Eine neue Einkaufstourismusstudie von Coop zeigt einen deutlichen Rückgang der
regelmässigen Grenzeinkäufern. Neu ist ein umgekehrter Trend ersichtlich.
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Meist gefragtes Produkt im Ausland ist Fleisch. Bild: Bei Lidl in Österreich an der Schweizer Grenze
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2005 kauften 21 Prozent der Befragten regelmässig im Ausland ein. Heute sind es noch 16
Prozent. Weniger im Ausland eingekauft haben insbesondere die Altersgruppe der 15 bis 34-
Jährigen, die Gruppe jener, die mehr als 30 Kilometer von der Grenze entfernt wohnen und die
Gruppe der eingefleischten Grenzeinkäuferinnen und Grenzeinkäufer, welche weite Strecken
zurück legen und viele Läden besuchen. Vor allem im Tessin haben die Einkäufe von
Schweizern in Italien markant abgenommen.
Genannter Hauptgrund für den Einkauf im Ausland bleibt das Preisniveau mit 54 Prozent. Dieser
wird allerdings deutlich weniger genannt als 2005. Damals haben 74 Prozent der Befragten den
Preis als Hauptgrund zu Felde geführt. Mit dem Markteintritt der deutschen Harddiscountern Aldi
und LIDL sind heute viele Produkte näher zu haben, was den Rückgang der Grenzeinkäufe
teilweise miterklärt.
Preisdifferenzen sind merklich kleiner geworden.
Coop schätzt, dass sich die Preisdifferenz seit 2005 im Durchschnitt um 10 Prozent verkleinert
hat. Zudem fällt die Höhe des Wechselkurses mit ins Gewicht. Eine weitere Ursache für den
beobachteten Rückgang der Preisdifferenzen sind die veränderten agrarpolitischen
Rahmenbedingungen. So hat beispielsweise die vollständige Öffnung des Käsemarktes zu einer
Angleichung der Preise bei Käse und nachgelagert bei anderen Milchprodukten geführt. Häufigst
nachgefragtes Produkt im Ausland ist Fleisch.
Wird gestützt nachgefragt, sind es die
Körperpflegeprodukte, die zuoberst stehen. Grundsätzlich waren Preissenkungen möglich, weil
der Schweizer Detailhandel in den vergangenen Jahren seine durchschnittliche Produktivität
enorm steigern konnte. Die Stundenproduktivität im Detailhandel stieg in den letzten drei Jahren
mit 3,4 Prozent fast fünfmal so schnell wie im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt.
Ausländische Grenzeinkäufer in der Schweiz
Zum zweiten Mal wurden auch die Einkäufe von Ausländern in der Schweiz untersucht. Befragt
wurden ausschliesslich ausländische Kundinnen und Kunden bei Coop. Diese gehen von einem
gleich hohen Preisniveau in der Schweiz aus und sie schätzen insbesondere die gute Qualität.
Sie geniessen ganz offensichtlich den Einkauf in schönen Läden und estimieren die Frische
sowie die grosse Auswahl. Von grosser Bedeutung für den Entscheid in der Schweiz
einzukaufen, ist der nach wie vor konkurrenzlos günstige Benzinpreis.
Methodische Erhebung
Die vorliegende und achte Coop-Studie zum Einkaufstourismus 2009 wurde in Zusammenarbeit
mit den unabhängigen Marktforschungsinstituten Isopublic und Transferplus durchgeführt. Sie
setzt eine Reihe der Untersuchungen seit 1990 fort. Die Analyse basiert auf aktuellen
Marktforschungsstudien und einer gesamtschweizerischen repräsentativen Umfrage.
Es wurden
1’535 Grenzeinkäuferinnen und Grenzeinkäufer aus der Schweiz befragt. Zudem wurden
insgesamt 820 Grenzeinkäufer aus dem im In- und Ausland Face-To-Face befragt, eine
Kassenbon-Analyse durchgeführt und eine Hochrechnung des Kaufkraftabflusses gemacht.
Ausserdem wurde ein Warenkorb von 160 Produkten zwischen Coop und den Verbraucher- und
Discountmärkten der umliegenden Länder preislich verglichen. (Mitteilung Coop)
(gb)
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