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26.5.2009
| Druckansicht | KURZNEWS 26. Mai 2009
Schweiz: Absprachen im Eiermarkt? / Europa: Weniger Acrylamid in Knäckebrot / Holland: Genprofil beeinflusst Milchqualität / Weltweit: Mehr Nachfrage nach Poulet
| Weko hat Eiermarkt im Visier
Die Wettbewerbskommission (Weko) führt eine Vorabklärung über den Eierhandel durch. Der Verdacht besteht offenbar, dass die drei grossen Eierhändler, Lüchinger & Schmid, Eico und Ei AG "unzulässige Wettbewerbsabsprachen" und "unzulässige Verhaltensweisen marktbeherrschender Unternehmen" praktizieren.
Laut der "Sonntagszeitung" müssen sich Eierproduzenten vertraglich verpflichten, Futter und Legehennen ausschliesslich von bestimmten Hersteller und Zuchtunternehmen zu kaufen. Die Eierhändler ihrerseits verlangen von diesen Firmen eine Provision. Insider schätzen, dass Lüchinger & Schmid mit solchen Provisionen rund 1,8 Millionen Franken jährlich verdient. Auch die Eico ist im Visier der Weko.
Beim Mutterkonzern Fenaco heisst es, man schreibe den Produzenten die Lieferanten nicht explizit vor. Aber es liege auf der Hand, dass die Bauern das Futter von der konzerneigenen Ufa beziehen würden.
(Quelle: LID / 25.05.2009)
Rasant sinkender Milchpreis - Europas Bauern demonstrieren
In der EU erhalten die Bauern für ihre Milch nur noch etwa halb so viel Geld wie vor einem Jahr. Am Montag haben in europäischen Hauptstädten Tausende Milchbauern gegen den rasanten Zerfall des Milchpreises protestiert. Zu Protesten kam es unter anderem in Paris, Berlin und Brüssel, wie die Nachrichtenagentur SDA meldet.
Allein nach Brüssel waren nach Polizeiangaben Bauern aus zehn EU-Ländern angereist. Sie verlangen vor allem die Beibehaltung der Milchquote. Ähnlich wie die erst vor kurzem aufgehobene Schweizer Milchkontingentierung legt die EU-Milchquote Höchstmengen für die Produktion fest. Sie wird derzeit um jährlich ein Prozent angehoben und soll 2014/2015 ebenfalls auslaufen.
Nicht alle Bauern halten aber die Quote für den richtigen Weg. Diese werde heute nicht einmal voll ausgeschöpft, sagte Padraig Walshe, Präsident des Europäischen Bauernverbands COPA, am 25. Mai in Brüssel. Walshe, der in Irland selber Milch produziert, forderte von der Kommission stattdessen Massnahmen, die rasch greifen.
Er nannte etwa die vorgezogene Auszahlung von Direktzahlungen, um Liquiditätsengpässe bei den Bauern zu mildern. Bei einem Preis von 20 bis 25 Cent (30 bis 40 Rappen) pro Liter Milch könnten die Bauern heute nicht mehr kostendeckend produzieren, sagte Walshe.
Weiter verlangte er zusätzliche Stützungskäufe von Butter und Milchpulver oder Subventionen für deren Verwertung. Diese Massnahmen würden so weit als möglich fortgeführt, sagte ein Sprecher der EU-Kommission. Die Kommission habe aber schon sehr viel für die Milchbauern getan. Am Ende liege es in deren Verantwortung, Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht zu bringen. Die EU-Agrarminister wollen sich am Montagnachmittag mit dem Thema befassen.
(Quelle: LID / 25.05.2009)
Knäckebrot: Acrylamidgehalt deutlich tiefer
Die EFSA führt seit jenen Tagen, als Acrylamid zum Schlagwort wurde, ein europaweites Monitoring durch, zu dem die Länder die Ergebnisse ihrer Untersuchungen beisteuern.
Die jüngste Zusammenfassung, die Proben aus dem Jahr 2007 beleuchtet, dokumentiert, dass der Acrylamidgehalt in Brot 2007 im Vergleich zu den Werten 2003-2006 von 274 auf 136 µg/kg im arithmetischen Durchschnitt (aller Proben) bzw. von122 µg/kg auf 66 µg/kg im geometrischen Durchschnitt (bei Berücksichtigung der Verteilung der Proben) gesunken ist. Das liegt u.a. daran, dass die Verfahren zur Herstellung von Flachbrot bzw. Knäckebrot, die vorher hoch belastet waren, verändert wurden.
(Quelle: Backspiegel / 22.5.2009)
Lebensmittel online bestellen
www.gourmondo.de ist nach eigenen Angaben der grösste Online-Anbieter von Lebensmitteln und Getränken im deutschen Markt. Produkt-Jäger und Leiter des Category Management ist Markus Sihler (41). Er sucht auf Messen, durch Fachliteratur und Food-Magazine und in Gesprächen mit Händlern nach Geheimtipps. Dabei sind grosse Lieferanten ebenso willkommen wie Bäckereien, die sich z.B. auf Dresdner Stollen oder Aachener Printen spezialisiert haben. Der Versandhändler bietet neben Schokolade, Kaffee auch Mehl, Backmischungen und verpacktes Brot an.
(Quelle: Backspiegel / 22.5.2009)
Briten reduzieren Salz im Brot um ein Drittel
In Grossbritannien läuft die Debatte um Brot als bedeutender Salzlieferant in der Ernährung bereits etwas länger als hierzulande. Dort wurden bereits 2006 für 85 Food-Kategorien Ziele formuliert die gemeinsam mit Industrie, Handel und Gastronomie angegangen wurden. Jetzt wurden die ersten Ergebnisse einer Überprüfung veröffentlicht.
Im Juli dieses Jahres sollen die nächsten Zielmarken genannt werden. Der Salzgehalt in geschnittenem, verpacktem Brot wurde demnach um rund ein Drittel gesenkt, in Frühstückscerealien fiel der Rückgang mit 44 Prozent noch drastischer aus. In Kuchen und Keksen wurde der Salzgehalt je nach Sorte um 18 bis 50 Prozent reduziert.
(Quelle: Backspiegel / 22.5.09)
Konrad Graber ist neuer Emmi-Verwaltungsratspräsident
Der Luzerner CVP-Ständerat Konrad Graber wird Nachfolger von Emmi-Verwaltungsratspräsident Fritz Wyss.
Fritz Wyss (links) gratuliert seinem Nachfolger Konrad Graber zur Wahl. (zvg)
Die Aktionäre der Emmi AG haben Konrad Graber am Mittwoch, 20. Mai 2009 an der Generalversammlung in Sursee (LU) gewählt, wie der Milchverarbeiter in einer Medienmitteilung schreibt. Graber ist bereits seit 2006 Mitglied des Verwaltungsrats. Er tritt die Nachfolge von Fritz Wyss an, der nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung steht.
Als neues Mitglied des Verwaltungsrats wurde Thomas Oehen-Bühlmann gewählt. Oehen ist Nachfolger von Peter Bühlmann. Die übrigen Mitglieder des Verwaltungsrats wurden im Rahmen der ordentlichen Gesamterneuerungswahlen von den Aktionären bestätigt.
Laut Verwaltungsratspräsident Fritz Wyss ist Emmi gut ins 2009 gestartet. Er zeigte sich vor den Aktionären überzeugt, dass der Milchverarbeiter den Umsatz auf Vorjahresniveau halten könne und auch in diesem Jahr eine Reingewinnmarge von über zwei Prozent erreichen werde.
(Quelle: LID / 22.05.2009)
Migros ist das Lieblingsunternehmen der Schweizer
Die Studie "Handels-Check Schweiz" zeigt: Die Migros ist für die Konsumentinnen und Konsumenten das beliebteste Lebensmittel-Detailhandelsunternehmen. Sie schneidet in den Kategorien "Vertrauenswürdigkeit", "Preis-Leistungsverhältnis" und "Wohlfühl-Index" am besten ab. Die Studie "Handels-Check Schweiz" bringt die Migros zuoberst aufs Podest: Sie schlägt die Konkurrenz im Schweizer Detailhandel klar und positioniert sich als Lieblingsunternehmen der Konsumentinnen und Konsumenten.
Bei der Studie handelt es sich um eine repräsentative Online-Befragung des Marktforschungsunternehmens Marketagent zum Lebensmittel- Detailhandel, die in der Deutsch- und Westschweiz durchgeführt wurde. Zwischen dem 6. und dem 15. April wurden 1034 Personen im Alter von 14 bis 59 Jahren befragt.
Vier Fünftel der Befragten stufen die Migros als «Top-Unternehmen» ein. 53,3 Prozent der Befragten gaben an, die Migros sei ihr Lieblingsunternehmen. Den zweitplatzierten Detailhändler, Coop, wählten 34, 8 Prozent. Und drei Viertel der Befragten wären enttäuscht, wenn es die Migros nicht mehr geben würde, bei Coop sind es 59,9 Prozent. Ebenfalls an der Spitze liegt die Migros in den Bereichen "Vertrauenswürdigkeit", "Preis-Leistungsverhältnis", "Wohlfühl-Index" und "Personal".
(Quelle: Migros-Genossenschaftsbund / 22. Mai 2009)
Seezunge, Tropenzunge oder Pangasius?
Von den Fischarten Seezunge, Tropenzunge und Pangasius ist die Seezunge der wohlschmeckendste und auch der teuerste Fisch. Die Seezunge (Solea solea bzw. vulgaris) ist in fast allen europäischen Küstengewässern und entlang der Atlantikküste bis zum Senegal verbreitet − nur dieser Fisch darf als „Seezunge“ bezeichnet und verkauft werden.
Die Tropenzunge (Cynoglossus spp.) gehört zur Familie der „Hundszungen“ und ist im Pazifik zu finden − sie ist deutlich kleiner als die Seezunge und muss als „Tropenzunge“ benannt werden. Der Pangasius (Pangasius spp.) ist ein rund 120 cm langer Schlankwels und wird in Vietnam in Süsswasseraquakulturen gezogen.
Die Filets der drei Fische sehen sehr ähnlich aus, sodass der Verbraucher nicht erkennen kann, um welchen Fisch es sich handelt. Am CVUA Karlsruhe kann jedoch mit der Polyacrylamid Gel Elektrophorese vom Typ der Isoelektrischen Fokussierung (PAGIF) die Seezunge von anderen Fischen unterschieden werden.
Am CVUA Karlsruhe wurden im Rahmen eines Untersuchungsschwerpunktes 14 als „Seezunge“ bzw. „Seezungenfilet“ gekennzeichnete Proben aus der Gastronomie auf die Tierart und die korrekte Kennzeichnung hin untersucht − in neun Fällen handelte es sich nicht um Seezungen.
Bei fünf dieser Proben war bereits auf der vom Gastwirt bezogenen Fertigpackung bzw. auf dem Lieferschein eine falsche Kennzeichnung angegeben. In allen neun Fällen wurden Beanstandungen aufgrund einer falschen und somit für den Verbraucher irreführenden Kennzeichnung ausgesprochen.
(Quelle: behr’s 20.5.2009)
Pouletfleisch ist weltweit gefragt
Pouletfleisch steht weltweit immer häufiger auf dem Speiseplan. Auch im vergangenen Jahr hat der Konsum noch einmal deutlich zugelegt.
Wie der Landvolk-Pressedienst berichtet, beziffert das amerikanische Landwirtschaftsministerium den weltweiten Konsum für 2008 auf 70,52 Millionen Tonnen, das wären 3,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Grösste "Chicken-Fans" waren erneut die US-Amerikaner, die mit knapp 13,43 Mio. Tonnen rund ein Fünftel des weltweiten Konsums für sich beanspruchten.
Allerdings ist der Pouletfleisch-Konsum in den USA gegenüber dem Vorjahr leicht um 1,1 Prozent zurückgegangen, während er in fast allen übrigen Ländern gestiegen ist. So auch in China, wo mit 12 Mio. Tonnen sogar 5,2 Prozent mehr Geflügel auf die Teller kam als im Jahr davor.
Fast bescheiden nahm sich gegenüber diesen Dimensionen der Konsum in der EU aus, wo 2008 mit 8,49 Mio. Tonnen rund 1,7 Prozent mehr Pouletfleisch gegessen wurde als in 2007. Der Konsum in Brasilien kletterte gegenüber dem Jahr zuvor um 5,5 Prozent.
(Quelle: LID / 20.05.2009)
Pascal Strupler - Neuer Direktor des Bundesamtes für Gesundheit
Auf Antrag von Pascal Couchepin, Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI), hat der Bundesrat Pascal Strupler zum neuen Direktor des Bundesamtes für Gesundheit ernannt. Die Wahl des Bundesrates fiel damit auf eine Persönlichkeit, die neben Führungsqualitäten im Laufe ihrer ganzen Karriere grosse Erfahrung mit den Mechanismen der Verwaltung, der Politik und der Wirtschaft erworben hat.
Auch mit den Fragen des Gesundheitswesens ist er bestens vertraut, bekleidet er derzeit doch das Amt des Generalsekretärs EDI. Pascal Strupler, der die Stelle am 1. Januar 2010 antritt, übernimmt die Nachfolge von Thomas Zeltner, der nach neunzehn Jahren an der Spitze des BAG unter Verdankung der geleisteten Dienste durch den Bundesrat in Pension geht.
Der am 21. März 1959 in Visp geborene Strupler ist bilingue. Er absolvierte ein Studium der Rechte an der Universität Bern und eine Diplomausbildung am Institut des hautes études en administration publique in Lausanne. Seine berufliche Laufbahn führte ihn durch vier Eidgenössische Departemente: das Finanzdepartement (1986 - 1990), das Volkswirtschaftsdepartement (1990 - 2003), wobei er während dieser Zeit drei Jahre im Integrationsbüro tätig war, bevor er 2003 ins Departement des Innern wechselte.
Im Laufe seiner Karriere hat Pascal Strupler ein Kontaktnetz in Wirtschaft und Politik aufgebaut. Am Rande von Verhandlungen über Handelsabkommen knüpfte er zudem Verbindungen zu internationalen Kreisen.
Pascal Strupler leitet derzeit das Generalsekretariat des Innendepartements mit 80 Mitarbeitenden. Er ist zuständig für die administrative Leitung des EDI, seiner acht Bundesämter und drei autonomen Institutionen. Die Aktivitäten des Bundesamtes für Gesundheit hat er in den letzten Jahren nahe mit verfolgt. Er war insbesondere verantwortlich für die Bildung des Pandemie-Sonderstabs des Bundesrates, der am vergangenen 29. April eingesetzt wurde und wöchentlich zusammentritt.
(Quelle: Generalsekretariat EDI / BAG / 20.05.2009)
GastroSuisse-Direktor Florian Hew tritt altersbedingt zurück
Nach 15-jähriger Tätigkeit für den Verband tritt GastroSuisse-Direktor Dr. Florian Hew Mitte Jahr altersbedingt in den Ruhestand. Mit seinem langjährigen, engagierten Wirken hat er den Namen und das Profil von GastroSuisse nachhaltig geprägt. In seine Amtszeit fielen richtungweisende wirtschaftspolitische Geschäfte wie die Revision des Binnenmarktgesetzes, die Regelung des Passivrauchschutzes, die Neugestaltung der Mehrwertsteuer oder das Präventionsgesetz und die drei Nationalen Programme Alkohol, Tabak sowie Ernährung, Bewegung und Gesundheit.
Unter der Leitung von Dr. Florian Hew hat sich GastroSuisse als klarer Leader in Sachen Brancheninformation positioniert und profiliert. Ein grosses Anliegen war dem langjährigen Direktor die Aus- und Weiterbildung. Die Gastro-Unternehmerausbildung in drei Stufen wurde wiederholt den aktuellen Bedürfnissen der Branche angepasst.
Eine besondere Stimme gab Dr. Florian Hew der Klein- und Mittelhotellerie, für die er sich mit aller Kraft einsetzte - im Wissen darum, dass rund 87 Prozent der Beherbergungsbetriebe zu den Klein- und Mittelhotels gehören.
"Mit Florian Hew verlässt eine Persönlichkeit unseren Verband, die sich mit Hartnäckigkeit und Konsequenz unablässig für seine Branche einsetzte; unbeirrt, immer sein anvisiertes Ziel vor den Augen", würdigte GastroSuisse-Zentralpräsident Klaus Künzli das umfassende Wirken von Dr. Florian Hew.
(Quelle: Gastro-Suisse / 19. Mai 2009)
Gene von Kühen beeinflussen die Milchqualität
Nicht nur die Fütterung, sondern auch das genetische Profil der Kühe beeinflusst wesentlich die Zusammensetzung ihrer Milch. Forscher der Wageningen-Universität in Holland haben grosse Unterschiede im Fett- und Eiweissgehalt von Kuhmilch festgestellt.
Die Kenntnisse könnten in Zukunft genutzt werden, um durch spezielle Züchtungen beispielsweise den Anteil von ungesättigten Fettsäuren zu steigern, oder um die Käseproduktion dank erhöhtem Gehalt des Eiweisses Casein effizienter zu gestalten – der Zuwachs der Käseproduktion wird auf einen Wert von 25 Millionen Euro für den holländischen Milchsektor geschätzt.
Die erstellte Gen-Datenbank enthält Informationen von ungefähr 2000 Kühen. Die Forschungen sind Teil des 5 Millionen Euro-Projekts „Milk Genomics“, welches von der Wageningen Universität zusammen mit der Milchindustrie 2004 gestartet wurde.
(Quelle: SGE / Medienmitteilung der Wageningen Universität 18.5.2009)
(fma)
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