Mit einer Qualitätsstrategie sollen Schweizer Produkte die künftigen Herausforderungen, vor allem der Marktöffnung, bewältigen. Die Verbänden reagieren positiv auf das BLW-Konzept.
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BLW und BAG haben unterschiedliche Prioritäten bei der Produkteförderung. Das BLW will mit einem neuen Label Schweizer Agrarprodukte fördern, auch wenn diese nicht zu den gesündesten Lebensmitteln im Sinne des BAG gehören. Und umgekehrt lanciert das BAG ein Gesundheitslabel, das nicht zwangläufig alle (verarbeiteten) Agrarprodukte abdeckt.
Kartoffelchips oder Saucissons aus Schweizer Rohstoffen qualifizieren sich daher für die BLW-Kriterien aber wegen des hohen Fettgehaltes nicht für die BAG-Kriterien.
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Mit einer umfassenden Qualitätsstrategie soll die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft die künftigen Herausforderungen, namentlich diejenige deiner Marktöffnung, bewältigen. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) stellte diese Qualitätsstrategie am 6. November in Bern den Medien vor.
Unabhängig vom genauen aussenwirtschafts-politischen Szenario werde sich der Importdruck weiter verstärken, erklärte BLW-Direktor Manfred Bötsch. Die Schweiz müsse deshalb in der umwelt- und tiergerechten Produktion von sicheren Lebensmitteln eine führende Position einnehmen und diesen Qualitätsnachweis offensiv vermarkten.
Für die Umsetzung der Qualitätsstrategie müssten alle an der Wertschöpfungskette Beteiligten beitragen, vom Produzenten über die Branchenorganisationen bis zur Nahrungsmittelindustrie, der Gastronomie, dem Tourismus und den Konsumentenverbänden.
Grundlage für die Qualitätsführerschaft sind die Gesundheits-, Umwelt- und Tierschutzvorschriften sowie die ökologischen Leistungsnachweise. Darauf aufbauend kommen die spezifischen Vorschriften für besondere Labels wie etwa AOC/IGP- und Bio-Produkte oder ohne Gentechnik hergestellte Produkte.
Für die Kommunikation hat der Bund eine grafische Linie rechtlich schützen lassen, die sich optisch an der Grafik von Schweiz Tourismus orientiert. Mit dem auf einem roten Balken platzierten Slogan "Schweiz. Natürlich." könnten in Zukunft alle Schweizer Nahrungsmittelprodukte gekennzeichnet werden. Das Logo ist heute Pflicht für alle Marketingmassnahmen, die vom Bund unterstützt werden. Dazu kämen dann die weiteren Label wie AOC/IPG oder Bio-Label.
Positive Reaktionen auf Qualitätsstrategie
Die Reaktionen auf die vom Bundesamt für Landwirtschaft am 6. November vorgestellte Qualitätsstrategie für die Lande- und Ernährungswirtschaft sind positiv.So begrüsst die Agrarallianz, ein Zusammenschluss von Bauern-, Tierschutz-, Umwelt- und Konsumentenverbänden, dass dem Ernährungssektor ein Weg zur positiven Entwicklung aufgetan werde. Bisher habe das Bundesamt nur statisch-ökonomische Zukunftsbetrachtungen mit einem düsteren Schrumpf-Szenario geliefert.
Die ethisch vorbildliche, faire Schweizer Lebensmittelwirtschaft biete unabhängig von den Verhandlungen über den Agrarfreihandel mit der EU hoffnungsvolle Perspektiven. Ziel der Qualitätsstrategie sei, dass die Schweizer Landwirtschaftsprodukte bei Handel und Konsumenten eine so hohe Akzeptanz erreichen wie die Direktzahlungen in der Bevölkerung.
Bio Suisse, auch Mitglied bei der Agrarallianz, verdeutlicht in einer Medienmitteilung, der Bund sei nun gefordert, die konkreten staatlichen Rahmenbedingungen auf die Qualitätsstrategie auszurichten. Das gelte insbesondere bei der Definition von Swissness, bei der Weiterentwicklung der Direktzahlungen und den Begleitmassnahmen zu den Verhandlungen mit der EU und in der WTO.
Auch die Interessengemeinschaft Agrarstandort Schweiz (IGAS), in der neben Bauern- und Konsumentenverbänden auch Firmen und Detailhändler vertreten sind, begrüsst die Qualitätsstrategie. Damit nehme der Bund eine Diskussion auf, die in der Branche seit längerem geführt werde. Die konstruktiven Gespräche auch innerhalb der IGAS zeigten, dass eine Qualitätspartnerschaft unter den Marktpartnern den erfolgversprechendsten Weg eine Zukunft mit offeneren Grenzen darstelle. (Text. LID)
(gb)
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