Die Palette an Mogelprodukten wächst ständig. Konsumentenschützer fordern eine Kennzeichnungspflicht für Imitationen.
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Paella mit Farbstoff statt Safran, Erdbeerjoghurt mit rotem Randensaft statt Erdbeermark, Italian Dressing mit Raps- statt Olivenöl, Gulaschsuppe ohne Rindfleisch? Nicht nur die korrekte Deklaration sondern auch die Konsumentenerwartung ist massgebend.
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Lebensmittel, die Erwartungen wecken und nicht erfüllen, beschränken sich längst nicht mehr bloss auf Analogkäse und Wasserschinken. Eine kürzlich präsentierte Untersuchung des Vereins für Konsumenteninformation (VKI, http://www.konsument.at) zeigt, dass zahlreiche Nahrungsprodukte durch die Bezeichnung, die Form der Abbildung oder das Spiel mit Assoziationen falsche Vorstellungen suggerieren. "Der Konsument fühlt sich an der Nase herumgeführt", betont VKI-Geschäftsführer Franz Floss im pressetext-Interview.
Unter 60 Produkten, die in einer Stichprobe getestet wurden, entdeckten die Konsumentenschützer zahlreiche Beispiele für solches Vorgehen - und zwar sowohl bei Billig- als auch bei Markenprodukten. Vermeintliches Rahmschnitzel entpuppte sich als Formfleisch, Schafmischkäse als Magermilch-Produkt, statt Olivenöl wurde häufig auf billigeres Sonnenblumenöl zurückgegriffen und ein sogenanntes "Vanilletraum-Milchmischgetränk" enthielt statt echter Vanille bloss Beta-Carotin und Aroma. Aroma-Mogeleien gab es besonders häufig bei Süssspeisen wie Keksen, Pudding, Limonaden und Cappuchino.
Besonders die Abbildungen auf den Produkten eignen sich zur Verführung der Konsumenten. "Schönes Fleisch oder auch Meeresfrüchte sind davon oft betroffen, sowie Produkte, die Früchte abbilden und viele Aromastoffe enthalten", so Floss. Am deutlichsten sei dies beim Erdbeerjoghurt, dessen Fruchtanteil in manchen Fällen nur ein Prozent betrage. "Erdbeerjoghurt ist in Wahrheit braun, die Aromastoffe haben jedoch längst für einen Gewöhnungseffekt gesorgt."
Stellten diese Produkte auch keine Gefährdung der Gesundheit dar, führten sie zur zunehmenden Verunsicherung beim Konsumenten, so die VKI-Kritik. "Manche Konsumenten reagieren darauf mit ungläubigem Staunen, andere sind empört, wieder andere resignieren und meinen, dass heute ohnehin schon alles möglich sei", berichtet Floss über die Erfahrung aus Konsumenten-Rückmeldungen.
Um diesen Trend zu stoppen, der eine Kostenersparnis der Produzenten zu Lasten der Konsumenten bedeutet, seien Massnahmen auf EU-Ebene nötig. "Imitate sollten als Imitate gekennzeichnet werden", fordert Floss. Des weiteren liege es bei den Konsumenten, im Supermarkt genauer auf die Waren zu schauen und dadurch entsprechende Waren mit der Zeit wieder aus den Regalen verschwinden zu lassen.
"Man sollte sich bei manchen Produkten die Mühe geben, die Zutatenliste zu studieren. Je nach Anteil am Produkt werden die Inhaltsstoffe in absteigender Reihenfolge genannt, aufschlussreich sind darüber hinaus die Prozentangaben." Von der Wirksamkeit politischer Massnahmen hält Floss hingegen wenig. "Es gibt zwar auch die Möglichkeit gesetzlicher Vorschriften, doch die Erfahrung zeigt, dass diese stets mit viel Phantasie umgangen werden", so der Konsumentenschützer. (pte)
(gb)
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