Ein Expertenbericht befürwortet die Cervelasproduktion mit europäischen und brasilianischen Rinderdärmen. Und Paraguay darf seit heute liefern.
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Am Problem der Beschaffung von Rinderdärmen als Wursthüllen, vor allem für den beliebten Cervelas, wird mit Hochdruck weitergearbeitet. Nachdem Brasilien als Lieferland ausgefallen war, ist es schwierig, Rinderdärme in der gewohnten Form, Menge und Qualität einzukaufen. Aus diesem Grunde haben Bundesbehörden und Fleischwirtschaft Ende 2007 eine Task Force gebildet.
In einer ersten Phase konzentrierte sich der Handel darauf, aus Argentinien und Uruguay vermehrt Ware der geforderten Spezifikationen zu beschaffen. Nachdem Paraguay erneut als Lieferland in Frage kommt, wird auch diese Bezugsquelle erschlossen. Der wichtigste Darmproduzent Paraguays hat nun mit Wirkung ab 22. Dezember 2008 die Exportzulassung für Lieferungen in die EU und in die Schweiz erhalten.
Nach der erfolgreichen Mission der Task Force vor Ort in Paraguay ist nun die Abwicklung der Formalitäten zwischen Asunción und Brüssel mit positivem Resultat abgeschlossen. Infolge der nach wie vor knappen Beschaffungsmärkte können jedoch Versorgungslücken mittelfristig immer noch nicht ausgeschlossen werden. Deshalb verstärkte die Task Force unter der Leitung von BVET-Direktor Hans Wyss und Ständerat Rolf Büttiker, Präsident des Schweizer Fleisch-Fachverbandes SFF ihre Bemühungen, gemeinsam mit den Behörden der EU eine neue Risikobeurteilung des Rinderdarmes vorzunehmen.
Mit diesem Ziel hatte die Task Force eine internationale Expertengruppe, bestehend aus englischen, holländischen und deutschen Wissenschaftern eingesetzt. Die Autoren des soeben fertig gestellten Berichts berechneten Szenarien unter der Annahme, dass die in der europäischen Wurstwarenproduktion verwendeten Rinderdärme aus Ländern stammen, welche gemäss Welttiergesundheits-Organisation (OIE) ein „kontrolliertes BSE-Risiko“ aufweisen. Bekanntlich dürfen Rinderdärme dieser Herkunft heute in der EU und der Schweiz nicht als Lebensmittel verwendet werden.
Der Bericht quantifiziert das Risiko, bezeichnet es als „extrem niedrig“ und stuft es gleicherweise günstig ein, wie bei anderen, allgemein akzeptierten Rindfleischprodukten. Die Task Force hat deshalb das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) gebeten, gestützt auf den Expertenbericht bei der EU-Kommission zu beantragen, Rinderdärme aus Ländern mit kontrolliertem BSE-Risiko wieder als Lebensmittel zuzulassen.
Die Task Force geht davon aus, dass damit eine Beurteilung durch die europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), ausgelöst wird. Das BVET hat die Risikoanalyse am 19. Dezember 2008 bei der EU-Kommission eingereicht.
Die Versorgung der Schweizer Fleischwirtschaft mit Wursthüllen hat sich gegenüber der Situation anfangs 2008 deutlich verbessert und ist für das Jahr 2009 weitgehend gesichert. Die Anstrengungen, Ware in genügender Menge und der geforderter Qualität zu beschaffen, werden aber weiter erhöht werden müssen. Gelöst ist das Beschaffungsproblem definitiv erst, wenn das grosse Reservoir Brasiliens wieder zur Verfügung steht.
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(Text: Medienmitteilung SFF)
(gb)
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