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20.11.2008

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Ferkel: Micarna will Inhalationsmethode

Als schmerzfreie Ferkelkastration setzt die Migros wegen der Konsumentenakzeptanz und Auflagen des BVET auf die Inhalatonsmethode.


In der Schweiz werden jährlich rund 1,3 Mio männliche Ferkel in den ersten zwei Lebenswochen kastriert. Denn: Nach der Geschlechtsreife hat ein Teil der Tiere - falls nicht kastriert - einen erhöhten Anteil an den Stoffen Androstenon und Skatol im Muskelfleisch. Erhitzt man dieses Fleisch, macht sich ein typischer Ebergeruch bemerkbar, der viele Konsumenten stört. (Bild: Inhalation)

Die Migros setzt gemeinsam mit ihrem Fleischverarbeitungsbetrieb Micarna SA bei der Ferkelkastration auf die Inhalationsmethode, die Kastration unter Narkose und Schmerzausschaltung. Die Umsetzung erfolgt bereits ab 1. Juli 2009. Der Hauptgrund für diese Haltung: die Methode geniesst bei den Konsumentinnen und Konsumenten die grösste Akzeptanz.

Die Haltung der Migros und Micarna ist klar: das Tierwohl und die Bedürfnisse der Konsumentinnen und Konsumenten stehen klar im Vordergrund. Für das Tierwohl wäre die Ebermast die beste Lösung, weil diese Methode als einzige die Ferkel unversehrt lässt. Fakt ist, dass dabei der Anteil an geruchsbelasteten Schlachtkörpern zu hoch und die damit notwenige Verwertung dieses Fleisches nicht geregelt ist.

In unseren Breitengraden stösst solches Fleisch bei den Kundinnen und Kunden auf geringe Akzeptanz. Daher eignet sich die Ebermast derzeit nur für eine Nischenproduktion. Die Migros will den Kundinnen und Kunden auch in Zukunft qualitativ einwandfreies Schweinefleisch zu attraktiven Preisen anbieten.

Alternativ gibt es zwei mögliche Methoden: die Kastration mit Narkose und Schmerzausschaltung - die Inhalationsmethode - sowie die Impfung gegen Ebergeruch. Am schnellsten umsetzbar ist die Inhalationsmethode: sie ist praxistauglich und wird von den Konsumentinnen und Konsumenten klar positiv und besser als die Impfung bewertet und akzeptiert, wie eine Studie des Marktforschungsinstitutes 'Link' ergeben hat.

Obwohl der Impfstoff, ausser in der Schweiz in keinem anderen europäischen Land zugelassen ist, zeigte sich die Migros gegenüber der Impfmethode noch im vergangenen Juni offen. In der Zwischenzeit hat das Bundesamt für Veterinärwesen BVET dargelegt, wie mit gegen Ebergeruch geimpften Schweinen und deren Schlachtkörper umzugehen ist. Bei Anlieferung von geimpften Tieren sind im Sinne der Rückverfolgbarkeit zusätzliche Qualitätssicherungsmassnahmen vorgeschrieben.

Bis heute werden in der Schweiz jährlich rund 1,3 Millionen männliche Ferkel ohne Betäubung kastriert. Die Migros setzt daher, zugunsten des Tierwohls und der Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden, die Inhalationsmethode ab spätestens 1. Juli 2009 vorzeitig um - und nicht erst ab dem Januar 2010 wie es das Gesetz vorsieht. (Medienmitteilung MGB) (gb)


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