kartoffelmüde" seien. "Vielleicht sollte man dem Boden und den Erträgen zuliebe auf einer Parzelle nur alle sieben bis acht Jahre Kartoffeln anbauen statt alle vier Jahre", sagt er. Vier Jahre sind in den heutigen Gesetzesbestimmungen zum Ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) erlaubt.

Grosse Preisunterschiede

Verärgert sind die Kartoffelbauern, die auf die Sorte Innovator gesetzt haben. Ihnen empfahl die Fenaco im Frühling, weil zu wenig Agria-Saatgut vorhanden war, Innovator anzupflanzen. Die Fenaco-Tochter Frigemo macht daraus Pommes Frites für McDonald's. Nun ist bei Innovator das Angebot aber grösser als die Nachfrage, der Preis wurde deshalb nur gerade um 60 Rappen nach oben angepasst.

Stefan Krähenbühl, Kartoffelbauer und Berater am Informa Seeland, hält dies für ein falsches Signal, er findet, die Preise für die verschiedenen Sorten müssten näher beieinander sein. "Die Sortensteuerung läuft über den Preis." Wenn der Preis für Innovator jetzt so tief sei, dann werde im nächsten Jahr viel weniger davon angepflanzt. Die Preisdifferenz sei systembedingt, sagt Fenaco-Mann Stucki. Er glaubt, dass Innovator trotzdem für den Anbau interessant bleibt. "Es ist eine gute Sorte mit hohen Erträgen und wenigen Problemen." Deshalb würden den Kartoffelbauern, anders als bei den Speisekartoffeln, auch keine Sortierkosten verrechnet. (Text: LID / Roland Wyss-Aerni) (gb)


__________________________________________


9.2.2016
Wenn das Essen die Gene verändert
Mütter beeinflussen mit ihrer Ernährung den Fett- und Zuckerstoffwechsel der Nachkommen durch epigenetische Veränderungen.
weiter...

8.2.2016
KURZNEWS 8. Februar 2016
Olivenöl-Preise um 20 Prozent gestiegen / Desinfektionsmittelrückstände in Lebensmitteln nachgewiesen / 23 Mio. Europäer pro Jahr erleiden Lebensmittel-Infektionen
weiter...

4.2.2016
KURZNEWS 4. Februar 2016
Micarna-Gruppe übernimmt Gabriel Fleury SA / Tête de Moine erhält eigenes Fest / Weichmacher fördern Übergewicht
weiter...

2.2.2016
KURZNEWS 2. Februar 2016
Lidl steigert Export von Schweizer Lebensmitteln / Täuschungen mit geschützten Bezeichnungen GUB / GGA / Zu viel Milch produziert / Warum schützt Rohmilch vor Allergien und Asthma?
weiter...

1.2.2016
Schwieriges 2015 für Schweizer Käseexporte
Der geringe Käseexportzuwachs von +0.3% im 2015 wurde dank einer Exportsteigerung ausserhalb der EU erzielt. Mengenmässig wurde 1.5% weniger in die EU exportiert.
weiter...

28.1.2016Hopfenextrakt als natürliches Konservierungsmittel
26.1.2016KURZNEWS 26. Januar 2016
21.1.2016Regelmässiges Streicheln beschleunigt Kälbermast
19.1.2016KURZNEWS 19. Januar 2016
18.1.2016Migros mit stabilem Umsatz im 2015
14.1.2016Wurstwaren wegen Deklarationsmängeln beanstandet
12.1.2016KURZNEWS 12. Januar 2016
8.1.2016Coop im 2015 mit weniger Umsatz
6.1.2016KURZNEWS 6. Januar 2016
5.1.2016Kaffee wirkt entzündungshemmend und zellschützend
30.12.2015fial gegen Nahrungsmittel-Spekulation-Initiative
28.12.2015KURZNEWS 28. Dezember 2015
24.12.2015KURZNEWS 24. Dezember 2015
22.12.2015Alternativen zum abzuschaffenden Schoggigesetz
17.12.2015KURZNEWS 17. Dezember 2015
15.12.2015KURZNEWS 15. Dezember 2015
8.12.2015KURZNEWS 8. Dezember 2015
3.12.2015KURZNEWS 3. Dezember 2015
1.12.2015KURZNEWS 1. Dezember 2015
30.11.2015Offiziell beste Jung-Metzgerin: Manuel Riedweg
26.11.2015KURZNEWS 26. November 2015
24.11.2015Ernst Sutter: offiziell beste Schweizer Metzgerei
19.11.2015KURZNEWS 19. November 2015
17.11.2015KURZNEWS 17. November 2015
11.11.2015Erforscht: Zartheit von vakuum-gegartem Fleisch

Eine vollständige Liste aller älteren Nachrichten finden Sie im Archiv


Die Redaktion empfiehlt:

Archiv der Nachrichten

Archiv der Varia-Beiträge

foodaktuell.ch-Newsletter

foodaktuell Journal (Print)

Delikatessen-Führer delikatessenschweiz.ch






Copyright Codex flores, Huobstr. 15, CH-8808 Pfäffikon (SZ)