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20.10.2009
| Druckansicht | KURZNEWS 20. Oktober 2009
Vereinigung gegen EU-Agrarfreihandelsabkommen gegründet / Ab 1.10.2010 privatrechtliches Mengenmanagement bei der Milch / Schweizer Früchte: Überdurchschnittliche Erträge 09 / sensorische Sprache für die Salami erarbeitet / Gentech-Leinsamen im Brot
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Vereinigung gegen EU-Agrarfreihandelsabkommen gegründet
Die Gegner eines Agrarfreihandelsabkommens organisieren sich. Die neu gegründete Schweizerische Vereinigung für einen starken Agrar- und Lebensmittelsektor (SALS-Schweiz) will die Handelsbeziehungen mit der EU mit bilateralen Abkommen und durch die Aufhebung von Handelshemmnissen fördern, anstatt ein umfassendes Agrarfreihandelsabkommen abzuschliessen.
Am Dienstag, 20. Oktober 2009 haben sich 21 Organisationen und drei Einzelmitglieder zur Schweizerischen Vereinigung für einen starken Agrar- und Lebensmittelsektor (SALS-Schweiz) zusammengeschlossen. Ein Freihandelsabkommen mit der EU sei nicht der Lösungsweg, sondern der Ruin für die Schweizerische Landwirtschaft, sagte der neu gewählte SALS-Vizepräsident Hans Frei, der zugleich Vizepräsident des Zürcher Bauernverbandes ist. Ziel der SALS sei es nicht, die Grenzen zu schliessen. Heute würden ja bereits rund 40 Prozent der Nahrungsmittel importiert. Den Konsumenten soll jedoch aufgezeigt werden, dass die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft die Produktion von hochwertigen Nahrungsmitteln sicherstellt.
SALS-Präsident und AGORA-Direktor Walter Willener ist überzeugt, dass die WTO-Runde auf der Basis der extrem liberal ausgerichteten Doha-Agenda nicht abgeschlossen wird. Bundesrätin Doris Leuthard brauche das Argument des dreohenden WTO-Abschlusses lediglich, um das Projekt des Agrarfreihandelsabkommens mit der EU zum Abschluss bringen zu können. Ausser der Fenaco sind in der SALS vorwiegend bäuerliche Organisationen vertreten. Man sei mit Verarbeitungsbetrieben im Gespräch, sagte Willener. Man wolle nun der Frage nachgehen, ob der Detailhandel auf gewisse Verarbeitungsbetriebe Druck ausübe, sich nicht öffentlich gegen ein Agrarfreihandelsabkommen zu äussern. (LID 20. Oktober 2009)
Branchenorganisation Milch: Einigung zu Mengenführungssystem
Der Vorstand der Branchenorganisation Milch (BO Milch) verständigte sich heute auf ein Instrumentarium zur Mengenführung für Molkereimilch. Das System soll künftig eine bedarfsgerechte Versorgung und Stabilität im Milchmarkt gewährleisten. Es basiert auf marktwirtschaftlichen Kriterien und hat mit der früheren Milchkontingentierung nichts zu tun. Es soll per 1.1.2010 in Kraft gesetzt werden. Der Vorstand beantragt einstimmig der Delegiertenversammlung der BO Milch von Ende November die Allgemeinverbindlichkeit für das Modell beim Bundesrat einzufordern.
Im Zusammenhang mit der Aufhebung der Milchkontingentierung per 1. Mai 2009 hat die Milchbranche lange Zeit nach Lösungen gesucht, um auch in Zukunft eine den Absatzmöglichkeiten entsprechende Versorgung des Milchmarktes zu gewährleisten. Heute konnte sich der Vorstand der BO Milch auf ein Modell zur Mengenführung für Molkereimilch einigen. Das Modell umfasst im Wesentlichen folgende Elemente:
- Marktsystem: Basis für das Modell zur Mengenführung für Molkereimilch bildet ein dreistufiges Marktsystem mit Vertrags-, Börsen- und Abräumungsmilch.
- Vertragspflicht: Vertragsmilch muss in mindestens einjährigen, über das Kalenderjahr laufenden Verträgen zwischen Erstmilchkäufen und Verarbeitern kontraktiert sein. Bei Preisverhandlungen für Vertragsmilch kommt der Richtpreis für Molkereimilch zur Anwendung.
- Vertragsmilchmengen: Die BO Milch legt quartalsweise gemeinsam mit dem Richtpreis das Niveau eines Vertragsmilchmengen-Indexes für Molkereimilch fest. Die Milchmengen in den Verträgen werden analog dem Index angepasst. Als Basis für den Index (Index = 100) gelten die existierenden Verträge im Jahr 2009.
Bei einer Reduktion des Indexes werden die Zusatzmengen 2008/2009 (Differenz zwischen vermarkteter Milch 2008/2009 und den Basismengen 2008/2009 inkl. Zusatzkontingente exkl. Mehrmengen) deutlich überproportionalen reduziert. In gegenseitigem Einvernehmen zwischen den Vertragspartnern kann von diesem Kürzungsmechanismus abgewichen werden.
- Börsenpflicht: Nicht-Vertragsmilch ist über eine von der BO Milch anerkannte und überwachte Handelsplattform (Milchbörse) zu handeln.
- Transparenz: Die Vertragsinhalte für Vertragsmilch müssen gegenüber einer neutralen Stelle transparent offen gelegt. werden. Ebenso muss Transparenz über die effektiv getätigten Milchgeschäfte gewährleistet werden.
- Sämtliche Milch, die unter der von der BO Milch festgelegten Preisschwelle gehandelt wird, muss in Form von definierten Produkten ohne staatliche Beiträge in Märkte ausserhalb der EU exportiert werden.
Der Vorstand der BO Milch ist überzeugt, dass mit diesem Modell zur Mengenführung und seinen marktwirtschaftlichen Instrumenten eine bedarfsgereichte Versorgung des Milchmarktes sichergestellt werden kann. Es soll per 1. Januar 2010 umgesetzt werden. Damit das System seine Wirkung entfalten kann, darf es nicht von einzelnen Akteuren umgangen werden. Der Vorstand beantragt daher der Delegiertenversammlung der BO Milch beim Bundesrat die Allgemeinverbindlichkeit für das System einzufordern.
(Quelle: Schweizer Milchproduzenten / 19.10.2009)
WTO-Runde: Leuthard glaubt nicht an Abschluss bis 2010
Bundesrätin Doris Leuthard glaubt nicht an einen Abschluss der Doha-Runde zur weiteren Liberalisierung des Welthandels im Jahr 2010. Möglicherweise brauche es mehr Zeit, sagte sie am 19. Oktober am Rande eines Treffens mit ihrem ägyptischen Amtskollegen in Bern.
Volkswirtschaftsministerin Leuthard bedauerte, dass sich Doha-Runde weiter verzögern könnte. Wie der ägyptische Handelsminister Rachid Mohamed Rachid forderte sie insbesondere mehr Entgegenkommen von den USA.
Die Schweizer Chefunterhändlerin bei der Welthandelsorganisation (WTO), Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch, sieht ebenfalls die USA in der Verantwortung: "Die USA müssen nach der Bush-Ära endlich klar sagen, was sie wollen", forderte die Botschafterin in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA. Die Doha-Runde liegt seit Juli letzten Jahres auf Eis. Ein Ministertreffen in Genf war wegen unterschiedlicher Ansichten über die Höhe von Zoll-Reduktionen und den Zugang zu den Industrie- und Agrarmärkten gescheitert.
(Quelle: LID / 19.10.2009)
Nach dem Streit getrennte Wege bei Slow Baking
Wir erinnern uns? Der Verein «Slow Baking» war zunächst mit dem Back Media-Verlag verbandelt, der die Vereinszeitschrift herausgab. Anschließend wurde das Heft in einen Verlag namens Convention ausgelagert, bevor Verein und Verlag sich zerstritten und der Verlag die Marke slow baking an den Backmittelhersteller Ireks verkaufte. Die freundliche Finanzspritze hat sich für Ireks allerdings bislang nicht ausgezahlt.
Auf der iba tauchte die Marke gar nicht erst auf. Stattdessen setzen die Kulmbacher künftig auf die internationale Bezeichnung Artisan und der Convention-Verlag gibt ein passendes Heft dazu heraus.
Der Verein «Slow Baking - Backen mit Zeit für Geschmack e.V.» geht einen anderen Weg, der den Mitgliedern vermutlich mehr Nutzen bringt. Zusammen mit einer neuen Tochtergesellschaft des Deutschen Fachverlages, Frankfurt, die sich auf corporate media sprich Firmenzeitschriften spezialisiert hat, gibt der Verein ein Kundenmagazin mit dem Titel brot & genuss heraus, das derzeit in einer Auflage von 60 000 Stück an existierende und potentielle Mitgliedsbetriebe abgegeben wird.
Erfahrungsaustausch und Weiterbildung der Mitglieder finden künftig in Zusammenarbeit mit der IGV GmbH, Bergholz-Rehbrücke sowie in eigenen Erfa-Kreisen unter Leitung von Markus Messemer statt.
(Backspiegel / 16.10.2009)
Rückblick auf die Schweizer Sommerfrüchtesaison 2009
Der Sommer 2009 brachte überdurchschnittliche Erträge bei Schweizer Kirschen,
Zwetschgen, Aprikosen und Himbeeren. Bei den Schweizer Erdbeeren führten
Hagelzüge zwar zu einer deutlichen Mengenreduktion, die Erntemenge erreichte
dennoch nahezu den Dreijahresdurchschnitt.
Zu der grossen Ernte geführt hat die optimale Vegetation. Nach langem Winter mit spätem
Vegetationsstart wurde es nach Ostern rasch warm, so dass dieser Rückstand in wenigen
Wochen aufgeholt war. Die Blütezeit war vielerorts trocken. Frühjahrsfrost blieb weitgehend
aus. Wechselhaftes, wüchsiges Wetter im Juni und Juli förderte die Vegetation, erschwerte
aber die Kirschenernte. Ab August folgte meist ideales Erntewetter. Hagelzüge zwischen Mai
und Juli vernichteten erntereife Erdbeerfelder gebietsweise vollständig und schmälerten bei
Kirschen und Zwetschgen ohne Witterungsschutz den Anteil an Tafelware erheblich.
Bei den Erdbeeren fielen erhebliche Hagelschäden kurz vor der Haupternte negativ ins
Gewicht. Dank Ausbau der Terminkulturen wurde bis zum Saisonende aber trotzdem 95
Prozent des Dreijahresdurchschnittes (2006-2008) erreicht.
Bei den Himbeeren konnten die Schweizer Beerenproduzenten erstmals über 1000 Tonnen
ernten. Von den übrigen Strauchbeeren wurde nur bei den Brombeeren die Vorjahresmenge nicht erreicht. Bei Johannisbeeren und bei den Heidelbeeren bewegen sich die Mengen im
langjährigen Schnitt. Bei den Stachelbeeren erreichte die Ernte das Anderthalbfache des
Vorjahres und damit eine grössere Menge als je zuvor.
Bei den Tafelkirschen wurden 2224 Tonnen der Klassen 1, Extra und Premium abgeliefert.
Das ist die grösste im Handelskanal vermarktete Menge der letzten zehn Jahre. Bei der
Klasse 1 hingen noch mehr Kirschen an den Bäumen, für die aber kein Markt gefunden
werden konnte. In der Folge wurden viele Produzenten von Pflückstopps hart getroffen.
Dieses Jahr zeigte deutlich, dass die grosskalibrigen Früchte bevorzugt werden; die hohen
Investitionen in Abdeckungen scheinen sich zunehmend auszuzahlen.
5902 Tonnen vorwiegend im Wallis geerntete Aprikosen bedeuteten eine Rekordernte. Diese
Menge entspricht dem Doppelten des Durchschnitts der letzten drei Jahre. Die Qualität und
die Haltbarkeit der Früchte waren ausgezeichnet, wozu auch das Erntewetter mit fast ganz
ausbleibenden Niederschlägen beitrug.
Auch bei den Zwetschgen übertraf die Ernte die guten Erwartungen deutlich. Mit 3446
Tonnen wurde die Rekordmenge von 2007 nur um wenige Prozent verfehlt. Die Qualität war
sehr gut, und auch die inneren Werte wurden durch die erstmals gültigen Mindestkaliber pro
Sorte gefördert. Die Vermarktung verlief problemlos.
Details in der Obstbau-Fachzeitschrift „Früchte&Gemüse“ 10/2009 oder unter
www.swissfruit.ch.
Tabelle: Mengen in t / 2009
Kirschen 2224
Zwetschgen 3446
Aprikosen 5902
Erdbeeren 5199
Himbeeren 1071
Brombeeren 312
(Quelle: Schw. Obstverband / 19.10.2009)
Standardisierte sensorische Sprache für die Salami-Beurteilung
Um die sensorischen Eigenschaften eines Produktes zu beschreiben, braucht
es ein definiertes Vokabular. Das neu vorliegende ALP-aktuell Nr. 33 ist ein
nützliches Hilfsmittel für die Beschreibung von schnittfesten Rohwürsten wie
Salami.
In der Sensorik werden häufig beschreibende Methoden eingesetzt, um
Produkteigenschaften zu charakterisieren und zu quantifizieren. Die Erstellung von
sensorischen Profilen durch ein Panel geschulter Personen erlaubt es, ein Produkt
zu beschreiben und mit gleichartigen zu vergleichen. Auf diese Weise lassen sich
mögliche Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen den jeweiligen Produkten
bestimmen.
Darüber hinaus erlaubt das Kombinieren von Profil- mit
Konsumentendaten, zusätzliche Informationen über die Vorlieben der Konsumenten
zu erhalten. Diese Informationen sind gerade bei der Produktentwicklung oder -
anpassung sowie im Rahmen der Qualitätskontrolle und Überprüfung der
sensorischen Haltbarkeitsdauer von grossem Nutzen.
Für die Beschreibung der sensorischen Eigenschaften eines Produktes wird ein
definiertes Vokabular benötigt. Dabei ist es wichtig, dass die an der Beurteilung
teilnehmenden Prüfpersonen das gewählte Vokabular verstehen, sich die
entsprechenden Begriffe einprägen und diese schliesslich einheitlich anwenden. Um
dieses Ziel zu erreichen, ist es empfehlenswert, spezifische Definitionen und/oder
Referenzen für jeden ausgewählten Begriff festzulegen. Aufgrund der
systematischen Vorgehensweise bei der Entwicklung des Vokabulars spricht man
dann von einer standardisierten sensorischen Sprache.
Im neuen, von der Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP
herausgegebenen ALP aktuell stellt Patrizia Piccinali eine standardisierte Sprache für
die Beurteilung von Salami dar. Im Besonderen sind dies:
1. ein Rad mit Deskriptoren für Geruch, Textur und Flavour
2. Definitionen und/oder Referenzen für jeden Deskriptor
3. Empfehlungen für die Vorgehensweise beim Testen
Das Merkblatt kann bezogen werden bei: ALP, Bibliothek, 1725 Posieux,
Tel./Fax 026 4077 111/300 oder e-mail: info@alp.admin.ch. Kosten: bis 100 Stück
gratis, ab 100 Stück CHF 20.- pro 50 Stück.
(Quelle: Agroscope Liebefeld-Posieux / 15.10.2009)
Gewerbeverband: Keine Bevormundung bei Lebensmitteln
Der Schweizerische Gewerbeverband wehrt sich gegen eine «Bevormundung beim Lebensmittelkonsum», wie sie die Revision des Lebensmittelgesetzes vorsehe.
Die vorgesehene Bestimmung zur Kennzeichnung von so genannt «physiologisch nützlichen» Lebensmitteln laufe darauf hinaus, dass der Staat bestimme, welche Lebensmittel gesund und welche gefährlich seien. Das sei mehr als fragwürdig, denn die Menschen hätten je nach Alter und Lebenssituation sehr unterschiedliche Ernährungsbedürfnisse, schreibt der Verband in einer Medienmitteilung.
Für kleine und mittlere Unternehmen wäre der neue Umgang mit Lebensmitteln nicht praktikabel, heisst es weiter. Ohne ein eigenes Labor oder Lebensmittelingenieure könne kein Betrieb den gesundheitlichen Status der handwerklich zubereiteten Eigenkreationen bestimmen.
Inakzeptabel sei, dass Betriebe bei geringsten Beanstandungen durch die Lebensmittelkontrolle im Internet öffentlich angeprangert werden können. Das erinnere an das Mittelalter und sei unverhältnismässig. Der Gewerbeverband begrüsst hingegen die vorgeschlagene Anpassung an das EU-Recht.
(Quelle: LID / 15.10.2009)
Fischzucht ist keine Lösung für Fischhunger
Der Verein fair-fish plädiert anlässlich des Welternährungstags dafür, alles für die Erhaltung der natürlichen Fischbestände zu tun. Fischereimittel seien in erster Linie in eine effektive Überwachung der Meere zu investieren, um jede nicht nachhaltige Fischerei zu unterbinden. Die Fischzucht soll nur gefördert werden, wenn sie sich auf Arten beschränkt, welche nicht mit Wildfisch gefüttert werden müssen.
Rund 17 Kilo Speisefische werden weltweit pro Mensch gewonnen. Bereits die Hälfte davon stammt aus Fischzuchten, denn die industriell überfischten Meere geben immer weniger her. Allerdings gehören die meisten Zuchtfische, die wir in Europa essen, zur Gruppe der Raubfische: Lachse, Forellen, Barsche, Doraden, Kabeljau usw. Weil Raubfisch artgemäss Fisch frisst, muss das Futter für diese Fische ebenfalls Fisch enthalten, meist in der Form von Fischmehl und Fischöl.
Je nach Art der Zuchtfische wird mindestens dreimal soviel Fisch verfüttert, wie am Ende aus der Zucht zu gewinnen ist. Oft ist das Verhältnis noch drastischer, in der Thunfischmast werden bis zwanzigmal mehr Fisch verfüttert als gewonnen. Dabei stammt der Löwenanteil des Fischmehls im Futter aus Fischerei. Die Fischzucht ist also entgegen eines weitverbreiteten Missverständnisses keine Alternative zur Leerfischung der Meere, stellt fair-fish fest.
Viele Entwicklungsländer sind auf Fisch angewiesen. Zum einen deckt ihre Bevölkerung den Eiweissbedarf traditionell mit Fisch. Zum andern ist Fisch für alle Entwicklungsländer zusammen ein wichtigeres Exportgut als die Summe des Ertrags von Kaffee, Tee, Kakao, Reis und Bananen. Rund die Hälfte der Fische, die wir im Norden essen, stammen bereits aus dem Süden, oft aus rücksichtsloser oder gar illegaler Fischerei durch europäische und asiatische Fangflotten. Die Fischerei für die Fischmehlproduktion bringt die Fischbestände und die Ernährung in südlichen Ländern in zusätzliche Bedrängnis.
Ökologisch sinnvoll ist aus Sicht von fair-fish die Zucht von Friedfischen, welche sich ganz oder weitgehend pflanzlich ernähren und die deshalb nicht mit Fischmehl gefüttert werden müssten: Arten wie Karpfen, Tilapia oder Pangasius. Zudem wäre eine artgerechte Haltung einfacher einzurichten für Fried- als für Raubfische. Leider ist laut fair-fish auch die Haltung von Friedfischen meist wenig artgerecht.
(Quelle: Verein fair-fish / 19.10.2009)
ZAGG–Messe für Gastgewerbe & Hotellerie ab Juni 2010 auch in Montreux
Vom 6. bis 9. Juni 2010 findet zum ersten Mal die ZAGG Montreux statt. Sie hat zum Ziel, sich als führender Treffpunkt und als Plattform der Westschweizer Gastronomiebranche zu etablieren. Führungskräfte und Meinungsbildner, aber auch Restaurantinhaber und Entscheidungsträger erfahren an der Fachmesse für Gastgewerbe, Hotellerie und Gemeinschaftsgastronomie, in welche Richtung sich die Branche entwickelt und erhalten die Möglichkeit, neue Produkte kennenzulernen.
Die ZAGG Montreux ist definitiv in der Romandie angekommen. An der gut besuchten
Informationsveranstaltung im Music & Convention Centre von Freitag, 2. Oktober, konnten sich die interessierten Aussteller von den Vorteilen der ZAGG überzeugen. Im Laufe des Sommers hat eine eigens für die Romandie geöffnete Geschäftsstelle ihren Dienst aufgenommen.
Zudem wurde ein Fachbeirat für die ZAGG Montreux gebildet, um die Messe bestmöglich auf die Bedürfnisse der Romandie auszurichten. Der Fachbeirat setzt sich zusammen aus einflussreichen Persönlichkeiten der Westschweizer Gastronomie-Zulieferer.
Die ZAGG hat sich in über 20 Jahren erfolgreich entwickelt. Der Mix aus Messe und attraktivem Rahmenprogramm bietet Ausstellern wie Besuchern einen erstklassigen Ort der Begegnung und des Austausches. Die ZAGG gilt als sympathische Messe mit sehr angenehmem Ambiente. Ebenfalls sehr geschätzt wird das – verglichen mit ähnlichen Veranstaltungen – optimale Preis-Leistungsverhältnis.
Der hohe Nutzen der ZAGG wird verstärkt durch eine sehr moderate Preis- und Kostenstruktur. «Die ZAGG ist eine Messe mit Tradition», so Suzanne Galliker, Messeleiterin von ZAGG Montreux und ZAGG Luzern, «aber dennoch innovativ und bereit, sich weiterzuentwickeln». So wollen die Organisatoren zum Beispiel ab 2010 den Nachwuchs stärker in die Messe einbeziehen. In Zusammenarbeit mit den wichtigsten Lehr- und Verbandsinstitutionen werden hierzu verschiedene Massnahmen geplant.
ZAGG Montreux und ZAGG Luzern sollen für den Nachwuchs wie für alle anderen Besucher lehr- und erlebnisreich zugleich sein. Die ZAGG Luzern findet vom 12. bis 16. September 2010 statt. Sie hat sich zu einer ebenso beliebten Ausstellung wie auch intensiv genutzten Branchenplattform entwickelt. Dank grosser Nachfrage konnten bereits einige neue Aussteller gewonnen werden. ZAGG Montreux und ZAGG Luzern profitieren von der Synergie der beiden Messen und dem Know-how der erfahrenen Veranstalter. Die ZAGG ist somit bereit für 2010!
(Quelle: ZAGG / 14.10.2009)
Messe ZAGG in Kürze
Messe ZAGG in Kürze
Datum 6. – 9. Juni 2010 12. – 16. September 2010
Ort Music & Convention Centre (2m2c) Messe Luzern
Öffnungszeiten täglich 10.00 – 18.00 Uhr täglich 10.00 – 18.00 Uhr
Ausstellungsfläche 7'400 m2 12'000 m2
Veranstalter ZAGG – Wigra Expo SA ZAGG Wigra Expo AG
Chemin de Tortiguet 34 Abtwilstrasse 6a
1844 Villeneuve / 6275 Ballwil
Tel.: +41 (0)21 960 42 57 // Tel.: +41 (0)41 449 01 61
Fax: +41 (0)21 960 42 58 // +41 (0)41 449 01 62
E-Mail: info@zagg.ch E-Mail: info@zagg.ch
Messeleiterin Suzanne Galliker
Internet www.zagg.ch | |
Gentech-Leinsamen in Broten und Müesli
Das Basler Kantonslabor hat in Lebensmitteln Spuren gentechnisch veränderter Leinsamen gefunden. Von insgesamt 42 Proben gaben fünf zu Beanstandungen Anlass, eine davon allerdings nur wegen einem Kennzeichnungsmangel. Nichtbewilligte gentechisch veränderte Leinsamen enthielten je zwei Brote und Müesli, wie einem am 13. Oktober im Internet publizierten Bericht des Kantonslabors Basel-Stadt zu entnehmen ist.
Untersucht wurden Proben aus Grossverteilern, Reformhäusern und Bäckereien. In Ordnung waren die 21 Proben aus biologischer Landwirtschaft. Auslöser der Untersuchung war ein von den deutschen Behörden über das Schnellwarnsystem der Europäischen Union ausgelöster Alarm. In Baden-Württemberg war in 14 von 41 Proben die gentechnisch veränderte Leinsaat FP967 nachgewiesen worden.
Das Bundesamt für Gesundheit informierte darauf die kantonalen Vollzugsbehörden. Laut dem Basler Kantonslabor gelangte tatsächlich FP-967-Leinsaat auch in der Schweiz in die Verkaufskanäle. Nach dem Alarm habe die Lebensmittelindustrie jedoch schnell reagiert.
(LID 13. Oktober 2009)
Lüchinger+Schmid-Lieferanten gegen Eierpreissenkung
Die Eierproduzenten, die an den Händler Lüchinger + Schmid (L+S) liefern, wehren sich gegen die letzte Preissenkung. Die Firma hatte per 21. September den Preis pro Ei um rund einen Rappen gesenkt, mit der Begründung, die Futtermittelpreise und die Junghennenpreise seien gesunken. Die Produzenten erhalten für ein Freilandei rund 24 Rappen.
Felix Wendelspiess von den L+S-Eierlieferanten sagt, man verlange von den Abnehmern schon länger angemessene Preise, angesichts sinkender Futterpreise wäre eine Beibehaltung des Eierpreisniveaus eine Möglichkeit gewesen, indirekt bessere Preise zu realisieren. Bei den anderen Eierhändlern, der Ei Co und der Ei AG, blieben die Eierpreise unverändert.
Rudolf Schmid, Geschäftsführer von Lüchinger+Schmid, betont, in den Verträgen seien die Eierpreise mit den Futterpreisen verknüpft. Damit gewähre man den Eierproduzenten ein garantiertes Einkommen. Schmid rechnet auch damit, dass die Abnehmer im Detailhandel gegen Ende die Eierpreise überprüft haben möchten. Wendelspiess will sich damit nicht abfinden: Am 12. November findet die Produzententagung der L+S-Lieferanten statt, da werde man noch einmal Druck machen.
(Quelle: LID / 12. Oktober 2009)
(fma)
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