Die Bell-Gruppe hat im ersten Halbjahr 2009 den Nettoerlös um rund 40% auf 1,245 Mrd. CHF gesteigert, dies dank den letztjährigen Akquisitionen.
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Bell wächst und dies vor allem im Ausland. Bild: Schwarzwald-Rohschinken von Abraham, einer deutschen Bell-Tochter.
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Die Bell Gruppe hat ihre Position im ersten Halbjahr 2009 behaupten können. Die Absatzentwicklung fiel über
die gesamte Gruppe erfreulich aus. Der Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen erreichte mit 1,245 Mrd.
CHF einen neuen Höchstwert. Das Umsatzwachstum von rund 40 Prozent (355 Mio. CHF) ist auf die letztjährigen
Akquisitionen im Ausland zurückzuführen. Das operative Ergebnis auf Stufe EBITDA erhöhte sich um
24 Mio. CHF auf 83 Mio. CHF (+40,7 %).
Das Unternehmensergebnis liegt vor allem aufgrund der akquisitionsbedingten
Goodwill-Abschreibungen von rund 8 Mio. CHF mit 21,8 Mio. CHF um 1,4 Mio. CHF unter dem
Vorjahreswert (-5,9 %). Die angekündigte Refinanzierung der Bilanzverbindlichkeiten der Bell Gruppe konnte
wie vorgesehen im April dieses Jahres abgeschlossen werden.
Bell Schweiz weiter gewachsen
Sämtliche Geschäftsbereiche von Bell Schweiz verzeichneten im ersten Halbjahr eine deutliche Absatzsteigerung.
Insbesondere die ersten Monate entwickelten sich sehr positiv, während gegen Ende des Semesters
eher eine Abflachung eintrat. Das Absatzvolumen wuchs um 1,7 Mio. kg auf 60,3 Mio. kg (+2,9%). Die Verkaufspreise
lagen im Durchschnitt rund 3 Prozent unter Vorjahr. Der Nettoerlös blieb mit insgesamt 867 Mio.
CHF knapp auf Vorjahreshöhe, wobei im Vorjahr noch Sonderumsätze aus der Euro 08 enthalten waren.
Die Fleischgewinnung bei den Schlachttieren erhöhte sich um über 8 Prozent auf 47’487 Tonnen. Vor allem
bei den Kühen und bei den Schweinen nahmen die Schlachtungen zu. Aufgrund der restriktiven Importfreigaben
des Bundesamtes für Landwirtschaft gingen die Importe deutlich zurück. Die Rohmaterialpreise bewegten
sich im Durchschnitt unter den Vorjahreswerten.
Der Geschäftsbereich Frischfleisch konnte beim Absatzvolumen erneut zulegen (+1'500 t). Der Umsatz blieb
aufgrund der Minusteuerung mit 399,2 Mio. CHF auf Vorjahreshöhe. Die Charcuterie verzeichnete ein Umsatzplus
von 3,3 Prozent auf 184,5 Mio. CHF. Beide Bereiche konnten mit gelungenen Verkaufsaktivitäten erfolgreich
in die Grillsaison starten.
Der Geschäftsbereich Geflügel konnte die Absätze überdurchschnittlich steigern. Speziell Schweizer Geflügel
entwickelte sich sehr positiv. Insgesamt wuchs der Nettoerlös um 3,8 Prozent auf 178,4 Mio. CHF. Die Geschäftseinheiten
Seafood (45,7 Mio. CHF; +12,8 %) und Convenience (35,6 Mio. CHF; +5,2 %) wuchsen im
1. Halbjahr ebenfalls überdurchschnittlich.
Bell International – Integration auf Kurs
Die Integration der 2008 übernommenen Unternehmen in Deutschland und Frankreich kommt planmässig
voran. Der Schinkenspezialist Abraham wurde ab 01. Januar 2009 in die Rechnung konsolidiert. Der Nettoerlös
aus Lieferungen und Leistungen von Bell International erreichte im ersten Halbjahr 377,6 Mio. CHF. Da
die Unternehmen Polette, ZIMBO und Abraham erst im Verlauf des zweiten Halbjahres 2008 zur Bell Gruppe
gestossen sind, entfällt der Vorjahresvergleich.
ZIMBO geht den eingeschlagenen Weg konsequent weiter und befindet sich operativ auf Kurs. Der Umsatz
betrug 199,6 Mio. CHF, wovon rund ein Drittel ausserhalb Deutschlands erwirtschaftet wurde. Das schwierige
Konsumumfeld verschärft die Wettbewerbssituation spürbar. Die Logistik wurde nach Anlaufschwierigkeiten
mit einem neuen Zentrallager optimiert.
Das Wachstum in Osteuropa ist beeinträchtigt durch die wirtschaftsbedingte
Nachfrageschwäche und die unerfreulichen Währungsentwicklungen, welche nicht unmittelbar auf
die Verkaufspreise überwälzt werden konnten. Dies führte zu einem negativen Ergebniseffekt im ersten Halbjahr.
Um zukünftige Währungsrisiken abzufedern sowie um Produktionskapazitäten in Polen aufzubauen,
wurde per 01. Mai 2009 der Produktionsbetrieb Stastnik Polska Sp. z o.o. in Niepolomice bei Krakau übernommen.
Rund 80 Mitarbeiter stellen in diesem Werk vor allem polnische Spezialitäten her.
Beim Rohschinkenspezialisten Abraham war zum Jahresbeginn das Ergebnis aufgrund der langen Produktions-
und Reifezeiten durch hohe Rohstoffkosten aus 2008 geprägt. Angesichts des schwierigen Konsumumfelds
ist der Absatz hochpreisiger Produkte verhalten. Die Situation hat sich seit März leicht entspannt. Der
erstmals konsolidierte Umsatz betrug im ersten Halbjahr 118,6 Mio. CHF.
In Frankreich hat sich die Groupe Polette gut behauptet. Der Nettoerlös lag bei 40,6 Mio. CHF. Doch auch in
Frankreich drückt der wirtschaftliche Abschwung auf die Konsumstimmung. Die Rohmaterialpreise haben
sich auf einem hohen Niveau etwas beruhigt. Trotz verlangsamtem Wachstum bewegt sich die Auslastung
der fünf Polette-Betriebe auf dem Höchststand.
Um weiteres Wachstum zu ermöglichen, wurde per 08. Juli
2009 die Salaison St-André in Saint-André-sur-Vieux-Jonc bei Bourg-en-Bresse mit 100 Mitarbeitern übernommen.
Dadurch kann die Produktionskapazität für die Polette-Sortimente rasch erhöht werden. Das elsässische
Unternehmen Maurer Frères SA steuerte 18,8 Mio. CHF zum Gesamtumsatz Bell International bei.
Ausblick
Für das zweite Semester geht Bell in der Schweiz von einem geringeren Absatzwachstum aus. Bell rechnet
damit, dass die andauernde Wirtschaftskrise sich auch auf die Nahrungsmittelumsätze auswirken wird. Zudem
war in den ersten Monaten des Vorjahres die Belieferung der vom Hauptkunden übernommenen Grossverkaufsstellen
noch nicht enthalten. Bei Bell International wird von einer Fortsetzung des Trends des ersten
Halbjahres ausgegangen. Ohne unerwartete Veränderungen im Konsumumfeld rechnet Bell gegenüber Vorjahr
mit einem leicht tieferen Jahresergebnis nach Goodwill-Abschreibung.
Kennzahlen Bell Gruppe – 1. Halbjahr
Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen in 1'000 CHF 1'244’503
- Schweiz 866’739
- Europa 377’764
Halbjahresgewinn in 1'000 CHF 21’760
Cashflow in 1'000 CHF 65’050
Investitionen in Sachanlagen in 1'000 CHF 30’970
Eigenkapital in 1'000 CHF 570’123
in % vom Gesamtvermögen 45.0 %
Halbjahresgewinn je Aktie in CHF 55
Ø Personalbestand 6’272
auf Vollzeitbeschäftigte umgerechnet
- Schweiz 3’310
- Europa 2’962
Über Bell
Bell ist der grösste Schweizer Fleischverarbeiter. Das Angebot umfasst Fleisch, Geflügel, Charcuterie, Seafood
und Convenience-Produkte. Zu den Kunden zählen der Detail- und Grosshandel, die Gastronomie sowie die Lebensmittelindustrie.
In Europa gehören die französische Groupe Polette sowie die deutschen Unternehmen
ZIMBO und Abraham zur Bell Gruppe. Über 6'000 Mitarbeiter erwirtschafteten 2008 einen konsolidierten Umsatz
von 1,94 Mrd. CHF. Bell ist an der Schweizer Börse kotiert. (Mitteilung Bell)
(gb)
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