Nach der heftigen Kritik an den Tötungsmethoden in der Rheintaler Fischfarm "Melander" will Geschäftsführer Hans Raab den Betrieb schliessen.
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Die Melander Fischfarm stellt aus der Welsart nicht nur Filets her sondern auch Brüh- und Bratwürste.
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Am Freitag, 27. März informierte Hans Raab, Inhaber der Melander-Fischfarm in Oberreit SG die Fisch-Schutzorganisation Fair-Fish und die Sendung "Schweiz aktuell" des Schweizer Fernsehens: Er habe genug und werde am 2. April bei seiner Fischfabrik "den Strom für immer abschalten". Er überlasse es dem St. Galler Veterinäramt, die gut 400'000 Fische "im Einklang mit dem Gesetz zu schlachten und in einer Verbrennungsanlage zu entsorgen". (LID)
In einem Brief an "Melander"-Besitzer Hans Raab unterbreitete der Verein fair-fish einen konkreten Vorschlag, wie er das Problem mit der nicht tierschutzkonformen Tötung der Fische in seiner Fischfabrik rasch und praktikabel lösen kann. Es handelt sich um eine automatische Anlage zur elektrischen Betäubung, welche in Holland (wichtigstes Produktionsland von Afrikanischen Welsen in Europa) entwickelt und erprobt wurde und in Norwegen hergestellt wird.
Der Verein fair-fish erklärt sich bereit, seine Forderung nach einem Verbot von Produktion und Verkauf der "Melander"-Fische zurückzuziehen und sich für einen Rückzug der privaten Strafanzeige einzusetzen, sobald Hans Raab eine entsprechende Anlage bestellt. Bis dahin sammelt der Verein fair-fish weiterhin Unterschiften zu seiner Petition mit Forderungen an das Bundesamt für Veterinärwesen und den St. Galler Kantonstierarzt.
Die Vorgeschichte
Die Fischfabrik «Melander» produziert im Endausbau mit 1800 Tonnen pro Jahr weit mehr als alle andern Schweizer Fischzüchter zusammen. Die Produktion grosser Mengen muss nicht automatisch tierschutzwidrig sein – bei «Melander» ist es leider der Fall. Zwar hatte sich der zuständige St. Galler Kantonstierarzt frühzeitig eingeschaltet, um auf die Einhaltung der Tierschutzbestimmungen zu dringen. Vergeblich, denn der Selfmademan Hans Raab weiss immer alles besser.
Anstatt die Fische fachmännisch betäuben und töten zu lassen, hat er eine Methode «erfunden», bei welcher die Welse heruntergekühlt und lebend zentrifugiert werden, damit ihre Haut vor der Schlachtung vom Schleim befreit wird. Das erleichtert die industrielle Verarbeitung, verletzt aber krass die Gesetze.
Fragwürdig sind auch die Haltungsmethoden. fair-fish verlangt rasche Massnahmen, bevor die Fabrik auf voller Leistung fährt. Nun will Raab seiner Fabrik den Stecker rausziehen – um die krepierten 400'000 Fische soll sich dann der Kanton kümmern. Eine plumpe Drohung. Raab wird nicht aufgeben – fair-fish hält daher an den Forderungen und an der Petition fest.
Der Verein fair-fish fordert den St. Galler Kantonstierarzt auf, über die Fischfabrik «Melander» in Oberriet SG ein sofortiges Betriebs- und Verkaufsverbot zu verhängen. Gleichzeitig verlangt fair-fish vom Bundesamt für Veterinärwesen, endlich eine Verordnung über die Zucht und Haltung von Fischen vorzulegen. (Quelle: fair-fish)
(gb)
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