Coop und Migros - die ersten Partner von «actionsanté» des BAG – versprechen zu handeln: Salz-/Zuckerreduktion sowie gesündere Fette in Verarbeitungsprodukten. Coop nennt Beispiele.
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Sowohl die Backwaren- wie auch die Fleischbranche prüfen Möglichkeiten, um den Salzgehalt aufs notwendige Minimum zu beschränken. Salz hat aber nicht nur geschmackliche sondern meistens auch auch technologische Funktionen. Einfacher ist im Allgemeinen die Zuckerreduktion sowie eine Umstellung auf gesündere Fette. Bild: Salzzugabe zu Wurstbrät.
Das Lebensumfeld und der Lebensstil der Menschen haben sich geändert. Sitzende Tätigkeiten, Bewegungsmangel und zu fettige, zu salzige, zu süsse Ernährung prägen die Lebensweise unserer Gesellschaft. Folgen sind eine Zunahme der chronischen Krankheiten wie Herzkreislaufkrankheiten oder Diabetes. Die Wirtschaft und das Bundesamt für Gesundheit beschreiten mit «actionsanté» einen neuen Weg in der Gesundheitsförderung.
Die Wirtschaft spielt dabei die Schlüsselrolle und will mit ihren freiwilligen Aktionen einen aktiveren Lebensstil und eine ausgewogene Ernährungsweise erleichtern. Coop und Migros - die ersten Partner von «actionsanté» - stellten ihre Handlungsversprechen an der ersten Jahreskonferenz von «actionsanté» vor.
Wie in den meisten europäischen Ländern stehen auch in der Schweiz fünf der sieben wichtigsten Risikofaktoren für chronische Krankheiten mit Ernährung und Bewegung in Verbindung: Bluthochdruck, hoher Blut-Cholesterolgehalt, Übergewicht, geringer Früchte- und Gemüsekonsum sowie Bewegungsmangel. Die nicht übertragbaren Krankheiten stellen ein ernsthaftes Problem für die öffentliche Gesundheit dar. Dies zeigen auch die letzten Ergebnisse der Studie über die Gesundheitskosten infolge Übergewicht und Adipositas, die 2006 auf 5,7 Milliarden Franken gestiegen sind (gegenüber 2,7 Milliarden im 2001).
Im Rahmen des Nationalen Programms Ernährung und Bewegung (NPEB 2008 - 2012) hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) im Mai dieses Jahres die Initiative «actionsanté» lanciert. «actionsanté» unterstützt Firmen und Institutionen aus dem Ernährungs- und Bewegungsbereich darin, sich vermehrt für die Gesundheit der Konsumentinnen und Konsumenten einzusetzen.
Mit ihrem Angebot nimmt die Wirtschaft grossen Einfluss und kann bei breiten Bevölkerungsschichten Bewegung und eine ausgewogene Ernährung fördern. In den Bereichen der Produktion, der Verteilung und der Raumplanung oder auf Ebene der Dienstleistungen bieten sich zahlreiche Möglichkeiten hierzu an.
Kürzlich stellten die beiden Grossverteiler Coop und Migros ihr Engagement für «actionsanté» vor. Coop verpflichtet sich zur Salzreduktion bei Frischbroten und Kartoffelbeilagen, zur Optimierung der Fettqualität bei Fertiggerichten, Fertigsalaten und Salatsaucen und zur Zuckerreduktion bei Früchtequark. Auch Migros engagiert sich und wird bis Ende Jahr den Salzgehalt in diversen Brotsorten senken. economiesuisse und die Konferenz der Kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) unterstützen «actionsanté».
Mit der Reduktion des Salzgehalts in verschiedenen Lebensmitteln entsprechen Coop und Migros einem weiteren Anliegen, das im NPEB 2008 - 2012 verankert ist: der Salzstrategie. Ein hoher Kochsalzkonsum erhöht das Risiko an einer Herzkreislaufkrankheit zu erkranken.
Die WHO empfiehlt einen Kochsalzkonsum von weniger als 5 g pro Tag. In der Schweiz liegt die Salzaufnahme mit schätzungsweise rund 10 g pro Person und Tag jedoch deutlich darüber. Die Umsetzung der Schweizer Salzstrategie soll zu einer merklichen Reduktion des Herzkreislauf-Risikofaktors Bluthochdruck beitragen und die Gesundheit der Bevölkerung verbessern. (Mitteilung BAG)
Coop verpflichtet sich zur Optimierung ihrer Eigenmarken
Coop hat sich gegenüber actionsanté zur Reduktion des Salz- und Zuckergehalts sowie zur Optimierung der Fettqualität ihrer Eigenmarken verpflichtet. Coop will dazu beitragen, dass der Konsum von ernährungsphysiologisch kritischen Inhaltsstoffen reduziert wird. Im Branchenvergleich ist Coop insbesondere beim reduzierten Salzgehalt bei Broten bereits heute fortschrittlich.
Das Aktionsversprechen gegenüber dem Bundesamt für Gesundheit BAG
Coop hat für actionsanté per Ende 2010 ambitiöse Ziele festgelegt. Ernährungsphysiologisch kritische Produkte werden systematisch geprüft. Der Salz- und Zuckergehalt der Eigenmarken wie beispielsweise Qualité & Prix, Betty Bossi und Naturaplan wird reduziert, zudem wird auf optimale Fettqualität geachtet. «Bei den Optimierungen legen wir höchsten Wert auf die sensorische Qualität», sagt Kathrin Rapp Schürmann, Leiterin Fachstelle Ernährung bei Coop. «Aussehen, Konsistenz und Geschmack sind entscheidende Faktoren, damit die Produkte nicht an Beliebtheit einbüssen.»
Salzreduktion bei Brot und Kartoffelbeilagen - die Ziele für rund 300 Gross- und Kleinbrote sind ambitiös:
- 70 % der Produkte sollen einen Salzgehalt von maximal 1,5 % enthalten.
- 95 % der Produkte sollen maximal 1,8 % Salz enthalten.
Bereits heute ist Coop mit einem durchschnittlichen Salzgehalt von 1,5 % beim Brot im Branchenvergleich fortschrittlich. Aktueller Stand:
- 60 % der Produkte enthalten einen Salzgehalt von maximal 1,5 %.
- 92 % der Produkte enthalten maximal 1,8 % Salz.
Auch der Salzgehalt von 7 tiefgekühlten Kartoffelbeilagen wie Kartoffel-Kroketten, Pommes Duchesse und Pommes Noisettes wird reduziert und soll maximal 1 g Salz pro 100 g betragen. Heute liegt der Salzgehalt bei 1,1 – 1,4 g Salz pro 100 g.
Optimierung der Fettqualität bei Fertiggerichten, Fertigsalaten und Salatsaucen
Fertiggerichte, Fertigsalate und Salatsaucen im Bereich Frischconvenience sollen ausschliesslich ernährungsphysiologisch wertvolle Öle (Rapsöl, Olivenöl) enthalten. Dies ist heute bereits bei 80 % dieser Fertigprodukte umgesetzt und der Anteil wird auf 95 % erhöht.
Bei 8 Milchprodukten wie Petit Suisse und anderen Früchtequarks soll der zugesetzte Zucker in zwei Schritten um 3,5 bis 4 g pro 100 g reduziert werden. Aktuell beträgt der Zuckergehalt 13 bzw. 14 g pro 100 g.
Coop engagiert sich mit Überzeugung für die Ziele von actionsanté des BAG. Sie versteht ihre Mitgliedschaft als zusätzlichen Ansporn, ihre vielfältigen Massnahmen im Bereich gesunder Ernährung und Bewegung voranzutreiben. Nebst der Optimierung der Rezepturen und einer grossen Auswahl an Produkten für individuelle Konsumbedürfnisse soll das breite Informations- und Serviceangebot einen gesunden Lebensstil erleichtern. Zur Förderung des Früchte- und Gemüsekonsums verwendet Coop das «5 am Tag»-Portionenlogo auf ihren Eigenmarkenprodukten. Zudem bietet das Foodprofil eine übersichtliche und ausführliche Nährwertkennzeichnung. (Mitteilung Coop)
(gb)
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