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Schweizerischer Bäckerei- und Konditorei-Personal-Verband
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30.12.2008
| Druckansicht | Kurznews 30. Dezember 2008
Swiss Chocolate Masters 2009 / Milch-Ladenpreis sinkt / Allergen-reduzierte Gentech-Erdnüsse / geschlechtsspezifische Wirkung von Coffein / Forscher fordern Fangstopp für grosse Fische
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Swiss Chocolate Masters 2009 an der FBK-Messe
Im Rahmen der 29. Schweizer Fachmesse für Bäckerei-, Konditorei- und Confiseriebedarf (FBK 09), die vom 25. bis 29. Januar 2009 in Bern (BEA bern expo) stattfinden wird, werden hochkarätige Berufswettkämpfe durchgeführt. An den Swiss Chocolate Masters 2009, organisiert von der Barry Callebaut Schweiz AG unter dem Patronat des Schweizerischen Konditor-Confiseurmeister-Verbands, wird die beste Schweizer Confiseurin oder der beste Schweizer Confiseur des Jahres auserkoren. Nach dem erfolgten Qualifikationsverfahren werden sich die sechs kreativen, talentierten Finalisten am Finale vom 25. und 26. Januar 2009 zum Thema „Haute Couture“ messen. Die Preisübergabe findet am Montag, 26. Januar 2009, um 16.00 Uhr, statt. Der/die Gewinner/in hat die Ehre, die Schweiz an den World Chocolate Masters, 14. bis 16. Oktober 2009, in Paris, zu vertreten. Informationen: www.swisschocolatemasters.com.
Die sechs Finalisten:
Mathieu Wermuth von Chexbres (VD), Pâtissier bei Moutarlier in Chexbres
Grégory Bourguet von Epalinges (VD), Chocolatier bei der Manuel SA in Epalinges
Gaëlle Emery von Flanthey (VS), Confiseurin bei der Zenhäusern Frères AG in Sion
Angela Brühlmann von Wittenbach (SG), Stellvertreterin des Chefs in der Konditorei-Confiserie Doessegger in St. Gallen
Fabian Sänger von Luzern, Produktentwickler bei der Kambly AG in Trubschachen
Thomas Schwarzenberger von Rotkreuz (ZG), Eidg. Dipl. Konditor-Confiseur in der Konditorei Nussbaumer in Cham
(Quelle: SBKV)
Migros und Coop senken Milchpreis
29.12.2008 - (lid) - Die beiden Grossverteiler Migros und Coop senken den Milchpreis erneut. Bei Coop kostet die Milch ab dem 29. Dezember 2008 5 bis 10 Rappen weniger pro Liter, bei Migros tritt die Milchpreissenkung von bis zu 15 Rappen pro Liter ab Montag, 5. Januar 2009 in Kraft.
Die Coop Halbfett-Pastmilch und Prix Garantie Vollmilch Past kosten neu 1.25 statt 1.35 Franken, wie es in einer Mitteilung vom Montag, 29. Dezember 2008 heisst. Die Coop Vollmilch Past wird 5 Rappen günstiger und kostet neu Fr. 1.45. Der Preisabschlag beim Käse folge gestaffelt und hänge vom jeweiligen Reifegrad ab, schreibt Coop weiter. Seien die Käseprodukte im Laden, die aus der günstigeren Milch gefertigt worden seien, sinke auch der Verkaufspreis. Die Preissenkung begründet Coop mit dem Angebotsüberhang. Weil der Milchpreis für die Bauern im letzten Jahr um 12 Rappen pro Liter gestiegen sei, sei die Produktion von Milch attraktiv geworden.
Die Migros gibt als Grund für die Milchpreissenkung die vollen Milchpulverlager an, wie es in einer Mitteilung heisst. Die jüngste Vereinbarung zwischen den Verarbeitern und den Milchproduzenten sehe vor, dass die Milchbauern ab 1. Januar 2009 pro Kilogramm Milch 9 Rappen weniger bekommen als im vergangenen Sommer ausgehandelt. Die Preise für Butter bleiben sowohl bei Coop und bei Migros unverändert. Bei Migros kann man es nicht verstehen, warum nicht auch die Butter vom tieferen Milchpreis profitieren könne.
Firmenpleite nach Skandal um verseuchte Milch
29.12.2008 - (lid) - Der chinesische Milchkonzern Sanlu, der im Mittelpunkt eines Skandals um Melamin verseuchtes Milchpulver steht, ist pleite. Wie sein australischer Teileigentümer Fonterra mitteilte, stellte ein Gericht in Shijazhuang das Unternehmen unter Gläubigerschutz. Sanlu werde nun einem Insolvenzverwalter unterstellt, berichtet die Nachrichtenagentur SDA am Mittwoch, 24. Dezember 2008. Fonterra-Chef Andrew Ferrier sagte, sein Konzern habe seine Investitionen in das chinesische Unternehmen bereits abgeschrieben. In der Volksrepublik China waren Milch und Milchprodukte offenbar flächendeckend mit der gefährlichen Industriechemikalie Melamin versetzt worden, um einen höheren Proteingehalt vorzutäuschen. Insgesamt waren 22 Unternehmen darin verwickelt.
Gerade für kleine Kinder ist die Chemikalie gefährlich, unter anderem kann sie bei ihnen Nierensteine hervorrufen. Nach Angaben der chinesischen Behörden sind insgesamt 294'000 Kinder nach dem Genuss der Milchprodukte erkrankt. 861 davon mussten Anfang Dezember immer noch im Spital behandelt werden. Sechs Babys starben wahrscheinlich daran, der Zustand von 154 weiteren Kindern wurde als "ernst" beschrieben. Fonterra hatte den Skandal im August öffentlich gemacht.
Allergen-reduzierte Erdnüsse könnten das Leben für Viele einfacher machen
Erdnussallergien gehören zu den häufigsten Lebensmittel-Allergien. In den
USA, wo viele Erdnüsse verzehrt werden, muss etwa eine von 200 Personen
streng darauf achten, in der Nahrung jede Spur von Erdnüssen zu vermeiden
– bereits wenige tausendstel Gramm Erdnusseiweiss können bei diesen
Personen eine allergische Reaktion auslösen. Etwa 15.000 Menschen jährlich
müssen wegen heftigen Reaktionen auf Erdnussverzehr in die Notfallabteilung
des Spitals, etwa 100 Personen sterben. Auch in Europa nimmt die
Zahl der Erdnussallergiker deutlich zu.
Elf verschiedene Eiweisse wurden in Erdnüssen als Allergene identifiziert.
Der Gehalt der beiden wichtigsten, Ara h 2 und Ara h 6, in den Nüssen
konnte jetzt von US-amerikanischen Forschern unter der Leitung von Peggy
Ozias-Akins deutlich reduziert werden. Sie brachten die Ablesung der Erbinformation
für diese Eiweisse mit dem RNAi-Verfahren zum Verstummen, bei
dem strukturell veränderte Genschnipsel in die Pflanze eingebaut werden.
Um die mögliche Auswirkung der gentechnischen Veränderung auf eine
Allergie-Auslösung zu prüfen, wurde die Reaktion von Erdnussextrakten mit
Seren von Erdnussallergie-Patienten untersucht. Bei unveränderten Erdnüssen
zeigen sich hier starke Reaktionen mit den Allergenen Ara h 2 und Ara h
6. Diese waren mit Extrakten der GVO-Erdnüsse deutlich reduziert.
Ein wichtiges Resultat dieser Versuche war, dass die transgenen Pflanzen
normal wuchsen und normale Erdnüsse produzieren. Damit konnte ausgeschlossen
werden, dass diese allergieauslösenden Eiweisse unersetzliche
Funktionen in der Pflanze spielen.
Allerdings würden nicht alle Allergiker
unmittelbar von diesen Pflanzen profitieren: nur etwa ein Drittel aller Erdnuss-
Allergiker reagieren ausschliesslich auf diese beiden Allergene, alle
anderen reagieren auch auf andere der neun noch vorhandenen Allergene
in diesen Nüssen. Die Forscher vermuten trotzdem, dass Erdnüsse ohne Ara
h 2 und Ara h 6 für die breite Öffentlichkeit nützlich sein könnten: da diese
beiden Eiweisse die stärksten Erdnuss-Allergene sind, würden Erdnüsse
ohne sie wohl deutlich weniger Personen gegen Erdnüsse sensibilisieren. Ob
dies tatsächlich so ist, muss allerdings erst nachgewiesen werden. Auch sei
es für eine landwirtschaftliche Nutzung ihrer Erkenntnisse sicherer, die
Ablesung der Allergen-Erbanlagen nicht nur wie in den beschriebenen Pilotversuchen
stark zu drosseln, sondern diese Gene ganz auszuschalten. Quellen: Internutrition / Ye Chu et al. 2008, "Reduction of IgE Binding and Nonpromotion of Aspergillus
flavus Fungal Growth by Simultaneously Silencing Ara h 2 and Ara h 6 in Peanut", J. Agric.
Food Chem. 56:11225–11233; "Genetically Modified Peanuts Could Save Lives", Wired
Science, 30. 11. 2008
Verzögerungstaktik bei der Gentech-Stärke-Kartoffel?
Bereits vor über einem Jahrzehnt wurde eine neuartige Kartoffelsorte entwickelt,
die durch einen gesteigerten Gehalt an Amylopektin besser für eine
industrielle Verarbeitung zu hochwertigen Stärkeprodukten für industrielle
Anwendungen geeignet ist. Die Produktion der hierbei nicht erwünschten
Amylose-Stärke wurde durch eine gentechnische Veränderung unterdrückt
(siehe POINT Oktober 2006) – dies ermöglicht eine wirtschaftlichere und
umweltschonendere Stärkeherstellung.
Nachdem die neue, als "Amflora"
bekannt gewordene Kartoffelsorte ausgiebig von der Herstellerfirma BASF
Plant Science in grossen Freilandversuchen auf Herz und Nieren geprüft
worden war, wurde 1996 ein Antrag auf Zulassung in der EU eingereicht.
2003 folgte aufgrund inzwischen geänderter rechtlicher Bedingungen ein
neuer Antrag auf Anbau. 2005 wurde zudem ein Antrag für eine Genehmigung
als Lebens- und Futtermittel eingereicht, damit Verarbeitungsreste der
Amflora auch verfüttert werden dürfen. Für die menschliche Ernährung ist
Amflora als reine Industriestärke-Kartoffel nicht vorgesehen, wäre aber
unproblematisch.
Im Dezember 2005 bestätigte die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde
EFSA, dass von Amflora keine höheren Risiken für
Mensch, Tier oder Umwelt ausgehen als von herkömmlichen Kartoffeln.
BASF erhoffte sich daraufhin einen raschen Abschluss des Zulassungsverfahrens,
und den Start des kommerziellen Anbaus im Jahr 2007.
Daraus wurde nichts. Die EU-Agrarminister konnten sich 2007 über den
Zulassungsantrag nicht einigen, und schoben die Entscheidung der EU
Kommission zu, die in diesen Fällen aufgrund der vorliegenden wissenschaftlichen
Informationen rasch entscheiden sollte. Auch hier wollte man
sich offenbar vor einer Entscheidung drücken, und forderte immer wieder
neue Sicherheitsbeurteilungen an.
Das bereits fünfte derartige Gutachten
wurde im Frühjahr 2008 bei der EFSA in Auftrag gegeben, nachdem alle
vorherigen Stellungnahmen positiv ausgefallen waren. Dieses Gutachten
sollte ursprünglich im September 2008 vorliegen, dann wurde die Frist auf
Dezember 2008 verschoben. Jetzt hat die EU Kommission der EFSA die Frist
bis zum März 2009 verlängert. Dies bedeutet, dass ein möglicher Entschluss
über den Anbau der Amflora zu spät kommt, um damit im Jahr 2009 zu
beginnen – wieder einmal waren alle aufwendigen Vorbereitungen und die
Produktion der Saatknollen für die kommende Anbausaison umsonst.
BASF- Vorstandsmitglied Stefan Marcinowski schätzt, dass den europäischen
Landwirten und der Kartoffelstärkeindustrie Mehreinnahmen von über EUR
100 – 200 Millionen verwehrt werden. Es gäbe keine wissenschaftlichen
Erkenntnisse, die die Sicherheit von Amflora in Frage stellen.
Bereits im Sommer war der Herstellerfirma der Kragen geplatzt: wegen des
schleppenden Zulassungsverfahrens für die Amflora-Kartoffel hat BASF vor
dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg eine Untätigkeitsklage gegen
die EU-Kommission eingereicht. (Quellen: Internutrition / "BASF: Weitere Verzögerung im Zulassungsprozess für Amflora nicht akzeptabel",
BASF Medienmitteilung, 10. 12. 2008; "Zulassung Amflora-Kartoffel: BASF zieht vor Gericht",
www.transgen.de, 24. 7. 2008)
Die Wirkung von Coffein ist bei den Geschlechtern unterschiedlich
Koffein wirkt bei Männern stärker als bei Frauen. Außerdem setzen erhöhte Wachsamkeit und Aufmerksamkeit schon zehn Minuten nach der ersten Tasse Espresso oder Cappuccino ein, haben spanische Forscher mit Hilfe einiger Hundert kaffeetrinkender Studenten herausgefunden. Selbst entkoffeinierter Kaffee, der lediglich noch eine geringe Restmenge an Koffein enthält, erhöht den Forschern zufolge die Aufmerksamkeit – allerdings nur für kurze Zeit und auch nur bei Frauen. Ob dies allerdings einer subjektiven Erwartungshaltung zuzuschreiben ist oder ein realer physiologischer Effekt, ist noch nicht klar.
Die Forscher luden 238 männliche und 450 weibliche Studenten zum Kaffeeprobetrinken ein. Die Probanden erfuhren allerdings nicht, ob sie einen koffeinhaltigen Espresso oder ein entkoffeiniertes Getränk zu sich nehmen sollten. Vor und nach dem Trinken erfassten die Forscher mit Fragebögen die Agilität und Wachsamkeit der Teilnehmer. Das Ergebnis: Schon nach zehn Minuten erreichten sowohl Männer als auch Frauen ein deutlich höheres Aktivitätsniveau, wobei Männer messbar mehr von der Genussdroge profitierten als Frauen. Früheren Studien zufolge gingen Wissenschaftler bislang davon aus, dass die Kaffeewirkung erst nach 30 bis 45 Minuten einsetzt.
Die Wirkung von einem bis zwei Tassen Espresso oder Kaffee mit einem typischen Gehalt von etwa hundert Milligramm Koffein hält für rund zwei bis drei Stunden an, schätzen die Forscher. Überraschenderweise zeigte auch eine Tasse entkoffeinierter Espresso mit einem Restgehalt von nur fünf Milligramm Koffein eine, wenn auch geringe Wirkung auf die Wachsamkeit der Testpersonen. Ob dieser Effekt allerdings ausreicht, um auch die Leistungsfähigkeit eines Menschen zu steigern, wollen die Forscher in weiteren Untersuchungen klären. (Wissenschaft.de / Ana Adan (Universität in Barcelona) et al.: Progress in Neuro-Psychopharmacology & Biological Psychiatry, Bd. 32, S. 1698)
Forscher fordern Fangstopp für grosse Fische
Ein Forscherteam der Universität Toronto (http://www.utoronto.ca) ist auf der Suche nach nachhaltigeren Fischerei-Systemen zu einem entscheidenden Schluss gekommen: Die Fischer sollten nur kleinere Fische entnehmen und die grossen dürfen nicht gefischt werden. Nur die Einhaltung dieser Regeln kann das Überleben von Arten tatsächlich gewährleisten, berichten sie im Wissenschaftsmagazin Proceedings of the Royal Society B.
"Der Grund, warum gerade die grossen Fische so wichtig sind, liegt in der hohen Reproduktionsrate von älteren Tieren", erklärt Greenpeace-Meeresbiologin (http://www.greenpeace.at Antje Helms) im pressetext-Interview. "Kleinere Weibchen produzieren deutlich weniger Eier als die grossen." Experten sprechen bei älteren weiblichen Fischen auch von "Big Mamas" wie Helms erklärt. Solche Big Mamas legen bis zu zehn Mal mehr Eier als ihre jüngeren Artgenossinnen. "Tragisch ist natürlich in diesem Zusammenhang, dass die grösseren Fische wesentlich höhere Marktpreise erzielen", erklärt die Meeresbiologin.
Die Forscher um Paul Venturelli vom Department of Ecology and Evolutionary Biology an der Universität Toronto haben die Daten von insgesamt 25 Meeresfischarten untersucht. Eine Fischpopulation, die aus älteren Fischen besteht, bringt wesentlich mehr Jungfische hervor als eine, die aus mehreren jüngeren besteht. "Ein grosser Fisch im Wasser ist so viel Wert wie zwei Fische im Netz", so die Biologen. Die Fischer müssten sich an diesen Gegebenheiten orientieren, nur so könne Fischerei in Zukunft nachhaltig werden.
Greenpeace fordere seit Jahren Schritte gegen die Ausbeutung der Meere, betont Helms. "Der Fischfang muss selektiver werden." Es dürfe nicht sein, dass tonnenschwere Metallreusen Ozeanböden umpflügen und alle Lebewesen, die am Meeresgrund leben - von Weichtieren bis hin zu Fischlaich - in Netzen fangen. "Anschliessend geht ein Grossteil als toter Beifang wieder über Bord", meint Helms. Das geschehe etwa beim Fang der Scholle so.
Ein weiteres Beispiel zur Eindämmung des Raubbaus in den Ozeanen sei der geforderte Stopp der Tiefseefischerei. "Grosse Teile der Tiefsee sind nicht erforscht, werden aber heute schon geplündert. Besonders betroffen sind Regionen um unterseeische Bergrücken. Greenpeace stehe der Schaffung des weltgrössten Meeresschutzgebietes im Pazifik, den scharzüngige Forscher als einziges Umweltprokt der Projekt der Bush-Regierung bezeichnet hatten, sehr positiv gegenüber. "Gerade solche Zonen sind für den Erhalt der Fischbestände absolut notwendig", erklärt Helms abschliessend gegenüber pressetext. (pte 1.12.08)
(gb)
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