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10.2.2009
| Druckansicht | KURZNEWS 10. Februar 2009
Schweizer Raclette boomt im Export / Gutes Jahr für Pasta Gala / Schweizer Tierschutz sieht Rot bei Agrarfreihandel / Konsumentenschutz will gerügte Restaurants bekanntmachen / GVO-Salat mit höherem Calcium-Gehalt
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Schweizer Tierschutz: Agrarfreihandel gefährdet Tierwohl
Laut Schweizer Tierschutz ist das vom Bundesrat anvisierte Agrarfreihandelsabkommen mit der EU "äusserst fragwürdig". Ein Abkommen würde die tierschützerischen Errungenschaften in der Schweizer Landwirtschaft gefährden und den Weg für Tierfabriken freimachen.
Eine aktuelle Studie der European Coalition for Farm Animals (ECFA) zeige ein erschütterndes Bild der EU-Schweinehalterbetriebe, begründet Hansuli Huber, Geschäftsführer des Schweizer Tierschutzes (STS), die Stellungnahme in einem Leserbrief an die Presse. In industriellen Mastanlagen würden Zehntausende von Mastschweinen vegetieren, Muttersauen und ihre Ferkel würden routinemässig in Kastenstände gepfercht. Solche Zustände schienen laut Studie in den 60 untersuchten Betrieben in Holland, Deutschland, Spanien, Ungarn und England eher die Regel als die Ausnahme zu sein, schreibt Huber.
Auch bei den Schlachttiertransporten zeigt die Studie laut Huber ein düsteres Bild. Statt eine Abkehr von Tierfabriken und Qualtransporten einzuleiten, betreibe Brüssel beim Tierschutz Symbolpolitik. Neue Vorschriften würden sich oft mehr an den Bedürfnissen der Tierfabrikanten als am Tierwohl orientieren. Die Schweiz könne nichts beitragen zur Verbesserung der Nutztierhaltung und Schlachttiertransporte in der EU, schreibt Huber weiter. Konsumenten, welche ausländisches Fleisch kauften oder im Restaurant konsumierten, förderten geradezu die geschilderten Tierquälereien im Ausland.
(Quelle: LID / 09.02.2009)
ETH: Gentech-Freisetzversuche nun auch in der Westschweiz
Die Freisetzungsversuche mit gentechnisch verändertem Weizen können mit gewissen Anpassungen weitergeführt werden.
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hält aber die Auflagen weiterhin für erfüllt, wie es am 9. Februar mitteilte. Im September 2007 hatte das BAFU drei mehrjährige Freisetzungsversuche mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) der ETH Zürich und der Universität Zürich mit strengen Auflagen grundsätzlich bewilligt.
Eine dieser Auflagen ist, dass die Gesuchsteller jährlich einen Rechenschaftsbericht erstatten. Das BAFU und alle konsultierten Fachstellen stimmen nach ihrer Prüfung den Modalitäten der Versuche im Jahr 2009 zu. Einer Weiterführung der Versuche steht damit nichts mehr im Weg. Aufgrund der Erfahrungen wurden einzelne Auflagen der Verfügungen von 2007 angepasst.
Am Standort Zürich-Reckenholz rechnet das BAFU damit, dass transgene Samen auf den Versuchsflächen im Frühjahr keimen. Diese Flächen dürfen mit einem Totalherbizid (Roundup) behandelt werden, damit sichergestellt ist, dass die Versuchsfläche frei von Keimen letztjähriger Samen ist. Die Versuchsflächen müssen auch während der Samenreife mit einem Vogelnetz abgedeckt werden, da die Gefahr eines Verlustes von gentechnisch veränderten Körnern droht.
Die Kleinparzellen für den Auskreuzungsversuch müssen in drei Himmelsrichtungen angelegt werden. Am Standort Pully fand 2008 kein Freisetzungsversuch statt, da aus der Anwohnerschaft gegen den Entscheid des BAFU eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht mit aufschiebender Wirkung eingegangen war. Nachdem das Gericht die Beschwerde abgewiesen hat, kann 2009 auch in Pully GVO-Weizen ausgesät werden.
(Quelle: LID / 09.02.2009)
Schweizer Raclette boomt im Export
Die Nachfrage nach Raclettekäse ist in den Schweizer Privathaushalten im letzten Jahr angestiegen. Insgesamt 8'652 Tonnen Raclettekäse wurden konsumiert, 361 Tonnen oder 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr.
Im Export stieg der Absatz um 282 Tonnen oder 31 Prozent auf 1'190 Tonnen. Die Nachfragesteigerung dürfte auf den vermehrten Trend zu einfachen und kostengünstigen Mahlzeiten, auf dem hohen Qualitätsstandard und auf den Marketingaktivitäten von Handel und Raclette Suisse basieren, schreibt Raclette Suisse in einer Medienmitteilung.
Zum Absatz in der Gastronomie habe man keine genauen Zahlen, erklärte Raclette Suisse-Geschäftsführer Markus Tschumi gegenüber dem LID. Der Raclettekäse sei aber in diesem Segment durch günstige Importe unter Druck gekommen, ebenso wie andere Käsesorten, die in der Gastronomie verwendet werden. Für das laufende Jahr rechnet Raclette Suisse mit einer "stabilen Nachfrage im Inland" und mit einer Absatzsteigerung um 20 Prozent im Ausland.
(Quelle: LID / 9.2.2009)
Konsumentenschutz : Gerügte Restaurants bekanntmachen
Restaurants mit hygienischen Mängeln sollen nicht anonym bleiben dürfen. Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) fordert die vollständige Veröffentlichung der jüngsten Berichte der kantonalen Lebensmittelbehörden.
Die Behörden nennen zwar jeweils die Anzahl der beanstandeten Restaurants, nicht aber, um welche Restaurants es sich handelt. Das möchte die SKS im neuen Lebensmittelgesetz anders regeln: Die Konsumenten müssten erfahren, welche Betriebe tadellos arbeiten und welche nicht, heisst es in einer Mitteilung vom 6. Februar. "Schwarze Schafe sollen sich nicht auf Dauer hinter der Schweigepflicht verstecken dürfen", schreibt die SKS.
Der steigende Anteil der mangelhaften Restaurants zeige nämlich, dass die Betriebe sich nicht besserten. In anderen Ländern, etwa Dänemark, sei es üblich, dass die Restaurants über die Resultate informieren müssten. In den vergangenen Wochen hatten die Zahlen der Kantone Bern und Zürich zu den Lebensmittelkontrollen vom letzten Jahr für Aufsehen gesorgt. In Bern stellten die Inspektoren in vier von fünf kontrollierten Restaurants Mängel fest. Fast jeder dritte kontrollierte Betrieb in Zürich erhielt eine Anzeige.
(Quelle: LID / 06.02.2009)
Philippe Echenard wird neuer CEO der SV Group
Zum 1. Januar 2010 wird Philippe Echenard (46) neuer CEO der SV Group AG. Er tritt die Nachfolge von Susy Brüschweiler (61) an, die den Konzern seit 1995 führt. Der Verwaltungsrat der SV Group setzt mit der Entscheidung auf eine kontinuierliche Unternehmensentwicklung und eine Führungspersönlichkeit aus den eigenen Reihen.
Mit Wirkung vom 1. Januar 2010 übernimmt Philippe Echenard die Verantwortung als CEO für die SV Group AG. Die Nominierung erfolgt durch Beschluss des Verwaltungsrats und setzt auf Kontinuität bei der nachhaltigen Entwicklung des Traditionsunternehmens.
Philippe Echenard führt seit 8 Jahren als CEO die SV (Schweiz) AG und hat in diesem Zeitraum als Mitglied der Konzerleitung der SV Group massgeblich zur gesamten Unternehmensentwicklung beigetragen.
Unter seiner Führung gelang der Einstieg in das Hotelmanagement mit dem Partner Marriott sowie die Einführung des internationalen Nudelbarkonzepts wagamama in den Schweizer Markt. «Wir sind froh, dass wir mit Philippe Echenard eine interne Lösung für die Nachfolge von Susy Brüschweiler verwirklichen können. Er geniesst das volle Vertrauen des Verwaltungsrats und ist unser Wunschkandidat. Wir sind überzeugt, dass er das Unternehmen weiter erfolgreich entwickeln wird wie dies Susy Brüschweiler während der letzten 13 Jahre getan hat», so Verwaltungsratspräsident Ernst A. Brugger.
Susy Brüschweiler ist seit 1995 CEO und wird auf eigenen Wunsch ihre Verantwortung abgeben und in den Vorruhestand eintreten, was vom Verwaltungsrat mit Bedauern akzeptiert wurde. «Es wird Zeit, nach vielen interessanten Jahren kürzer zu treten. Man muss zur richtigen Zeit loslassen können. Der Zeitpunkt ist ideal, um sich neuen Zielen zuzuwenden», so Brüschweiler. Nach der Übergangsphase mit Philippe Echenard am 30. April 2010 wird sie Mitglied des Stiftungsrates der SV Stiftung und ist als deren Präsidentin vorgesehen.
Die Aktien der SV Group AG werden zu 90,8 % von der SV Stiftung gehalten. Die SV Stiftung hat zwei Hauptaufgaben: Zum einen ist sie treuhänderische Mehrheitsaktionärin der SV Group AG,. zum andern entscheidet sie über die Verwendung ihrer jährlichen Dividende im Rahmen des SV Stiftungszwecks und engagiert sich in Projekten für gesunde Ernährung.
Philippe Echenard betont, dass er den erfolgreichen Weg kontinuierlich weitergehen möchte: «Ich stehe für die Tradition des Unternehmens, qualitativ hochwertige Lösungen für alle Kunden zu bieten und bekenne mich klar zur qualitativen Marktführerschaft. Ich zähle auf die Unterstützung aller Mitarbeiter, um den erfolgreichen Kurs der vergangenen Jahre fortzusetzen und danke dem Verwaltungsrat für sein Vertrauen.»
Das Auswahlverfahren für die Nachbesetzung der Position des CEO von SV Schweiz hat bereits begonnen. Eine Information folgt zu gegebener Zeit.
(Quelle: SV-Group / 5.2.2009)
Zweifel Pomy Chips steigert Umsatz auf 190.7 Mio.
Die Umsatzsteigerung führt das Unternehmen vor allem auf neue Chips-Produkte zurück. Im 2007 betrug der Umsatz noch 176.3 Mio. Franken. Der Schweizer Markt für Chips und gesalzene Snackartikel wuchs auch 2008 sowohl mengen- als auch wertmässig. Aber auch im angrenzenden Ausland verkaufte das Familienunternehmen mehr Chips.
Zweifel Pomy-Chips AG konnte ihren Anteil am Gesamtmarkt halten obwohl neben den Eigenmarken der Grossverteiler, auch grosse ausländische Konzerne sehr präsent sind. Das Unternehmen, das seinen Betrieb im Jahre 1958 aufnahm, produziert heute mit 381 Mitarbeitern, 5395 Tonnen Chips und 1605 Tonnen Snacks.
(Quelle: Alimenta / 3.2.09)
Ferkelkastration: Grossverteiler am Drücker
Die Situation beim Thema Ferkelkastration scheint festgefahren zu sein: Der runde Tisch, den die Produzentenorganisation Suisseporcs gefordert hatte, kommt nicht zustande. Die beiden Schlachtbetriebe Micarna und Bell verweigerten das Gespräch, schreibt Suisseporcs in einer Mitteilung auf der Homepage. Sie hätten sich für chirurgische Kastration unter Inhalationsnarkose mit zusätzlicher Anwendung eines Schmerzmittels entschieden und seien mitten in der Umsetzung.
Leidtragende seien die Produzenten, die unter Zeitdruck umsetzen müssten, ungeachtet der Kritik von Behörden, Tierärzten, Tier- und Konsumentenschützern. Das sei "unhaltbar" und führe zu "chaotischen Zuständen, die letztlich der gesamten Branche schaden", heisst es weiter.
Mit dem Bundesamt für Veterinärwesen hat Suisseporcs deshalb vereinbart, dass unter dessen Leitung eine dringende Sitzung einberufen wird. Suisseporcs verlangt, dass eine Zwischenlösung ähnlich wie in Deutschland akzeptiert wird, bei der nur mit Schmerzmittel kastriert wird. Später solle man im Gleichschritt mit der EU ganz auf die Kastration verzichten.
(Quelle: LID / 03.02.2009)
Markantes Umsatzplus bei Pasta Gala für 2008
Der Teigwarenhersteller Pasta Gala aus Morges
meldet für das Geschäftsjahr 2008 ein gutes Jahresergebnis. Die
Produktion stieg um 600 auf 14'600 Tonnen. Erfreulich war
insbesondere der Exportanteil, der fast die Hälfte des
Produktionswachstums ausmachte.
Pasta Gala mit Sitz in Morges VD zählt zu den grössten
Teigwarenherstellern der Schweiz. Das Sortiment der Coop-Tochter
umfasst sämtliche Teigwaren-Sorten, insbesondere auch eine breite
BIO-Palette.
"Wir konnten unser Produktionsvolumen im letzten Jahr um
über 4% steigern", berichtet Verkaufsleiter Markus Nussli. Zu diesem
Wachstum trug der Export mit fast 50% bei. Nussli: "Diese Entwicklung
liegt in unserer Marketingstrategie." Der Nettoumsatz von 33,5 Mio.
Mio. CHF (+ 29%) wurde von 48 Mitarbeitenden erbracht.
Im Berichtsjahr legte das Unternehmen wiederum Wert auf die
Modernisierung der Betriebseinrichtungen; so wurde eine neue
Verpackungsanlage in Betrieb genommen. Um die vielfältigen
Kundenwünsche zu befriedigen, wurde die Bio-Linie überarbeitet und es
entstanden neue Rezepturen, Ausformungen und Herstellverfahren. Diese
werden Mitte Februar 2009 an der Europäischen Biofachmesse in
Nürnberg erstmals präsentiert.
Einzelhandelsunternehmen, der Gastronomiegrosshandel und
Nahrungsmittel-Herstellbetriebe zählen neben der Coop zum breiten
Kundenstamm der Pasta Gala, welche 2009 Jahr das 75. Geschäftsjahr
feiert. Die Schweizer belegen übrigens europaweit mit einem Jahresverzehr
von rund 10 Kilogramm Teigwaren nach den Italienern und den Griechen
den dritten Rang.
(Quelle: ots / 3.2.09)
Schwieriger Kampf gegen die Wildschweine
Obwohl die Jagdvorschriften für Wildschweine immer mehr gelockert werden, bleiben die Bestände hoch. Die Zahl der Wildschweine in der Schweiz lässt sich anhand der Jagdstatistik nur hochrechnen. "Um die 5'000 bis 6'000 dürften es im Winter nach der Jagdzeit schon sein", sagt Reinhard Schnidrig, Chef der Sektion Jagd, Wildtiere und Waldbiodiversität im Bundesamt für Umwelt (BAFU), auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Marco Giacometti dagegen, der Geschäftsleiter von JagdSchweiz, schätzt den Bestand der Wildschweine nach der Jagdsaison auf ungefähr 15'000 Tiere.
Die Rotten pflügen auf Futtersuche Felder und Wiesen um. Sie bevorzugen Orte mit Äckern und Früchte tragenden Laubbäumen. Auch wenn Wildschweine in einigen Regionen Schwierigkeiten machten, hätten Jäger und Landwirte gelernt, mit dem Tier und seinen Eigenheiten umzugehen, sagt Schnidrig vom BAFU. Das Verhältnis der Jäger mit den Bauern habe sich vielerorts entkrampft.
Am meisten Ärger machen die Rotten laut Giacometti in Genf. 2007 verursachten sie Schäden im Umfang von 185'000 Franken. Probleme gibt es auch im Jura, im Mittelland östlich von Solothurn und im Tessin. Wildschweine können sich in einem Jahr um 150 bis 200 Prozent vermehren. Erschwerend sei laut Giacometti, dass die intelligenten Tiere fähig seien, sich der Bejagung zu entziehen.
In mittlerweile zehn Kantonen wurden mit Zustimmung des Bundes die Schonzeiten verkürzt, nachts und sonntags darf gejagt werden und die Tiere können mit Futter gelenkt werden. Auch Treibjagden sind erlaubt. In den letzten Jahren wurden in der Schweiz jedes Jahr 3'000 bis 6'000 Sauen erlegt. Eine Begrenzung von Abschussquoten gibt es nicht.
(Quelle: LID / 02.02.2009)
Knackiger GVO-Salat mit höherem Calcium-Gehalt
Die regelmässige Zufuhr von Mineralstoffen, vor allem Kalzium, ist wichtig
für den Aufbau und den Erhalt von starken Knochen – wichtig für Menschen
aller Altersgruppen. Da die Kalziumversorgung in vielen Bevölkerungskreisen
zu gering ist, arbeiten Forscher an der Entwicklung von Gemüsesorten
mit verbessertem Kalziumgehalt. Ein Ansatzpunkt dabei ist es, die Kalziumaufnahme
der Pflanzen beim Wachstum durch Übertragung eines Gens aus
einer anderen Pflanze zu steigern – für Karotten wurde diese Strategie
bereits erfolgreich durchgeführt.
Nun hat eine Forschergruppe aus den USA nachgelegt, und auch kalziumreicheren
Salat präsentiert, der durch Einbau des Transporteiweisses
sCAX1 aus der Pflanze Ackerschmalwand (Arabidopsis) 25% - 32% mehr
des wichtigen Mineralstoffes enthält. Dabei stellte sich jedoch eine wichtige
Frage: beeinflusst der erhöhte Kalziumgehalt die geschmacklichen Eigenschaften?
Es ist bekannt, das manche Kalziumverbindungen bitter schmecken
oder dazu führen dass Pflanzengewebe zäher wird – auch wenn er
noch so gesund wäre, würde bitterer, zäher Salat wohl kein Hit bei den
Konsumenten werden. Um den Geschmack der Gentech-Pflanzen mit dem
von konventionellem Salat zu vergleichen, wurden fünf professionelle Geschmacksprüfer
eingesetzt, die jeweils 120 Stunden lang für exakte Geschmacksbeschreibungen
trainiert worden waren, und über 1500 Stunden
Erfahrung in der sensorischen Beurteilung von Produkten hatten.
Anhand einer Liste von 19 verschiedenen Kriterien, wie Knackigkeit, Salatgeschmack,
aber auch Holzaroma, Säure, Selleriearoma und Rauhigkeit auf
den Zähnen beurteilten die Prüfer blind eine Reihe von Salatproben, darunter
auch den neu gezüchteten Kalzium-Salat. Nur für zwei der Kriterien
wurden minimale Unterschiede festgestellt (wobei der Gentech-Salat besser
abschnitt), insgesamt war der Geschmack praktisch identisch – eine untrainierte
Versuchsperson hätte diese Unterschiede kam feststellen können.
Es gibt also keinen Hinweis darauf, dass sich die gentechnische Veränderung
oder der erhöhte Mineralstoffgehalt nachteilig auf die sensorischen Qualitäten
der Salatpflanzen auswirkten. Auch bei den bisher nur im Treibhaus untersuchten Anbaueigenschaften stellten die Forscher keine Unterschiede
fest – vor einer eventuellen Markteinführung wären hier noch umfangreiche
Prüfungen, auch im Freiland, erforderlich.
Der Kalzium-Salat ist bisher noch
nicht als Lebensmittel zugelassen – die Forscher berichten nicht darüber, ob
ihre Geschmacksprüfer nach der Salat-Beurteilung auch geschluckt haben…
(Quelle: Sunghun Park et al. 2009, "Sensory analysis of calcium-biofortified lettuce", Plant
Biotechnology Journal 7:106 – 117 / 30.1.2009)
Weniger Salz entspannt die Blutgefässe
Ob Kochsalz den Blutdruck erhöht oder nicht - eine sparsame Verwendung kann in jedem Fall günstig wirken, legen die Resultate einer kleinen australischen Studie nahe. Sobald die Teilnehmer ihre Ernährung auf einen relativ geringen Salzgehalt umgestellt hatten, verbesserte sich die Fähigkeit ihrer Blutgefässe, auf Veränderungen im Blutfluss zu reagieren.
“Diese Resultate lassen vermuten, dass eine Reduktion der Kochsalzzufuhr kardioprotektive Effekte hat, die über jene einer Blutdrucksenkung hinausgehen”, folgern Kacie Dickinson von der australischen Forschungsorganisation CSIRO und ihre Kollegen. Ihre Ergebnisse präsentieren sie im “American Journal of Clinical Nutrition”.
Ernährungswissenschaftler gehen davon aus, dass der Mensch typischerweise nicht mehr als 6 Gramm Kochsalz pro Tag aufnehmen muss. Die tatsächliche Zufuhr liegt in der westlichen Welt bei dem Doppelten dieses Wertes. Ob und wie stark der “Überschuss” zur Entstehung von dauerhaftem Bluthochdruck und seinen Folgekrankheiten beiträgt, ist allerdings umstritten.
Dickinson und Kollegen führten ihre Studie mit 29 leicht bis stark übergewichtigen Männern und Frauen durch, die einen normalen Blutdruck aufwiesen. Alle hielten sich jeweils zwei Wochen lang an Speisepläne, die eine Salzzufuhr von rund 3 bzw. 9 Gramm pro Tag umfassten. Dann wurde die Fähigkeit der Armarterien gemessen, sich als Reaktion auf einen plötzlich steigenden Blutfluss zu entspannen und zu weiten. Nach zwei Wochen salzarmer Kost betrug die Weitung durchschnittlich 4,9 Prozent, nach der stärker salzhaltigen Kost waren es 3,8 Prozent.
Zwar stellte sich mit der salzarmen Kost auch ein leichter Rückgang des Blutdrucks ein, fanden Dickinson und Kollegen. Allerdings habe kein statistischer Zusammenhang zwischen dieser Veränderung und der verstärkten Arterienweitung festgestellt werden können, so die Forscherinnen. Daher müsse zumindest ein Teil des beobachteten Effekts unabhängig von eventuellen Einflüssen auf den Blutdruck sein.
(Quelle: American Journal or Clinical Nutrition / 20. Januar 2009 / Vol. 89, pp 485-90, DOI)
(fma)
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